Trotz aller Umstände, die die Arbeit von Notfallsanitätern erschweren, ist sich Fischer sicher: „Es ist der beste Job der Welt. Ich könnte mir nichts anderes vorstellen. Ich mag es zu helfen, in der Früh nicht zu wissen, was am Tag passieren wird, mein Wissen einzubringen und für die Menschen da zu sein.“
München braucht mehr Ärzte, aber mehr Praxen können nicht ausgeschrieben werden: „Trotz teilweise bestehender Schwierigkeiten, Termine bei Hausärzten zu bekommen, gilt München als Planungsregion insgesamt als überversorgt.“ So steht es in der Bekanntgabe zur ambulanten haus- und kinderärztlichen Versorgung, die jetzt im dem Gesundheitsreferat (GSR) vorliegt. Der Versorgungsgrad bei Hausärzten liegt nach Zahlen der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns (KVB) bei 114,76 Prozent und bei Kinderärzten bei 109,40 Prozent.
Vor allem im Stadtrandgebiet seien Ärzte aber voll ausgelastet. Und dort, wo es wenige Praxen gab, hat sich die Situation noch weiter zugespitzt: So hat bei den Hausärzten beispielsweise der Stadtbezirk Ramersdorf-Perlach drei Praxen verloren und belegt damit Rang 17 aller 25 Stadtbezirke. Trudering-Riem, Milbertshofen-Am Hart und Feldmoching-Hasenbergl haben einen beziehungsweise zwei Sitze verloren (Ränge 20, 21 und 22).
Demgegenüber haben bereits gut versorgte Stadtbezirke noch Arztsitze dazu gewonnen, wie beispielsweise Altstadt-Lehel (plus drei Sitze, Rang 1 von 25) oder Bogenhausen (plus vier Sitze, Rang 6). Ähnlich bei den Kinderarztpraxen. Hier gibt es sogar Bezirke ohne Ärzte – etwa Freiham.
Aufgrund der Überversorgung sieht das GSR „praktisch keine Handlungsoptionen“, was die Erhöhung von Arztsitzen betrifft. Man untersuche jetzt die Möglichkeit eines Förderprogramms, um die freiwillige Ansiedlung von Arztpraxen in den unterversorgten Stadtbezirken gezielt mit Anreizen zu unterstützen – vor allem mit geeigneten, günstigen Praxisräumlichkeiten. Zudem gehe das GSR mit seinen GesundheitsTreffs in Stadtbezirke, in denen die haus- und kinderärztliche Versorgung eher ungünstig ist.
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