Kreatives Projekt „Gabriele“ zieht in das Gebäude an der Waldfriedhof-/Fürstenrieder Straße – ein Einblick

In einem leerstehenden Gebäudekomplex in Sendling-Westpark können Künstler ihrer Kreativität freien Lauf lassen, zumindest vorerst. Ab 2025 sollen dort Neubauten stehen...
SENDLING-WESTPARK Tim Gerloff ist angehender Kommunikationsdesigner und baut für seine Abschlussarbeit gerade eine Filmkulisse. Dafür braucht er viel Platz und einen Raum, in dem er seine kreativen Ideen ungestört entfalten kann. Gefunden hat er ihn im Gebäude an der Waldfriedhof-/Fürstenrieder Straße im ehemaligen Büro- und Ladenzentrum in Sendling-Westpark.

Dort bringen jetzt unter dem Titel „Gabriele an der Westtangente“ Ateliers, Co-Working-Spaces, Ausstellungs- und Bildungsräume sowie ein Pop-up-Store Leben in die seit knapp sieben Jahren leer stehenden Gebäude.

Der Student ist einer der ersten jungen Kreativen, die sich sukzessive dort einrichten werden. 33 ehemalige Büroräume sowie großflächige Werkstätten, wo früher ein Drogerie- und ein Supermarkt ansässig waren, können bis etwa zur Jahresmitte genutzt werden. Eine ehemalige Bankfiliale bietet Raum für Ausstellungen und Veranstaltungen. In einem Pop-up-Store werden die Künstler und Handwerker ihre Objekte zum Verkauf anbieten können. Im Innenhof sind sommerliche Events angedacht.

Künstler in leerstehendem Gebäudekomplex: Bis 2025 sollen Neubauten entstehen
Zur Verfügung gestellt wird das Gebäude vom Projektentwickler Bauwerk, der das rund 5000 Quadratmeter große Areal von der Rock Capital Group erworben hatte. Bis etwa 2025 will das Unternehmen dort Neubauten für Wohnen, Einzelhandel und Gastronomie realisieren.
„Mit dem Zwischennutzungsprojekt ‚Gabriele’ führen wir hier im Waldfriedhofsviertel ein Erfolgskonzept weiter, das 2020/21 in einem ehemaligen Ausbildungszentrum im Stadtteil Neuhausen an der Gabrielenstraße begonnen hat, daher der Name,“ erklärt Florian Bartoschek, Projektleiter bei Bauwerk. „Wir wollen gesellschaftliche Verantwortung übernehmen und jungen Menschen schnell und unkompliziert Raum für Kreativität geben, während wir die Entwicklung vorbereiten. Das ist auch ein Gewinn für die Nachbarschaft, die so zusätzliche Kulturangebote erhält.“
Künstler in leerstehendem Gebäudekomplex: 66 Künstler haben Platz beantragt
Charlotte Mosebach (SPD), im BA zuständig für Soziales und Kultur, begrüßt das Projekt ebenfalls: „Gerade für junge Leute fehlt uns im Viertel oft Raum und Fläche für Events, und natürlich freut sich der BA, dass nach so langer Zeit endlich etwas auf dem Grundstück passiert, das auch den Bewohnern zugute kommt.“
Träger des Projekts ist „Kontrapunkt“, Partner ist das International Munich Art Lab (IMAL). Unterstützung gibt es vom Stadtjugendamt. Aktuell haben sich 66 junge Kreative für einen Platz bei „Gabriele“ angemeldet. Tim Gerloff freut sich auf den kreativen Austausch und ist froh, Teil des Projektes zu sein. „Für Künstler, die noch in der Ausbildung sind, ist es auf dem freien Markt sehr schwer, einen geeigneten, bezahlbaren Raum in München zu finden.“
Gabriele Uelses
Quelle: www.hallo-muenchen.de