Die meisten Bewohner sind 40 bis 70 Jahre alt und leben etwa fünf bis zehn Jahre in dem Langzeitheim. Insgesamt verfügt die Einrichtung über 51 Plätze mit Einzelzimmern und externen Wohnungen. „Wir nehmen jeden auf, der uns von dem Haus an der Pilgersheimer Straße oder von Streetworkern zugeteilt wird.“
Baierlacher entwickelte das Haus stetig weiter und führte eine psychiatrische Sprechstunde ein: „Wir hatten 1989 die Befürchtung, dass etwa 50 Prozent der 72 Wohnungslosen psychisch erkrankt sind.“ Um die Menschen zu betreuen, initiierte Baierlacher eine Kooperation mit dem Atriumhaus, einer Psychiatrie-Klinik. Alle Angebote an der Kyreinstraße, wie Ausflüge oder Kochgruppen, sind freiwillig. Das Team aus 20 Mitarbeitern, darunter acht Sozialpädagogen, arbeitet niedrigschwellig.
Das neuste Projekt, das Baierlacher noch vor seinem Ruhestand auf den Weg gebracht hat, ist „Welcome to the Dorm“ – Willkommen im Wohnheim. An der Professur für Entwerfen der Technischen Universität München gestalten 15 Studenten Ideen für eine neues Heim. Die ersten Entwürfe sollen im Juli im Bauministerium ausgestellt werden.
„Mein Traum wäre, wenn das neue Haus auf dem Viehhof-Gelände steht. Es wäre gut gelegen und die Nähe zur Klinik für Psychiatrie wäre gewährleistet“, betont Baierlacher. Seit Jahren seien die Wartelisten lang und der Platzmangel groß. Aber jeder habe einen warmen Schlafplatz verdient. Bisher besteht für das Gelände auf dem Viehhof allerdings noch kein Bebauungsplan und die Flächen werden frühestens 2040 frei. Baierlachers Nachfolge tritt Sozialpädagogin Laura Uhler ab Mittwoch, 1. Juni, an.
Die Verabschiedung findet am Donnerstag, 12. Mai, um 16 Uhr in der Kranhalle im Feierwerk, Hansastraße 39-41, statt. Wer das Haus an der Kyreinstraße unterstützen möchte, erhält weitere Infos per E-Mail: k5@kmfv.de.
Quelle: www.hallo-muenchen.de