Der Plan, damit die Konzession für 24 Stunden am Tag sieben Tage die Woche aufgeht: Wer nach Ladenschluss etwas benötigt, lädt sich eine entsprechende App herunter, registriert sich, bestellt und kommt dann zur Abholung ins Geschäft. „So wird auch verhindert, dass 14-Jährige nachts um 3 Uhr Alkohol kaufen“, sagt Mölzl.
Mit ihrer gemeinsamen Firma „Charly M“ planen die Pächter dort nach eigenen Angaben Bayerns größten Inklusionsbetrieb: Bis zu 30 Prozent der Beschäftigten sollen Menschen mit Beeinträchtigungen sein. „Das funktioniert natürlich nicht vom Eröffnungstag an, ist aber das langfristige Ziel. Und zwar durch alle Bereiche, vom Lagerarbeiter bis zum Buchhalter“, sagt Mölzl.
Ihr Konzept entspricht einem offenen Markthallencharakter. „Wir wollen keine neue Mall, in der alle Betriebe gegeneinander arbeiten“, sagt Mölzl. Stattdessen sollen die Bereiche – Supermarkt, Dienstleistungen, Gastronomie – ineinander übergehen. „Man geht nach dem Büro zum Friseur, bestellt sich währenddessen einen Wein an den Platz und wenn einem einfällt, dass man noch dringend Zahnpasta benötigt, dann bestellt man die einfach“, erklärt Mölzl. Konkrete Partner sollen noch nicht verraten werden, jedoch werden unter anderem ein Tattoostudio, ein Blumengeschäft, ein Friseur, ein Supermarkt und eine Fahrrad-Reparatur mit dabei sein.
Der BA begrüßt das Konzept grundsätzlich. Bedenken wurden allerdings vor allem dahingehend geäußert, dass man im Viertel immer wieder Probleme mit nächtlichem Feiern habe und darauf bedacht sei, dass sich nicht ein weiterer Party-Hotspot entwickle. Die Gastronomen beteuern, dass dies nicht ihre Intention sei.
Bis Ende des Jahres soll das Gebäude bezugsfertig sein. Entweder noch heuer im November, andernfalls im März 2023, soll das Konzept an den Start gehen – das sei von ausstehenden Genehmigungen und der Schnelligkeit der Behörden abhängig.
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