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Ideensammlung für die „Halle für alle“ wird bis 6. April verlängert – Kritik von der Bürgerinitiative „Hochhausstop“

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Von: Ursula Löschau

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Die Bürgerinitiative Hochhausstop wirbt mit einer Plakatserie für ihr angestrebtes Bürgerbegehren gegen Wolkenkratzer auf dem Paketpost-Areal.
Die Bürgerinitiative Hochhausstop wirbt mit einer Plakatserie für ihr angestrebtes Bürgerbegehren gegen Wolkenkratzer auf dem Paketpost-Areal. © privat

Die Initiative „Halle für alle“ lädt Münchner ein, Wünsche zum Paketpostareal zu äußern. Für dem Verein „Hochhausstop“ ist das alles nur ein Ablenkungsmanöver...

Neuhausen ‒ „20 000 Quadrat­meter Freiraum für deine Ideen“, das verspricht das aktuelle Beteiligungsverfahren zur künftigen Nutzung der ehemaligen Paketposthalle, zu dem unter anderem der Bauherr und das Stadtentwicklungsbüro Urbanista eingeladen haben. Die Teilnahmefrist wurde bis Donnerstag, 6. April, verlängert. Am Montag, 24. April, soll eine zweiwöchige Phase starten, in der die Münchner die Vorschläge ihrer Mitbürger bewerten können.

Die Aktion sei „super angelaufen“, berichtet eine Projektsprecherin. In weniger als vier Wochen seien bis Ende März 627 Ideen eingereicht worden. Dazu kämen noch die Ergebnisse aus 500 Beteiligungssets, die bei Schulen, Nachbarschaftstreffs und der Stadteilbibliothek Neuhausen im Umlauf seien. „Wir haben also deutlich mehr Ideen erhalten als vermutet“, freut sich die Sprecherin.

„Halle für alle“ wird verlängert: Heftige Kritik von Verein

Was sich die Bürger alles wünschen und vorstellen könnten, reicht von Urban Gardening mit Biergarten oder Streichelzoo über ein Kino, eine Bücherei oder ein Kindertheater bis zum Wasserspielplatz, sogenannten Padel-Tennisplätzen, einer Tanzfläche oder einer Rollschuhbahn. Nachzulesen – und bis 6. April um weitere Ideen zu ergänzen – sind die Vorschläge aus den Kategorien Gastro, Kunst und Kultur, Grün, Konsumfrei, Spiel und Bewegung sowie Innen und Außen auf der Internetseite https://allefuerdiehalle.de/.

Heftige Kritik an der Aktion „Alle für die Halle. Die Halle für alle“ übt unterdessen Robert Brannekämper (MdL, CSU), Vorsitzender des Vereins Hochhausstop. Für ihn ist die Kampagne „sehr verniedlichend“ und in erster Linie ein „Ablenkungsmanöver, um nicht mehr über die Hochhäuser sprechen zu müssen“. Ein Thema, das er und weitere Initiatoren des Bürgerbegehrens Hochhausstop keineswegs scheuen.

Hochhäuser sollen möglichst nicht zum Paketpostareal gehören, fordert der Verein „Hochausstop“.
Hochhäuser sollen möglichst nicht zum Paketpostareal gehören, fordert der Verein „Hochausstop“. © Luftbildverlag Hans Bertram

„Halle für alle“ wird verlängert: Unterschriften bis November sammeln

Im Gegenteil: Mit steigenden Temperaturen soll auch die Zahl der Infostände zur Unterschriftensammlung wieder zunehmen. Aktuell unterstützen laut Brannekämper rund 23 000 Unterzeichner die Forderung nach einem Bürgerbegehren und nach einer Höhenbegrenzung von 60 Metern für Gebäude in München.

Bis November will die Initiative die 33 000 erforderlichen Unterschriften plus einen Puffer von etwa 4000 Unterzeichner beisammen haben, um ein Begehren einzuleiten. Eine neue Plakatkampagne soll die Sammlung unterstützen. Die Motive wurden jetzt öffentlich präsentiert. Der Tenor lautet unter Anspielung auf den Investor Ralf Büschl: „München für Alle! – Nicht für Einen.“

Überdies verweist Brannekämper auf den Einfluss des vom Stadtrat übernommenen Bürgerbegehrens „Grünflächen erhalten“: Als Konsequenz fordert die Bürgerinitiative Hochhausstop eine Überarbeitung des aktuellen Bauleitplanverfahrens für das gesamte Paketposthallen-Areal. Grünflächen dürften „keine Geschenke für Investoren­träume sein“.

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