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Mehr Kita-Plätze trotz Personalmangel? Die Lage der Kinderbetreuung in München ist gespalten

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Weil Fachkräfte fehlen, können viele Kita-Plätze nicht vergeben werden.
Die Situation der Kinderbetreuung hat sich 2021 etwas verbessert. Doch es gibt weiterhin zu wenig Personal. (Symbolbild) © dpa/Arno Burgi

Die Situation der Kinderbetreuung in München hat sich verbessert: mehr Kita- und Integrationsplätze. Doch mit einem Thema haben die Einrichtungen weiterhin zu kämpfen.

„Zu wenig Kita-Plätze“ lautetet die Tendenz in den letzten Jahren. Doch die aktuelle Kita-Jahresstatistik, die Referat für Bildung und Sport (RBS) hat jetzt im Kinder- und Jugendhilfeausschuss des Stadtrats herausgegeben hat, zeichnet zum Teil ein anderes Bild.

Zum 1. Januar 2022 wurden in München in der Kindertagesbetreuung insgesamt 91 995 Plätze angeboten im Vergleich zu 89 580 Plätzen 2020. Dies ist ein nochmaliges Plus von 2 415 Plätzen beziehungsweise 2,7 Prozent.

Davon waren 21 744 Plätze in Kinderkrippen, 46 083 in Kindergärten und 11 387 in einem Hort. In Tagesheimen gab es 5 425 Plätze und in Eltern-Kind-Initiativen sowie Tagespflege inklusive der Heilpädagogischen Tagesstätten insgesamt 7 356. Der Anteil der städtischen Plätze lag dabei mit 36 930 Plätzen bei knapp über 40 Prozent im Vergleich zu 55 065 Plätzen und damit annährend 60 Prozent bei den nichtstädtischen Trägern.

Kita-Plätze in München: Deutlicher Anstieg bei Integrationsplätzen

Im Vergleich zum vergangenen Jahr gab es einen deutlichen Anstieg bei Integrationsplätzen ‒ um 1,7 Prozentpunkte auf 3,2 Prozent. Der Anteil der Integrationskinder selbst lag bei insgesamt 1,7 Prozent. Er schwankt dabei zwischen jeweils 0,7 Prozent in Krippen und bei Schulkindern im Vergleich zu 2,5 Prozent bei den Kindergartenkindern.

Der Anteil der Kinder mit Migrationshintergrund, also Kinder, deren Eltern beide nicht-deutschsprachiger Herkunft sind, liegt bei 38,2 Prozent. Dies spiegelt sich auch in den Zahlen für den Vorkurs Deutsch wider: Insgesamt 5,6 Prozent der Kinder haben eine Empfehlung für den Vorkurs erhalten, letztlich bekommen haben einen Vorkurs 4,8 Prozent der Kinder.

Personalmangel als große Herausforderung

Der Personalmangel hat sich im letzten Jahr noch einmal weiter verschärft. Im Vorjahr war es noch ein Anteil von 25,1 Prozent der Einrichtungen, bei denen nur eine reduzierte Aufnahme möglich war, um die notwendige Fachkraftquote zu gewährleisten. Ein Jahr später waren es nun ein Jahr später bereits 27,1 Prozent.

Mit mehr Plätzen bei der Kinderpflege-Ausbildung im Assistenzkraftprogram der Berufsschule will die Stadt München dem Personalmangel in Kitas entgegenwirken.

Wie steht es um die Buchungszeit?

Wie bereits in den vergangenen Jahren lag die Hauptbuchungszeit mit einem Anteil von 22,8 Prozent bei über 7 bis 8 Stunden. Die daran anschließende Buchungszeit über acht bis neun Stunden verzeichnete eine leichte Steigerung auf 19,3 Prozent.

Interessant ist dabei erneut, dass die tatsächliche Buchungszeit unter der gewünschten Buchungszeit lag, die Eltern bei der Anmeldung angaben. Die von 34,6 Prozent der Eltern gewünschte Hauptbuchungszeit über sieben bis acht Stunden wurde dann lediglich von 22,8 Prozent auch tatsächlich gebucht.

Der Geschäftsbereich KITA im RBS führt diese Tatsache auf die persönlichen Gespräche zwischen den Eltern und den Einrichtungsleitungen vor Ort zurück, bei denen die Buchungen konkret auf den tatsächlichen Bedarf der Eltern und des Kindes abgestimmt werden.

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