Unzufrieden zeigten sich zahlreiche Menschen auch mit der Entscheidung des Referats für Arbeit und Wirtschaft, den Bayernmarkt ab diesem Jahr vom Orleansplatz an die Mariahilfkirche zu verlegen. „Ich finde es eine Sauerei, dass das bereits beschlossene Sache ist“, schimpfte ein Nachbar. Wirtschaftsreferent Clemens Baumgärtner (CSU) hatte zuvor erklärt: „Wir lassen ihn ausnahmsweise zu“. Da der Orleansplatz umgebaut werde, müsse der Markt umziehen, irgendwann kehre er aber wieder zurück. Viele Auer befürchten aber, dieses Event bleibe nun für immer bei ihnen.
Die Ängste zahlreicher Anwohner teilt auch der Pfarrer von Mariahilf, Michael Schlosser: „Mit noch mehr Veranstaltungen drohen Lärm, Parkplatzbelastung, Betrunkene. Aber wir können auch den Wunsch nach neuer Nutzung verstehen.“ Wichtig sei ihm, dass bei Gottesdiensten und ab 20 Uhr Ruhe herrsche. Grünen-Stadtrat Bernd Schreyer setzte sich für nicht-kommerzielle Aktionen ein und erhielt große Zustimmung. „Mehr Bäume, Bänke, Ballspiel-Flächen, auch Stehtische zum Ratschen wären schön.“
Doch gab es auch Stimmen für kommerzielle Nutzung: Zwar lehnte die Mehrheit ab, dass das „Winterfest in der Au“ 2022 stattfinden solle, 40 Prozent aber stimmten dafür. „Wir finden es schade, dass im tristen Winter nichts stattfindet“, sagte Veranstalter Patrick Diesing. Mehrere Anträge auf Anwohnerparken am Platz scheiterten. Zustimmung erhielt dagegen der Wunsch, einzelne Stellplätze am Rand in Freizeitzonen für junge Menschen zu verwandeln.
Die erfolgreichen Anträge werden nun vom BA behandelt. Die Grünen-Fraktion sagte, sie begrüße die Ideen zur Verbesserung der Aufenthaltsqualität, bedaure aber die pauschale Ablehnung von Kulturveranstaltungen.
Quelle: www.hallo-muenchen.de