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Alle Stadtviertel sollen mitmachen: SPD setzt sich im Südosten für Festival der Münchner Bezirke ein

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Von: Ursula Löschau, Katrin Hildebrand

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Kammermusik am Wiener Nussberg vor der Stadtkulisse: Ähnliches könnte es bald am Münchner Isarhochufer geben.
Kammermusik am Wiener Nussberg vor der Stadtkulisse: Ähnliches könnte es bald am Münchner Isarhochufer geben. © Nostitz

Die Münchner Stadtbezirke sollen nach dem Wiener Vorbild „Wir sind Wien“ eigene Stadtteil-Festivals bekommen. Wie diese Feste aussehen könnten:

Untergiesing-Harlaching ‒ Einen Namensvorschlag hat er schon: Wenn es nach Michael Sporrer, SPD-Fraktionssprecher im BA Untergiesing-Harlaching geht, könnte das neue Festival „Mir san Minga“ heißen. Nach dem Vorbild von „Wir sind Wien“ soll es bald auch in Bayerns Landeshauptstadt ein Kulturspektakel der Stadtviertel geben. Zumindest sieht das ein SPD-Antrag im 18. Bezirk nun vor.

Michael Sporrer setzt sich für ein Kulturfestival nach Wiener Vorbild ein.
Michael Sporrer setzt sich für ein Kulturfestival nach Wiener Vorbild ein. © privat

Kulturfestival für Münchner Stadtteile: Zusammenhängende Events

„Letztes Jahr gab es ein großartiges Fest zum 75. Geburtstag der BA“, erklärt Sporrer. „Ich dachte, vielleicht könnten wir das ehrenamtliche Engagement nun jedes Jahr feiern – aber nicht nur mit Mandatsträgern und geladenen Gästen, sondern mit allen Münchnern.“ Seine Idee: Jeder Bezirk organisiert eine Veranstaltung, zu der alle Bürger kommen können, möglichst etwas Kulturelles.

Die Lesungen, Konzerte, Stadtführungen, Diskussionsrunden, Theateraufführungen, Ausstellungen, Kinderaktionen oder Vorträge sollen den jeweiligen Stadtteil repräsentieren. „Es soll etwas Zusammenhängendes sein, das sich über einen gewissen Zeitraum fortsetzt“, erklärt Sporrer.

In Wien funktioniert es jedes Jahr so: Nach einem Eröffnungsevent am 31. Mai an einem zentralen Ort richtet am 1. Juni der erste Bezirk, am 2. Juni der zweite, am 3. Juni der dritte Bezirk eine Veranstaltung aus. Am 23. Juni endet das Fest mit dem letzten Wiener Bezirk Liesing. München könnte nach dem Modell mit seinen 25 Verwaltungseinheiten sogar zwei Tage länger feiern.

Kulturfestival für Münchner Stadtteile: Kultur und Politik

„In jedem Stadtteil kann sich der dortige BA mit einem Infostand vorstellen“, sagt Sporrer. Sein Gedanke: Neben kulturellem Genuss soll das Festival auch die politische Teilhabe fördern. „Zudem wäre es ein Dankeschön der Stadt an die BA. Und es würde diese untereinander auch noch mal stärker vernetzen.“

Ausgetauscht hat sich Sporrer für seinen Antrag auch schon im Vorhinein: Die Idee des BA-Spektakels hat er bereits an befreundete Politiker in der Au, in Sendling und auf der Schwanthalerhöhe weitergegeben. Federführend könnte das Kulturreferat sein. „Es fragt stadtweit alle Angebote ab. Und zu dem gesamtstädtischen Budget gibt dann jeder BA noch was aus seinem Etat dazu“, sagt Sporrer.

Kulturfestival für Münchner Stadtviertel: So reagiert BA aus Nymphenburg-Neuhausen

Im BA Untergiesing-Harlaching soll der Antrag am Dienstag, 21. März, debattiert werden. Die Sitzung beginnt um 19.30 Uhr und findet in der Gaststätte „Gartenstadt“ an der Naupliastraße 2, U-Bahn Mangfallplatz, statt.

Gefallen findet der Vorschlag auf jeden Fall bei der Vorsitzenden des BA Neuhausen-Nymphenburg, Anna Hanusch (Grüne). „Das klingt nach einer durchaus interessanten Idee“, sagt sie auf Hallo-Anfrage. „Man könnte ausprobieren, ob sich unter so einem Label dann eine besondere Aufmerksamkeit erzielen lässt – für die Kultur, aber auch für die Stadtbezirke.“

Wien ist übrigens auch Ziel einer mehrtägigen BA-Reise am Himmelfahrts-Wochenende im Mai. Örtliche Lokalpolitiker wollen sich mit Vertretern des 9. Wiener Stadtbezirks über verschiedene Themen von Wohnen über Verkehr bis zu Klimaschutz und Kultur austauschen. Das Viertelfestival dürfte ein Punkt sein. 

Das Original

Finanziert wird „Wir sind Wien“ mit städtischen Geldern. „Das Gesamtbudget des Festivals liegt bei circa 500 000 Euro“, erklärt Festival-Sprecher Christian Eisner. Der Eintritt ist frei. 2022 kamen 114 000 Menschen. Dauerveranstaltungen gibt es keine. Für die Reise von einem Bezirk zum nächsten wurde eine mobile Anhänger-Bühne angeschafft, die innerhalb von 60 Minuten aufgebaut werden kann. 

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