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Maxvorstadt: Neuer Bauwagen im Arnulfpark ‒ Kinder und Jugendliche sollen ihn selbst gestalten

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Leiterinnen und Kinder stehen vor dem neuen Baumwagen im Arnulfpark.
Katharina Schröder (li.) und Franziska Albus-Spang freuen sich über den neuen Bauwagen im Arnulfpark. Die anwesenden Kinder blicken sehnsüchtig zur Baulücke, auf der ein Neubau geplant ist. © Kassandra Fischer

Im Arnulfpark soll der neue Bauwagen ganzjährig für Kinder offen sein. Wermutstropfen: Es fehlt an Strom und Toiletten. Doch es gibt einen langfristigen Plan.

Spielgeräte ausleihen, Bastelangebote nutzen oder einfach nur chillen. Das und mehr ist jetzt am neuen Bauwagen im Arnulfpark für Kinder und Jugendliche möglich. „Es ist noch ein kleines Experiment“, sagt Katharina Schröder schmunzelnd. Sie ist Leiterin des Spielhauses Sophienstraße, dessen Mitarbeiter das mobile Angebot betreuen.

Neuer Bauwagen im Arnulfpark: Kinder und Jugendliche sollen mitgestalten

Der Plan sei, den Bauwagen zusammen mit den jungen Stadtviertel-Bewohnern herzurichten. „Ein Paletten-Sofa haben wir schon gebaut“, erklärt Schröder. Und bei der Kunst- und Kulturwoche in den Herbstferien steht die weitere gemeinsame Gestaltung an. Ein Workshop mit der Spraydose ist dabei geplant, anschließend sollen die Außenwände des Wagens in Angriff genommen werden.

Angebote für Kids

Der Bauwagen auf der großen Wiese neben dem Spielplatz an der Kreuzung Erika-Mann-/Helmholtzstraße hat immer montags und mittwochs von 15.30 bis 18.30 Uhr für Kinder im Alter von sechs bis zehn Jahren geöffnet.

Dienstags und donnerstags von 16 bis 19 Uhr sind die Teenies (elf bis 13 Jahre) willkommen. Die Kunst- und Kulturwoche in den Herbstferien findet von Mittwoch, 2., bis Freitag, 4. November, jeweils von 10.30 bis 16.30 Uhr statt. 

„Die Kinder dürfen überlegen, was darauf soll, und es dann abstimmen“, erklärt Schröder das Vorgehen. „Dieser partizipatorische Prozess ist uns wichtig“, betont sie. „Es soll schließlich der Mehrheit gefallen – auch, damit sich die Kinder selbst damit identifizieren können. Eine aktuelle Idee sei außerdem, eine Fläche zur Verfügung zu stellen, auf der sich die Kinder weiter mit der Sprühdose ausprobieren können.

Baumwagen zieht im Winter nicht um

Dank des neuen Bauwagens kann das Angebot künftig ganzjährig an derselben Stelle bestehen. Zuvor war das Spielhaus im Sommer mit seinem Drachenfahrrad Zacki Zahn im Park anzutreffen, im Winter in den Räumen des naheliegenden Nachbarschaftstreffs.

„Jetzt haben wir etwas, was die Kinder selbstbestimmt verwalten können“, freut sich Schröder. Wichtig bei dem Freiraum für Kinder seien stets auch deren Wünsche. Außerdem handele es sich um ein niederschwelliges Angebot, das kostenlos ist und ohne Anmeldung funktioniert. „Oft sind wir einfach nur da, hören zu.“

Langfristiger Plan: Neubau in der Nähe

Langfristig ist ein Gebäude auf einer Baulücke in unmittelbarer Nähe geplant. „Wir hoffen, dass sich dort im nächsten Jahr etwas tut“, sagt Schröder. Es ist dann vorgesehen, dass der Kreisjugendring, zu dem das Spielhaus gehört, den ersten und den zweiten Stock bekommt, darunter wird der Nachbarschaftstreff einziehen, dessen Räumlichkeiten schon seit Jahren ihre Kapazitätsgrenze erreicht haben.

Wie Sprecherin Maren Kowitz auf Hallo-Anfrage mitteilt, arbeitet das Kommunalreferat derzeit zusammen mit Bau- und Sozialreferat am Projektauftrag zum Neubau des Nachbarschaftstreffs. „Der Stadtrat wird voraussichtlich Anfang 2023 über den Projektauftrag und die Finanzierung entscheiden“, sagt sie. Wann jedoch mit einem Baustart zu rechnen ist, ist derzeit noch unklar.

Ohne Strom und Toilette

Was derzeit am Bauwagen noch fehlt, ist ein Stromanschluss, um beispielsweise ein mobiles Heizgerät anzuschließen. Das sei laut Schröder jedoch bereits in Planung. Und bis dahin gilt: „Es geht auch viel ohne Strom“, weiß die Pädagogin. Problematischer sei da die fehlende Toilette.

„Das ist ein Thema, das den ganzen Park betrifft“, sagt Schröder. „Es ist auch für Mütter am Spielplatz schwierig.“ Kinder, die in der Nachbarschaft wohnen, würden halt schnell nach Hause gehen, um ihre Notdurft zu verrichten, für die Mitarbeiter am Bauwagen gebe es derzeit eine Zwischenlösung an der Helmholtz-Grundschule. Dennoch findet Schröder: „Die Stadt muss da mehr tun.“

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