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Stadt plant in Lerchenau neue Räume für Ukraine-Geflüchtete – BA hofft auf weitere Verbesserungen

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Von: Benedikt Strobach

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An der Gundermann- und Lerchenstraße soll eine neue Geflüchteten-Unterkunft in Containerbauweise, wie an der Centa-Hafenbrädl-Straße in Freiham, errichtet werden.
An der Gundermann- und Lerchenstraße soll eine neue Geflüchteten-Unterkunft in Containerbauweise, wie an der Centa-Hafenbrädl-Straße in Freiham, errichtet werden. © Benedikt Strobach

Die Stadt München will weitere Unterkünfte für Geflüchtete aus der Ukraine bauen, vor allem in Bezirken, wo noch keine stehen. Für Lerchenau könnte das eine Chance sein...

Lerchenau ‒ Fast ein Jahr dauert der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine nun an. Seitdem sind auch in München viele Geflüchtete angekommen. Um diesen nun zusätzlichen Platz zu beschaffen, plant die Stadt neue Containerunterkünfte in verschiedenen Bezirken und will die Nutzung bestehender Standorte verlängern. Die zugehörige Vorlage geht derzeit durch die Bezirksausschüsse.

Auch in Feldmoching-Hasenbergl ist ein Standort geplant, mit dem sich der BA in seiner jüngsten Sitzung befasste. „An der Ecke Gundermann-/Lerchenstraße soll eine Unterkunft für 270 bis 300 Menschen entstehen“, erklärte der Vorsitzende Rainer Großmann (CSU). Die Nutzungsdauer betrage fünf Jahre, die Container würden dreigeschossig gebaut. „Die Zufahrt zur Unterkunft soll über die Lerchenstraße erfolgen“, sagte Großmann.

An diesem Vorbild möchte man sich für den Bau der Flüchtlingsunterkünfte in der Lerchenau orientieren.
An diesem Vorbild möchte man sich für den Bau der Flüchtlingsunterkünfte in der Lerchenau orientieren. © Andreas Schwarzbauer

Mehr Geflüchteten-Unterkünfte geplant: Profitieren Lerchenauer von Bau?

Der BA entschied sich einstimmig für den Standort südwestlich der Ecke Gundermann-/Lerchenstraße. Das Gremium erhoffte sich dadurch ebenfalls Bewegung bei weiteren Projekten. „An der Lerchenstraße gibt es nördlich der Tagetesstraße keinen Fußweg. Dieser soll, auch für die Unterkunft, mit realisiert werden“, forderte Markus Auerbach (SPD). Diesen Vorschlag nahm das Gremium mit auf.

Für eine mögliche Veränderung der Strecke der Buslinie 60 entlang der Tagetes- statt der Robinienstraße würde die Unterkunft ebenso sprechen. Für diese Route hatte sich der BA kurz zuvor – trotz vorheriger Ablehnung im zuständigen Unterausschuss – ausgesprochen. „Viele der Geflüchteten haben kein Auto. Die Buslinie würde sie so näher an die Unterkunft bringen“, sagte Bettina Obersojer (CSU).

BA pro Haltestellenverlegung

Hatte der zuständige Unterausschuss Bauleitplanung/Verkehr sich noch gegen die Verlegung der Haltestelle Robinienstraße der Buslinie 60 ausgesprochen, wurde er nun vom BA überstimmt. Das Gremium forderte mit großer Mehrheit, dass die Linie künftig über die Tagetesstraße fahren soll. Die jetzige Situation sei den Anwohnern nicht zuzumuten und die zwei Minuten Umweg seien verträglich, hieß es im BA.

Wie das Sozialreferat auf Hallo-­Anfrage mitteilt, stehen in München derzeit 2100 Betten für Geflüchtete aus der Ukraine zur Verfügung. An 15 Standorten werden weitere Unterkünfte mit etwa 3600 Betten umgesetzt und geplant. Ein Teil davon sei bereits in Betrieb. „Bei anderen sind die Verhandlungen über langfristige Anmietungen noch nicht abgeschlossen“, sagt Sprecher Frank Boos. Die Unterkünfte sollen im Laufe des Jahres 2024 errichtet werden.

Die geplanten Geflüchteten-Unterkünfte in München

Laut der Beschlussvorlage, die Hallo vorliegt und die derzeit durch die BA geht, möchte die Stadt an neun Standorten Containerunterkünfte für ukrainische Geflüchtete eröffnen. So könnten bis zu 2340 neue Bettplätze geschaffen werden. Neben der Lerchenau sind diese in folgenden Bezirken geplant:

Drei Standorte sollen in Bogenhausen an der Glücksburger Straße (190 bis 300 Betten), an der Brodersenstraße 34 (etwa 130 Betten) und am Mirabellenweg (270 bis 320 Betten) entstehen.

In Hadern ist eine Unterkunft am Max-Lebsche-Platz mit etwa 110 Bettplätzen geplant.

In Milbertshofen-Am Hart soll ein Containerbau mit 280 bis 340 Betten an der Neuherbergstraße 24 errichtet werden.

In Allach-Untermenzing ist eine neue Unterkunft im Bereich der Stummer- und Servetstraße mit 290 bis 320 Plätzen vorgesehen.

Zwei weitere Standorte sind außerdem in Trudering-Riem an der Frobenstraße (280 bis 300 Plätze) und am Schatzbogen 29 (etwa 220 Betten) vorgesehen.

An drei Standorten soll zudem die Nutzung bereits bestehender Unterkünfte für Geflüchtete verlängert werden:

An der Centa-Hafenbrädl-­Straße      50 in Aubing-Lochhausen-­Langwied soll der Containerbau mit 360 Betten bis Ende September 2024 bleiben – geplant war bisher bis Ende Dezember 2023.

An der Meindlstraße 14 a in Sendling kann laut Sozialreferat die bis Ende Juni 2023 angedachte Laufzeit der Unterkunft mit 150 Betten nun bis voraussichtlich Mitte März 2024 verlängert werden.

An der Aschauer Straße 34 in Ramersdorf soll der 300 Personen fassende Containerbau bis Mitte Juni 2030 verlängert werden.

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