Deshalb hat der Grünen-Stadtrat Florian Roth jetzt eine neue Initiative zur Gründung eines Kulturbeirates gestartet. „Dieser soll koordinieren, vernetzen und den Stadtrat bei kulturpolitischen Themen beraten,“ so Roth. Er plädiert für ein „Gremium, das übergreifend Ideen entwickelt, wie in der wachsenden, dichter und teurer werdenden Stadt Räume für Kunst und Kultur bewahrt und neu geschaffen werden können.“
Doch was sagen die Kulturschaffenden selbst? Margarita Alber, Sprecherin der Münchner Kammerspiele, findet es „grundsätzlich immer gut, wenn man zusammenhält. Aus den Kammerspielen würde sicher jemand gerne in so einem Gremium mitarbeiten.“ Die freischaffende Künstlerin Naomi Lawrence denkt jedoch, dass ein Kulturbeirat nur sinnvoll ist, wenn er wirklich mitentscheiden darf, „sonst ist er nur ein Placebo“.
Beim Kulturreferat will man das Thema angehen, doch vorher „müssen verschiedene Modelle politisch verhandelt werden“, so Sprecherin Jennifer Becker. Die Schaffung eines Kulturbeirats stehe zwar in der Koalitionsvereinbarung für die Stadtratsperiode 2020 bis 2026, doch welche Kompetenzen dieser haben soll und wie er besetzt werden könnte, steht noch in den Sternen. Das werde „sicher nicht auf die Schnelle“ initiiert.
In Deutschland haben mittlerweile einige Städte einen Kulturbeirat eingerichtet. Dabei arbeiten verschiedene Akteure aus der Musikszene, den Theatern und den bildenden Künsten zusammen, um – als eine Art Katalysator – aktiv an der Gestaltung von Kulturentwicklung mitzuwirken.
G. Winter
Mit dem Hallo München-Newsletter täglich zum Feierabend über die wichtigsten Geschichten aus der Isar-Metropole informiert.