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Paketposthalle: Jetzt sind die Ideen der Münchner gefragt

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Von: Ursula Löschau

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Nach dem Auszug der Post Ende 2024 wird die Halle saniert. Der jetzige Einbau für das Briefverteilzentrum wird entfernt und die Gewölbedecke aus Beton innen wieder für alle sichtbar.
Nach dem Auszug der Post Ende 2024 wird die Halle saniert. Der jetzige Einbau für das Briefverteilzentrum wird entfernt und die Gewölbedecke aus Beton innen wieder für alle sichtbar. © Stefan Müller-Naumann

Bürger können ab sofort bei der Gestaltung der Paketposthalle aktiv mitbestimmen. Welche Möglichkeiten man hat, seine Meinung auszudrücken und wie es weitergeht:

München ‒ Eine Spannweite von fast 150 Metern, eine Fläche von 20 000 Quadratmetern und ein Dach, das in Relation zur Größe dünner ist als die Schale eines Hühnereis: Die Paketposthalle an der Wilhelm-Hale-­Straße war bei ihrer Fertigstellung 1969 die größte freitragende Halle aus Betonfertigteilen und wurde 1996 zum Baudenkmal erklärt.

Auch in Zukunft soll sie Superlative bieten: als vermutlich größter überdachter Stadtplatz Europas mit Raum für Erholung, Kunst und Kultur, Sport und Spiel sowie Gastronomie. Was genau die Münchner sich dort wünschen und vorstellen können, sollen sie ab sofort in einem öffentlichen Beteiligungsprozess unter dem Motto „Alle für die Halle. Die Halle für alle.“ mitteilen.

Das Paketpost-Areal mit Halle.
Das Paketpost-Areal mit Halle. © Luftbildverlag Hans Bertram GmbH

Bürgerbeteiligung für Paketposthalle: Online und vor Ort Infos sammeln

Und so funktioniert es: Bis Ende März werden die Ideen für die Nutzung der Erdgeschoss-Ebene auf einer Online-Plattform (https://allefuerdiehalle.de) und analog vor Ort über sogenannte Beteiligungs-Kits gesammelt. Im Anschluss stehen die eingereichten Vorschläge auf der genannten Internetseite zwei Wochen lang für eine öffentliche Abstimmung bereit. Eine Jury wählt dann bis Ende Mai die besten und bei den Münchnern beliebtesten Vorschläge aus. Zudem wird geprüft, ob die Ideen den technischen und planerischen Rahmenbedingungen der Halle entsprechen.

Der nächste Schritt findet Mitte Juli in einem sogenannten Design-Camp, einer Art kreativen Denkschmiede, statt. Die Vorschläge werden dort von Experten zu konzeptionellen und gestalterischen Entwürfen weiterentwickelt. Dabei sollen auch die jeweiligen Ideengeber mitreden können. Ende des Jahres ist geplant, die Ergebnisse zusammen mit dem Gesamtfreiraumkonzept für das Areal öffentlich zu präsentieren.

In einem neu zu schaffenden Untergeschoss der Halle will die Büschl Unternehmensgruppe als Inhaber des gesamten Paketpost-Areals übrigens einen Konzertsaal und eine Galerie einrichten. Ralf Büschl hofft, dass die jetzt gestartete Ideensammlung „ein wichtiges Zeichen für die Zusammenkunft der Bürger und für das Quartier“ setzen wird.

Bürgerbeteiligung für Paketposthalle: Arbeiten könnten 2025 beginnen

Begleitet wird der Beteiligungsprozess vom Stadtentwicklungsbüro Urbanista und einem Münchner Kreativteam um Michi Kern, Gastronom und Kulturveranstalter von „This is really happening“. Er sagt: „Mitten in München entsteht etwas ganz Großes. Die Paketposthalle ist ein riesiger Freiraum, der enorm viel Platz für Begegnung, Kunst, Gastro und Kultur lässt – für Jung und Alt.“

Auch der Bezirksausschuss Neuhausen-Nymphenburg verfolgt diesen Schritt besonders aufmerksam. „Die Paketposthalle mit ihrem phänomenalen Innenraum ist ein Schatz, der für die Bevölkerung im Quartier und in ganz München geöffnet wird. Es gibt für dieses Projekt keine Blaupause – und jetzt die Chance für alle, einen Teil mit zu beeinflussen“, erklärt Viertel-Chefin Anna Hanusch (Grüne). Nicht zuletzt sei die Halle „der Auslöser und das Herzstück der gesamten Entwicklung“.

Auf dem Gelände soll ein Stadtquartier mit 1100 neuen Wohnungen und 3000 Arbeitsplätzen entstehen. Nach jetziger Einschätzung des Bauherrn könnten die Arbeiten 2025 beginnen.

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