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Sternstunden, Weihnachtstrucker & Co: Bedarf in München immer größer

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Johanniter übergibt Kind ein Geschenk
Seit 1993 erreichen Hilfsgüter der Weihnachtstrucker Menschen in Südosteuropa – aufgrund des erhöhten Bedarfs allerdings mittlerweile auch in Deutschland. © Marcel Kohler

Der Bedarf an Spendengeldern ist in München enorm gestiegen. Wie Hilfsorganisationen darauf reagieren und wo und wie Sie helfen können.

München ‒ Weihnachten und Geschenke ‒ das gehört zusammen. Doch es gibt auch Personen, die sich das nicht leisten können. Und deren Zahl wird stetig größer. Das bestätigen auf Hallo-Nachfrage unter anderem zwei Münchner Hilfsorganisationen, die beide im Jahr ihres 30-jährigen Bestehens mehr zu tun haben denn je.

Spendenanteil, der an inländische Organisationen geht bei 65 Prozent

Thomas Jansing, Initiator und Vorstandsvorsitzender des Vereins Sternstunden (siehe Kasten): „Während anfangs noch die Unterstützung der Auslandsprojekte im Vordergrund stand, haben sich die Förderschwerpunkte in den vergangenen Jahren verändert.“

Thomas Jansing, Initiator und Vorstandsvorsitzender des Vereins Sternstunden.
Thomas Jansing, Initiator und Vorstandsvorsitzender des Vereins Sternstunden. © Sternstunden

Mittlerweile nehme der Sternstunden-Spendenanteil, der an inländische Organisationen geht, 65 Prozent ein. Auch Maximilian Müller, Projektleiter der Johanniter-Weihnachtstrucker in München, bestätigt: Seit der Corona-Pandemie beliefert die Organisation ebenso Bedürftige in Deutschland. Auch hier leiden immer mehr Menschen unter den wirtschaftlichen Bedingungen.

Er erläutert: „Die Zahl derer steigt, die mit geringen Mitteln auskommen müssen. Die Päckchen sind für Notleidende, deren Lebenssituation durch die Auswirkungen des Krieges in der Ukraine, die gestiegenen Kosten für Heizung und Energie sowie Lebensmittel erschwert ist.“

Kinderarmut in Deutschland durch Flüchtlingswellen und Ukraine-Krieg gestiegen

Sternstunden-Initiator Jansing erklärt, dass in Deutschland insbesondere die Kinderarmut durch die Flüchtlingswellen seit 2015 und den Krieg in der Ukraine angestiegen sei.

Die gute Nachricht: Trotz der aktuell generell angespannten Lage steigt die Spendenbereitschaft. Jansing: „Im Jahr 2009 haben wir 9,5 Millionen Euro an Projekten bewilligt, dieses Jahr sind es rund 30 Millionen Euro.“

Möglich gemacht haben dies die Spenden aus der Vorjahres-Aktion. Auch bei den Johannitern ist das Spendenaufkommen gestiegen. Allerdings wurde das „Spenden-Einzugsgebiet“ mit dem Ende der Corona-Pandemie auch auf mehr Bundesländer als bisher ausgeweitet.

Wo und wie Münchner helfen können

• Die Johanniter Weihnachtstrucker senden Hilfspakete an wirtschaftlich schwache Familien. Informationen zu den Abgabestellen und dazu, was in die Päckchen darf, gibt es online unter www.johanniter.de/weihnachtstrucker.

• Der Verein Sternstunden wurde 1993 anlässlich des Jugoslawien-Krieges ins Leben gerufen und hat seit Gründung über 3800 Projekte mit rund 372 Millionen Euro unterstützt. Spenden ist unter www.sternstunden-spenden.de möglich.

• Die Münchner Tafel verteilt Lebensmittel an Bedürftige. Wer helfen will, kann dies unter www.muenchner-tafel.de/spenden tun.

• Der Verein Christkindl hat es sich zur Aufgabe gemacht, Kindern in Not zu Weihnachten Wünsche zu erfüllen. Ab Freitag, 1. Dezember, stellt www.christkindl-ev.org mehrere Wunschzettel online.

• Aktion Kindertraum erfüllt Wünsche für Kinder und Jugendliche, deren Leben durch Behinderung, Krankheit oder traumatische Ereignisse außerordentlich belastet ist. Unter www.aktion-kindertraum.de können die Wünsche der betroffenen Kinder eingesehen und Spenden platziert werden.

• Am Projekt „Münchner Geschenkeregen“ können Firmen teilnehmen. Diese erhalten von einer Einrichtung mit sozial benachteiligten Kindern deren Wünsche und können diese erfüllen. Weitere Infos gibt es unter www.muenchnergeschenkeregen.de.

• Der Tierschutzverein München setzt sich dafür ein, dass auch Tiere ein Zuhause haben. Unter www.tierschutzverein-muenchen.de können Spenden platziert und ein Kalender gekauft werden, dessen Erlös an das Tierheim geht.

• Durch die Wunschbaumaktion von Maltesern und Münchner Stadtbibliothek können Sie Weihnachtswünsche von Kindern und Senioren in Altersarmut wahr werden lassen. Weitere Infos und Kontakt auf der Website der Münchner Stadtbibliothek oder Malteser.

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