Neue Brückenpläne für den Giesinger Berg: SPD hat neue Idee für Radl- und Fußgängerweg

Die SPD im BA Obergiesing-Fasangarten hat neue Ideen für die geplante Rad- und Fußgängerbrücke an der Heilig-Kreuz-Kirche. Welche das sind und was Kritiker des Vorhabens sagen.
Obergiesing - Die Planungen ziehen sich schon ewig hin. Der nächste große Schritt soll 2022 erfolgen. Mitte kommenden Jahres werden fünf Teams dem Baureferat ihre Entwürfe für eine Radl- und Fußgängerbrücke am Giesinger Berg vorlegen.

Der BA Obergiesing-Fasangarten hat nun aber auf Initiative der SPD-Fraktion einen ganz neuen Wunsch eingebracht: Der Übergang solle begrünt sein und fast wie ein kleiner Platz wirken.
„Mir kam die Idee durch die Wildbrücken an Autobahnen“, berichtet Alexander Schmitt-Geiger (SPD), stellvertretender Vorsitzender des Gremiums. Diese sind in der Regel mit Stauden, Gras und Büschen bepflanzt und dienen Tieren wie Rehen, Hirschen oder Füchsen als Überquerungshilfe.
Ähnliches, wenn auch in stark reduzierter Form, wäre theoretisch auch in Giesing möglich. Dazu müsste das Bauwerk mindestens fünf Meter breit sein.

„Man könnte auf der Brücke eine oder mehrere Bänke aufstellen, da würden sich etwa die Jugendlichen aus dem Viertel sicher freuen“, meint Schmitt-Geiger. Der Antrag befürwortet zudem einen Übergang in Y-Form, der schon im Sommer Thema im Stadtrat war.
Klaus Neumann (SPD), Vorsitzender im Unterausschuss Mobilität des BA, erklärt: „Dieser begänne an der Südseite der Heilig-Geist-Kirche – ein Arm würde zur Lutherkirche nach Südwesten, der andere nach Südosten führen, um die Mittelschule an der Ichostraße anzubinden.“
Durch die Verzweigung der Brücke entstünde ein Miniaturplatz über der Kreuzung Icho-, Martin-Luther- und Silberhornstraße sowie Giesinger Berg.

Das klingt nach einem aufwändigen Projekt. „Wir stehen in enger Abstimmung zu unseren SPD-Stadträten“, argumentiert Schmitt-Geiger. „Die würden den Vorschlag in die grün-rote Rathaus-Koalition einbringen.“ Der BA stimmte mehrheitlich für den Antrag.
Die CSU allerdings votierte dagegen. Fraktionssprecher Stefan Reinwald erklärt gegenüber Hallo München: „Die Planung kommt doch seit Jahren nicht voran. Jetzt will die SPD auch noch die gesamte Kreuzung mit der Brücke überspannen. Das wird zu teuer. Wir fürchten, dass gar keine Brücke mehr kommt, wenn wir solche Luftschlösser bauen.“
Zwei Entwürfe sind dem Stadtrat im Sommer bereits vorgestellt worden – voraussichtliche Kosten: sieben bis 15 Millionen Euro. Da kein Entwurf dem anderen eindeutig überlegen war, werden aktuell fünf neue Konzepte erarbeitet.
Sobald diese fertig sind, dürfen Denkmal- und Naturschutz, Vertreter der Stadt und freie Sachverständige dazu Stellung nehmen – außerdem die beiden BA Obergiesing-Fasangarten und Untergiesing-Harlaching. Final entscheidet der Stadtrat.

Tunnelkreisel statt Radbrücke
Engagierte Bürger haben nun online eine neue Lösung vorgestellt: Statt eines Brückenbaus wünschen sie sich einen unterirdischen Auto-Kreisverkehr an der Kreuzung Giesinger Berg, Icho-, Silberhorn- und Martin-Luther-Straße.
Darüber solle ein Platz entstehen, den Anwohner zu Fuß und per Fahrrad queren dürften. Der Platz selbst könnte darüber hinaus als Aufenthaltsfläche genutzt werden. Angeblich sollen die Pläne bald auch der Viertelpolitik vorgestellt werden.
Quelle: www.hallo-muenchen.de