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BA will aus der Straße beim Grünwaldpark einen Raum für Spiel, Sport und Begegnung machen 

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Von: Ursula Löschau

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Der Abschnitt der Südlichen Auffahrtsallee war Schauplatz für BA-Kinderfeste und wurde zweimal als Sommerstraße temporär gesperrt.
Der Abschnitt der Südlichen Auffahrtsallee war Schauplatz für BA-Kinderfeste und wurde zweimal als Sommerstraße temporär gesperrt. © Ursula Löschau

Die Südliche Auffahrtsallee am Grünwaldpark soll zu einer Straße für Spiel- und Sport werden, das will der BA so umsetzen. Die Pläne im Detail:

Nymphenburg ‒ Geht es nach dem Bezirksausschuss Neuhausen-Nymphenburg, wird die Südliche Auffahrtsallee auf Höhe des Grünwaldparks zwischen der Gerner Brücke und der Waisenhausstraße dauerhaft für den motorisierten Verkehr gesperrt. Dem Gremium schwebt vor, dass sich die Bürger diesen Straßenabschnitt zu Eigen machen und ihn für Spiel, Sport und Begegnung nutzen. Dafür hat sich der BA jetzt auf Initiative seiner Vorsitzenden Anna Hanusch (Grüne) einstimmig ausgesprochen. „Es geht darum, die vielen positiven Effekte aus den vergangenen Aktionen zu sichern und ohne riesigen Aufwand dort einen geschützten Bereich für verschiedene Nutzungen zu schaffen“, sagte Hanusch.

Die Idee ist nicht ganz neu: Bereits 2017 schlug ein Neuhauser Ehepaar vor, diesen Abschnitt für den Verkehr zu sperren und bestenfalls sogar zu entsiegeln, um so den dortigen Park bis zum Schlosskanal zu erweitern. Aus dem „Großen Grünwaldpark“ wurde zwar nichts. Aber der BA setzte durch, dass der Bereich 2020 und 2021 im Rahmen des Sommerstraßen-Programms zumindest jeweils temporär autofrei wurde. Dies sollte besonders in Corona-Zeiten Begegnungsräume im Freien schaffen und Erfahrungswerte für eine mögliche Umwidmung zur Spielstraße liefern.

Südliche Auffahrtsallee: Bürger beteiligen

Das Fazit des BA war weitgehend positiv. Probleme gab es dort – wie in jedem Sommer in den vergangenen Jahren – hauptsächlich wegen nächtlicher Partys junger Leute. Um dieses Thema würden sich BA, Polizei und das Allparteiliche Konfliktmanagement in München (AKIM) auch weiterhin intensiv kümmern, sagte Hanusch. Umgekehrt hätten viele Familien die Möglichkeiten einer autofreien Spielstraße im Sommer 2022 vermisst.

Wichtig ist dem BA, dass sich die Bürger an dem Prozess beteiligen. Es soll ausprobiert werden, „welche Teilmöblierung für eine gute Nutzung durch die Bevölkerung quer durch alle Altersgruppen sinnvoll ist“, heißt es in dem Antrag. Spiel- und Sportgeräte müssten dann in Abstimmung mit der Stadt, der Schlösser- und Seenverwaltung und dem Denkmalschutz angeschafft werden. „Es muss ein Mehrwert entstehen. Einfach nur die Straße sperren will keiner“, betonte Gudrun Piesczek (CSU).

Zudem soll der motorisierte Verkehr die Möglichkeit bekommen, von der Nymphenburger Straße an der dortigen Ampel links in die Waisenhausstraße abbiegen zu können. Sonst käme es – wie während der Sommerstraßen-Aktionen – „zu einer Verlagerung von Verkehr in die Nördliche Auffahrtsallee“.

„Behutsam abwägen“: Sperrung würde 70 Parkplätze kosten

Die Stadt hat sich schon einmal mit einer dauerhaften Sperrung dieses Straßenabschnitts befasst. 2019 teilte das Planungsreferat dazu mit: „Unter Inkaufnahme eines Stellplatzverlustes und ergänzender (…) Maßnahmen ist eine Herausnahme der Südlichen Auffahrtsallee aus dem Kfz-Straßennetz möglich und städtebaulich sowie gestalterisch zu begrüßen.“

Konkret würden die bestehenden 55 Parkplätze in diesem Teil entfallen, wenn aus der Straße dort eine Fuß- und Radverbindung würde. Zudem erklärt das Mobilitätsreferat (MOR) auf Hallo-Anfrage: „Auch wäre vermutlich eine Linksabbiegespur von der Nymphenburger in die Waisenhausstraße einzurichten. (...) Dies würde weitere 15 Parkplätze kosten und die Straßenbahn liefe voraussichtlich innerhalb der Linksabbiegespur.“ Während der Sommerstraßen-Regelung 2020 habe außerdem der Verkehr in der Roman- und der Lachnerstraße zugenommen.

Aktuelles Fazit des MOR: Auch wenn „gewichtige Gründe“ für eine dauerhafte Sperrung sprächen, „so sind die verkehrlichen Auswirkungen bei der Entscheidung behutsam abzuwägen“.

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