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BMW präsentiert im BA Milbertshofen den Stand der Pläne zum Umbau des Stammwerks ‒ einer Frage wird ausgewichen

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Von: Benedikt Strobach

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Die grün markierten Gebäude zeigen die neuen Logistik- und Montagehallen (u.) sowie den Neubau für Karosserien (o.).
Die grün markierten Gebäude zeigen die neuen Logistik- und Montagehallen (u.) sowie den Neubau für Karosserien (o.). © Visualisierung: BMW

BMW wandelt sein Stammwerk in einen Produktionscampus um. Weil dies einen großen Einschnitt fürs Viertel bedeutet, hat der Autohersteller ein Update zum Vorhaben gegeben:

Milbertshofen ‒ Digitaler, nachhaltiger und offener für die Nachbarschaft: Der Autohersteller BMW hat große Pläne für sein Stammwerk östlich des Olympiaparks in Milbertshofen. In den kommenden Jahren soll dieses zu einem Produktionscampus umgestaltet werden. Den aktuellen Stand der Transformation haben Vertreter nun im Bezirksausschuss (BA) Milbertshofen-Am Hart vorgestellt.

Neuer BMW-Produktionscampus: Nachhaltiger und digitaler

Werksleiter Peter Weber erklärte, dass der Standort, um zukunftsfähig zu bleiben, nachhaltiger und digitaler werden müsse. Dafür verlagere BMW den Motorenbau bis Ende 2023 nach Steyr in Österreich sowie Hams Hall in England. Anschließend werde die dafür verwendete Halle in München abgerissen und bis 2026 durch neue Montage- und Logistikgebäude ersetzt. „Die Neubauten erfüllen hohe Energieeffizienz-Standards. Dort sollen unter anderem Photovoltaikanlagen installiert und Wärmepumpen eingesetzt werden.“

Außerdem werde bis 2025 eine neue Halle für den Karosseriebau auf den Flächen der bereits abgerissenen alten Lackiererei errichtet. Durch diese Projekte lege man den Fokus voll auf Elektromobilität, erklärte Weber. Trotz der Baustellen würde der Betrieb in München weiter normal voranschreiten. „Wir produzieren parallel zur Transformation weiterhin jeden Tag über 900 Fahrzeuge“, sagte der Werksleiter. Man wolle die Projekte Schritt für Schritt angehen, um den Masterplan umzusetzen.

Bedenken äußerten die BA-Mitglieder anschließend nur in einem Punkt. Tina Pickert (CSU) erkundigte sich, wie sich die Digitalisierung des Werks auf die Mitarbeiterzahl auswirken würde. Hierzu antwortete Weber zunächst ungenau: „Die Produktion orientiert sich an der Marktnachfrage. Wir passen unsere Kapazitäten dementsprechend an.“ BA-Chef Fredy Hummel-Haslauer (SPD) erwiderte, dass für Elektroautos weniger Teile, also weniger Aufwand nötig seien: „Das würde dann auch weniger Personal bedeuten.“

Neuer BMW-Produktionscampus: Personal umgeschult

BMW-Sprecher Jochen Diernberger betonte, dass dies noch nicht beantwortet werden könne, da man erst sehen müsse, wie sich die Zahlen entwickeln. „Niemand hat bisher seinen Job verloren.“ Die Mitarbeiter des Motorenbaus etwa würden umgeschult, entweder in München oder einem anderen Werk.

Leo Meyer-Giesow (ÖDP) äußerte noch zwei Anregungen. Ob Wärme durch Tiefengeothermie sowie eine insektenfreundliche und weniger grelle Außenbeleuchtung des Werks möglich wären, wollte er wissen. Klaus Hauser von BMW erklärte dazu, dass man derzeit mit den Stadtwerken abstimme, ob die Tiefenwärme von einem Standort im Münchner Norden genutzt werden könne. Die Entscheidung solle noch 2023 fallen. Die freundlichere Beleuchtung wolle man prüfen.

Zum Baufortschritt am Forschungs- und Innovationszentrum (FIZ), wo 15 000 neue Arbeitsplätze bis 2050 entstehen sollen, konnte BMW auf Nachfrage von Susanne Schneider-­Geyer (SPD) jedoch nichts sagen. Dies sei laut Sprecher Diernberger „eine andere Baustelle“.

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