Auch die Stadt München ist aktiv geworden und hat ein Zweckentfremdungsverfahren gegen den Freistaat eingeleitet. Das erklärt Sozialreferentin Dorothee Schiwy in einer Antwort auf einen Antrag der grün-roten Stadtratskoalition. Ihr Referat wirke nun mit Anordnungen auf den Freistaat ein, die Gebäude dem allgemeinen Wohnungsmarkt zuzuführen, da der Leerstand rechtlich nicht gerechtfertigt sei. Vor deren Erlass dürfe sich der Freistaat noch zur Situation äußern. Die Antwort stehe noch aus.
Das Bauministerium nennt auf Hallo-Anfrage den Gartenstadtcharakter der Siedlung, den die Stadt erhalten möchte, als Problem. Dies erschwere weiteren Wohnungsbau in Hartmannshofen. Allgemein sehe das Ministerium „die Schaffung von Wohnraum als eine unserer dringendsten Aufgaben“. Jedoch seien nicht alle staatlichen Flächen geeignet. Teils werden die Gebäude zur Unterbringung von Geflüchteten aus der Ukraine geprüft.
Adjei ist skeptisch: „Die Regierung will die Grundstücke teuer verkaufen.“ Alternativ könnten die Häuser etwa auch für Ateliers genutzt werden, findet er. „Im Moment verfallen sie aber lediglich weiter.“
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