1. tz
  2. München
  3. Stadt
  4. Hallo München

München: Dreifachturnhalle auf der Kippe - SV Laim steigt aus Gemeinschaftsprojekt mit Lukas-Schule aus

Kommentare

Auf dem Gelände der Lukas-Schule neben dem SV Laim soll eine neue Turnhalle entstehen.
Auf dem Gelände der Lukas-Schule neben dem SV Laim soll eine neue Turnhalle entstehen. © Klaus Haag

Der SV Laim steigt aus dem Bauprojekt zur Dreifachturnhalle mit der Lukas-Schule aus. Wie es nun um die Zukunft der Sportstätte steht...

Laim ‒ Mehrere Jahre Planung stecken bereits in dem Projekt. Doch jetzt steht die Realisierung einer neuen Dreifachturnhalle an der Gotthardstraße in ihrer angedachten Größe auf der Kippe. Der SV Laim ist aus dem Gemeinschaftsprojekt mit der benachbarten Lukas-Schule ausgestiegen.

Um 2017 haben Sportverein und Schule mit den Planungen begonnen, 2019 hatte der Stadtrat grünes Licht für eine Erweiterung der Schule samt Turnhalle gegeben. Inzwischen hätten sich die Rahmenbedingungen aber grundlegend geändert, erklärt Vereinsvorstand Nicolai Fischer gegenüber Hallo. „Wir glauben, dass das Kostenrisiko nur schwer bis gar nicht kalkulierbar ist. Wenn wir in unsere Excel-Tabellen blicken, sind da sehr viele rote Zahlen.“ Corona-Folgen,

Nicolai Fischer
Nicolai Fischer © privat

Energiekrise, Zinssituation und weitere Unwägbarkeiten würden mit hineinspielen. „Die Beurteilung all dieser Faktoren hat dazu geführt, dass Aufsichtsrat und Vereinsvorstand des SV Laim keine Chancen sehen, das Projekt ohne Gefährdung der wirtschaftlichen Lage des Vereins zu realisieren“, heißt es auch auf der Homepage der Sportler.

Bedarf für weitere Halle für Verein

Rund 2700 Mitglieder hat der SV Laim derzeit, der Bedarf für eine weitere Halle sei gegeben: „Wir könnten jeden Tag Eltern-Kind-Turnen machen, die Leute rennen uns die Bude ein. Aber wir können sie nicht bedienen.“ In vielen Abteilungen führe der Verein Wartelisten, gerade in den Bereichen Turnen und Fußball.

Dass der SV Laim wieder einsteige, dafür bestehe laut Fischer „keine Chance“. Es gebe nun zwei Möglichkeiten: Entweder, die Schule errichtet die Halle selbst als Bauherr – dann allerdings in abgespeckter Form. Oder es findet sich ein „neuer Partner von außen“, beispielsweise die Stadt.

Diese Optionen bestätigt auch Martin Wagner, Geschäftsführer der Lukas-Schule: „Wir werden nun die Realisierung einer Einfachhalle prüfen.“ Die Kostenersparnis sei im Vergleich zur Dreifachhalle wahrscheinlich überproportional. Konkrete Summen konnten aber weder Fischer noch Wagner nennen.

Martin Wagner
Martin Wagner © Daniela Borsutzky

Wohl keine Förderung

Die Halle würde sich im Wesentlichen unter dem Pausenhof der Schule befinden. „Bei einer Dreifachhalle wären es drei unterirdische Stockwerke, bei einer einfachen nur zwei“, erklärt Wagner. Er möchte nicht zu viel Zeit verlieren, denn: „Gebäude entstehen von unten nach oben. Heißt, erst wenn die Halle im Boden ist, kann die Erweiterung für die Schule oben drauf.“

In seiner November-Sitzung hat der örtliche Bezirksausschuss beantragt, die Realisierung der Dreifachsporthalle sicherzustellen. Es soll geprüft werden, ob eine Förderung über die städtischen Schulbauprogramme oder über Mittel des Freistaats möglich ist.

Das Referat für Bildung und Sport bestätigt, dass in Laim ein „großer Bedarf für eine Dreifachsporthalle besteht“. Gesprächen zwischen den Akteuren könne allerdings nicht vorgegriffen werden. Aus dem Kultusministerium heißt es, dass soweit die Schülerzahlen der Lukas-Schule allein keinen Raumbedarf für eine Dreifachhalle begründen können, es keine Förderung für den „nicht schulisch notwendigen Teil“ gibt. Laut Innenministerium ist die Voraussetzung für eine Unterstützung nach den Sportförderrichtlinien, dass ein gemeinnütziger Sport- oder Schützenverein als Träger der Baumaßnahme auftritt.

Mit dem Hallo München-Newsletter täglich zum Feierabend oder mit der neuen „Hallo München“-App immer aktuell über die wichtigsten Geschichten aus der Isar-Metropole informiert. 

Auch interessant

Kommentare