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Lärmärger an Münchner Stammstrecke ‒ Stadt kritisiert: Bahn informiert „deutlich zu spät“

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Von: Ursula Löschau

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Damit die erste S-Bahn-Stammstrecke während der Bauarbeiten zur zweiten Stammstrecke nicht schlappmacht, baut die Bahn neue Weichenverbindungen – so auch in den vergangenen Nächten.
Damit die erste S-Bahn-Stammstrecke während der Bauarbeiten zur zweiten Stammstrecke nicht schlappmacht, baut die Bahn neue Weichenverbindungen – so auch in den vergangenen Nächten. © ul

In der letzten Woche waren die Nächte der Anwohner rund um die S-Bahn-Station Hirschgarten von Lärm geprägt. Stadt und Anwohner kritisieren die Bahn.

Neuhausen - Lärm und Erschütterungen durch Bauarbeiten der Bahn raubten in den vergangenen Nächten – Wochenende inklusive – vor allem Anwohnern im Bereich der S-Bahn-Station Hirschgarten den Schlaf.

*HalloMuenchen.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.
*HalloMuenchen.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA. © Hallo München

Und sie sorgen jetzt auch für ein politisches Nachspiel. Vor allem, weil die Bahn betroffene Bürger über die Arbeiten erst recht kurzfristig informiert hat.

Das kritisieren sowohl das Referat für Stadtplanung und Bauordnung als auch die Stadtratsfraktion von Grüne/Rosa Liste. So hätten viele Nachbarn gar keine Chance gehabt, die von der Bahn offerierte Hotel-Unterbringung in Anspruch zu nehmen.

Nach Auskunft einer Bahnsprecherin handelte es sich um „nächtliche Bau- und Rammarbeiten“ für Fundamente von Oberleitungsmasten. Diese seien notwendig, um „die Betriebsstabilität der ersten S-Bahn-Stammstrecke während der weiteren Arbeiten für die zweite Stammstrecke im Bereich Laim“ sicherzustellen.

Nächtliche Arbeiten wurden von der Bahn zu spät angekündigt

Arbeiten, die laut Auskunft der Bahn ans Planungsreferat nur in äußerst knapp bemessenen Sperrpausen in den Nächten vom 1. bis 5. Dezember vorgenommen werden konnten. Die Stadt wurde dazu am 18. November angehört und monierte, dies sei „deutlich zu spät“.

Die Anwohner wurden per Wurfsendung am 22. November informiert – über 6000 Haushalte, wie die Bahnsprecherin auf Hallo-Anfrage mitteilt. Dabei seien Aufenthalte in DB-Vertragshotels im Stadtgebiet angeboten worden. Rund 30 Bürger hätten diese Möglichkeit genutzt.

„Es ist doch einfach ein Unding, dass man sich innerhalb so kurzer Zeit darauf einstellen soll, entweder in irgendein Hotel im MVV-Bereich zu ziehen oder eben vier Nächte nicht richtig schlafen zu können“, moniert Grünen-Stadträtin Sibylle Stöhr.

Sie fügt hinzu: „Es ist leider kein Einzelfall, dass die Stadt und betroffene Bürger von der Bahn viel zu spät über derartige Pläne informiert werden.“

Grünen-Stadträtin Sibylle Stöhr kritisiert, dass die Bahn Anwohner und Stadt zu spät über Bauarbeiten informiert.
Grünen-Stadträtin Sibylle Stöhr kritisiert, dass die Bahn Anwohner und Stadt zu spät über Bauarbeiten informiert. © Archiv

Die Unternehmenssprecherin greift die Kritik auf. Hallo gegenüber erklärt sie: „Wir bedauern, dass die Information zu den Bauarbeiten bei der Stadt und Anwohnern relativ kurzfristig eingegangen ist und prüfen unsere internen Prozesse, damit die Vorabinfo künftig besser funktioniert.“

Weiter teilt sie mit: „Die Arbeiten für die neue Weichenverbindung sind nun beendet. Weitere lärmintensive nächtliche Arbeiten sind nach aktuellem Stand in den nächsten Wochen nicht geplant.“

Für aktuelle Infos zur zweiten Stammstrecke empfiehlt sie zudem, den Newsletter (https://­2.stammstrecke-muenchen.de/newsletter.html) zu abonnieren. „Darin informieren wir zu anstehenden Baumaßnahmen, die lauter werden können.“

Die Stadt nimmt in ihrer Stellungnahme zum jüngsten Vorfall die Bahn in die Pflicht und fordert, „dass derart einschneidende Maßnahmen deutlich rechtzeitiger abgestimmt und mit den Anwohnern kommuniziert werden“.

Quelle: www.hallo-muenchen.de

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