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Schlaflos im Dreimühlenviertel ‒ Anwohner fordern Lärmschutz

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Alice Ewert wohnt direkt an den Gleisen und leidet unter dem Krach. Ihre Familie und Anwohner fordern von der Bahn Lärmschutz.
Alice Ewert wohnt direkt an den Gleisen und leidet unter dem Krach. Ihre Familie und Anwohner fordern von der Bahn Lärmschutz. © Theresa Reich

Wegen alltäglichem Lärm durch die nahen Gleise fordern BA und Anwohner des Dreimühlenviertels mit einer Bürgerpetition Lärmschutz von Deutscher Bahn und Stadt.

Isarvorstadt - Im Dreimühlenviertel stehen Wohnhäuser ohne Schallschutzmauer etwa fünf Meter neben den Gleisen. Im Fünf-Minuten-Takt verkehren hier S- und Regionalbahnen sowie Güterzüge. „Nachts ist es besonders schlimm, weil man die Vibration stärker wahrnimmt“, sagt Alice Ewert, die eine Bürgerpetition mit aktuell 155 Unterstützern gestartet hat: „Stopp dem Bahnlärm im Dreimühlenviertel“.

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*HalloMuenchen.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA. © Hallo München

Bürger starten Petition: Forderung nach Lärmschutz im Dreimühlenviertel

Die Anwohnerin berichtet: „Der Lärm wird vermutlich durch eine Weiche ausgelöst. Wenn dort Züge darüberfahren, hört man im Sekundentakt ein lautes Poltern“. Ein Sachverständiger habe in der Wohnung 100 Dezibel gemessen. „Wir fordern eine Instandsetzung der Schienen und Weichen sowie Maßnahmen zum Lärm- und Gesundheitsschutz“, betont Ewert. Zwar hätte die Deutsche Bahn (DB) ab April Reparaturen versprochen, aber „wir haben keine Hoffnung, dass sich etwas ändert“. Erfahrungsgemäß schiebe die Bahn den Bestandsschutz der Gleise vor und würde keinen Weichenaustausch vorsehen.

Auch der örtliche BA hat jetzt beschlossen, einen umfangreichen Fragenkatalog an die Stadt und die Bahn zu schicken. Beide sollen Auskunft über ihr Engagement zum Lärmschutz zwischen Braunauer Brücke und Großmarkgelände geben. Obwohl die Zuständigkeit rechtlich bei der DB liege, soll die Stadtverwaltung „Lösungen liefern“, fordert Initiator Arne Brach (Grüne).  

Lärmschutz im Dreimühlenviertel: Stadt und DB planen keine Maßnahmen

Lorena Baranowski, Sprecherin des Referats für Klima- und Umweltschutz, teilt auf Nachfrage mit, dass es auf dem umstrittenen Schienenweg keinen Rechtsanspruch auf Lärmschutzmaßnahmen gebe, da es sich um bestehende Gleise handelt. Die Stadt werde daher im Regelfall die Bahn nicht auffordern, Maßnahmen zu ergreifen.

DB-Sprecherin Kathrin Kratzer weist auf Hallo-Nachfrage auf bisherige Lärmsanierungen des Streckenabschnitts hin – wie die Entdröhnung der Braunauer Brücke. Vor dem Bau sei die Umweltverträglichkeit berücksichtigt und die Lärmbelastung errechnet worden. „In naher Zukunft sind keine weiteren Maßnahmen vorgesehen“, betont Kratzer.

Quelle: www.hallo-muenchen.de

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