Wohnstraße mit 30er-Zone dient Eiligen als Abkürzung bei Stau – Grünen-Politikerin schlägt Alarm

Um die Staus zur Rushhour auf dem Mittleren Ring zu umfahren, suchen viele Autofahrer nach Abkürzungen. Besonders am Scharfreiterplatz ärgert man sich über dieses Verhalten.
OBERGIESING Schlimm wird’s immer in der Rushhour. Dann donnern die Wagen über den Scharfreiterplatz und rasen übers Kopfsteinpflaster. Zwar gilt wie in den Parallelstraßen Tempo 30, doch die Autofahrer, die dem morgendlichen und abendlichen Stau am Mittleren Ring entgehen wollen, haben es eilig.

Im BA Obergiesing-Fasangarten wurde das Thema nun kontrovers diskutiert. Das Ergebnis: Polizei und Lokalgremium wollen die Lage weiter beobachten.
Raser am Scharfreiterplatz: Polizei und BA wollen Lage beobachten - Unverständnis bei Grünen
BA-Mitglied Catharina Grabner (Grüne) kann diese verhaltene Reaktion nicht verstehen. „Ich habe dort 14 Jahre gewohnt. Zu bestimmten Uhrzeiten war es die Hölle: Ich musste wegen des Lärms das Fenster zumachen.“ So geht es vielen Anwohnern der Nebenstraße.

Einer davon hat die Viertelpolitiker nun gebeten, den Scharfreiterplatz für Durchfahrer zu sperren oder in einen verkehrsberuhigten Bereich umzuwandeln. Grabner meint: „Das gäbe Sicherheit für Kinder, deren Schulweg dort entlang führt, und für Menschen mit Behinderung. In der Gegend gibt es nämlich viele Einrichtung für sie.“
Der Scharfreiterplatz verbindet den Ring mit der Stadelheimer Straße. Im Unterschied zu seinen Parallelstraßen ist er in beide Richtungen befahrbar. Das nutzen viele bei Ampel-Stau am Ring aus und kürzen ab. Klaus Neumann (SPD), Vorsitzender des Unterausschusses Verkehr, sagt: „Die Umwandlung in eine Einbahnstraße würde die Lage nur noch verschlimmern.“