Auszeichnung für besondere Erinnerungsarbeit: Preis des NS-Dokumentationszentrums geht nach Frankreich

Das NS-Dokumentationszentrum München verleiht wieder einen Preis für besondere Erinnerungsarbeit - in diesem Jahr geht er an eine Gedenkstätte in Frankreich.
München - Das NS-Dokumentationszentrum München vergibt seit 2018 alle zwei Jahre einen Preis für Publikationen, Aktivitäten und Projekte, die zur Aufklärung über den Nationalsozialismus, die vom NS-Regime begangenen Verbrechen und die Folgen der NS-Zeit beitragen. In diesem Jahr geht der Preis nach Frankreich.

NS-Dokumentationszentrum zeichnet Erinnerungsarbeit einer französischen Gedenkstätte mit Preis aus
Den mit 8000 Euro dotierten Preis erhält die Fondation du Camp des Milles - Mémoire et Éducation im südfranzösichen Aix-en-Provence. Ausgezeichnet wird die Erinnerungsarbeit an der Gedenkstätte Site-Mémorial du Camp des Milles. In Zeiten, in denen der Extremismus wieder zunimmt, wird gleichzeitig ein Zeichen für die Bedeutung der transnationalen Erinnerung in Europa gesetzt.
Das in der Nähe von Aix-en-Provence gelegene Camp des Milles ist eine ehemalige Ziegelei, die von 1939 bis 1942 als Gefangenenlager und später als Deportationslager für die jüdische Bevölkerung genutzt wurde. Eine Initiative kämpfe viele Jahre gegen die Zerstörung der Anlage, 2012 wurde sie schließlich zur Gedenkstätte erklärt.
Internationaler Museumstag im NS-Dokumentationszentrum
Das NS-Dokumentationszentrum (Max-Mannheimer-Platz 1) bietet zum Internationalen Museumstag am Sonntag, 15. Mai, den Rundgang „Das ehemalige Parteiviertel der NSDAP“ an. Er findet auf Deutsch um 11 und 16 Uhr, auf Englisch um 13 Uhr, auf Französisch um 14 Uhr und auf Italienisch um 15 Uhr statt.
Heute steht das NS-Dokumentationszentrum am historischen Ort des „Braunen Hauses“, der Parteizentrale der NSDAP. Mit monumentalen Repräsentationsbauten und einem weit verzweigten Verwaltungszentrum bildete es das Machtzentrum der NSDAP in der Gegend rund um den Königsplatz. Damit war München während der gesamten NS-Diktatur das Zentrum der Parteibürokratie, zwischen Karl- und Gabelsbergerstraße brachte die Partei mehr und mehr Grundstücke in ihren Besitz, sodass dort während der NS-Zeit bis zu 6000 Menschen für die Partei arbeitete.
Der Rundgang kombiniert den Streifzug durch das ehemalige Parteiviertel mit einem Besuch der Ausstellung „München und der Nationalsozialismus“. Treffpunkt ist im Foyer. Der Eintritt ist kostenfrei, die Teilnehmerzahl ist jedoch begrenzt. Plätze werden vor Ort, ab 15 Minuten vor Beginn, vergeben. Die Teilnahme ist nur mit FFP2-Maske möglich. Infos zur Barrierefreiheit gibt es unter www.ns-dokuzentrum-muenchen.de/besucherinformation/barrierefreiheit.
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