Vor allem im Sommer wurde an der Isar immer wieder gefeiert - der Müll wurde häufig nicht mitgenommen.
Der Münchner appelliert an seine Mitbürger. „Dieser Stadtfluss ist ein Privileg für uns Bürger! Wir müssen uns dringend mehr um ihn kümmern!“ Deshalb hat er ein neues Projekt zur Rettung des Flusses ins Leben gerufen, die „100 000-Kippen-Challenge“. Unterstützt wird der Fotograf dazu von den Münchner Isarfischern und den Taufkirchner Burschen. Am 29. Oktober wird das Ramadama stattfinden.
Keitel hofft auf freiwillige Helfer, denen die Isar als städtisches Naherholungsgebiet so wichtig ist wie ihm. Gemeinsam soll es gegen die Kippenflut gehen: „Wir klauben die Dinger Stück für Stück auf.“ Der konkrete Plan: Acht Teams starten um 9.30 Uhr vormittags vom Marienplatz Richtung Corneliusbrücke und Isar, „mit 100 hölzernen Grillzangen, um so viele Kippen wie möglich aufzuklauben.“ Dazu hat Keitel extra Messeimer entworfen, die die Menge der Zigarettenstummel zählt. Anschließend wird der Dreck ordungsgemäß entsorgt. „Die Isar wird es uns danken“, sagt Keitel.
Schon vor einigen Jahren hat er Plakataktionen und Gitterkörbe initiiert, um alle Isarbesucher zu mehr Sauberkeit aufzurufen. Doch nicht nur die vielen Zigerettenreste ärgern den Fotografen in diesem Jahr besonders: „Es ist extrem, wie oft man in Hundekot tritt – und der Take-Away-Plastikmüll erzählt mittlerweile ganze Menüfolgen.“ Keitel betont: „Die Stadt reinigt so gut es geht – aber jeder kann dazu beitragen, dass es hier sauber ist.“
Schon seit 2011 und der „Deine Isar“-Vereinsgründung bemüht sich der Münchner aus der Au, die Stadtbewohner zu mehr Sauberkeit zu motivieren: „Wenn jeder mehr Verantwortung für unseren weltberühmten Fluss übernimmt und seinen Dreck mitnimmt, wäre die Zukunft der Isar sicher.“ Weil ihm das so wichtig ist, veranstaltet er pro Jahr sogar 35 Müll-Seminare für Schüler und Schulen rund um die Wittelsbacher Brücke. Noch sind Plätze frei – für die Seminare und die Kippen-Challenge (Infos: www.deine-isar.de).
Von 2000 bis 2011 wurde der acht Kilometer lange Abschnitt im Isar-Bereich zwischen Großhesseloher Brücke und Deutschem Museum für rund 28 Millionen Euro renaturiert, zieht seitdem jährlich immer mehr Besucher an. Auf Hallo-Nachfrage nennt ein Sprecher der AWM deutliche Müllzahlen: „Durchschnittlich liegt die Menge in der Sommersaison an einem schönen Wochenende mit warmer Witterung bei etwa 3,5 bis vier Tonnen Müll.“
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