Der neue General Manager der Ravens, Sebastian Stolz, freue sich, „ein Franchise der European League of Football hier in München aufbauen zu dürfen.“ Das Team werde Stadt und Freistaat in Europa vertreten.
Der Name repräsentiere die angestrebte Kultur der Mannschaft: „Das ‚Mystische‘ der Raben hat uns fasziniert – gleichzeitig sind Raben sehr intelligente und kluge Tiere. Sie spielen gerne und sind extrem teamfähig. Genau dafür sollen unsere Spieler stehen: clevere Spielzüge, große Spielbegeisterung und absolute Teamfähigkeit“, erklärt Stolz.
Die beiden bestehenden Münchner Vereine freuen sich auf Hallo-Anfrage über die wachsende internationale Bekanntschaft des städtischen Footballs durch das ELF-Team.
Florian Fendt vom Vorstand des Drittligisten München Rangers, hofft, dass der Football an der Isar „endlich aus der Nische der Randsportarten kommt“.
Der Football wächst in München bereits immer schneller. Die Munich Cowboys, Münchens erfolgreichstes Footballteam, stehen in der GFL in den Playoffs und kämpfen am Samstag, 10. September, im Dantestadion gegen Köln um den Einzug ins Halbfinale. Die München Rangers haben die Saison in der Dritten Liga, auf Platz drei abgeschlossen.
Und in der Allianz Arena findet im November eben zum ersten Mal überhaupt in Deutschland ein NFL-Spiel statt.
Jedoch haben beide Vereine auch Bedenken. „Für München stellt sich die Frage, ob durch weitere Konkurrenz der bestehende Mangel an Spiel- und Trainingsstätten verschärft wird und zusätzliche Einschränkungen für die bestehenden Strukturen entstehen“, sagt David Peters, Sprecher der Cowboys.
Zur Spielstätte der Ravens könne man jetzt „noch nichts Spruchreifes“ sagen, erklärt General Manager Stolz. Ihre Heimspiele sollen künftig im Sportpark Unterhaching stattfinden.
Noch eine Sorge: In der Vergangenheit haben Clubs der Europaliga einigen GFL-Teams Spieler abgeworben. Bisher gibt es aber kein Konzept für eine Ausbildungsentschädigung für die Vereine, die Sportler abgeben. Die neue Liga scheine auch nicht an einer Lösung dieses Problems interessiert, sagt Peters. „So drängt sich der Verdacht auf, dass es ausschließlich um einen schnellen eigenen wirtschaftlichen Erfolg geht und nicht um eine nachhaltige Förderung der Sportart an sich.“
Auch Fendt sieht dieses Problem: „Konkurrenz gibt es bereits zwischen den bestehenden Vereinen in München und ganz Bayern.“ Diese werde durch das ELF-Team weiter wachsen, gerade bei den höherklassigen GFL-Mannschaften.
Für Fendt überwiegt aber der positive Effekt, den das international spielende Münchner Team mit sich bringt. Und auch die Cowboys hoffen, dass sich die Situation durch die ELF-Präsenz eventuell ändert – und sich ein faires „Geben und Nehmen“ etabliert.
Mit dem Hallo München-Newsletter täglich zum Feierabend über die wichtigsten Geschichten aus der Isar-Metropole informiert.