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Pächter gegen Bebauung der Erdbeerwiese und Sportplatz-Verlegung – Bürgerbegehren im Blick

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Von: Ursula Löschau

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47 Familien bauen in den Krautgärten an der Weinschenkstraße ihr Gemüse an.
47 Familien bauen in den Krautgärten an der Weinschenkstraße ihr Gemüse an. © Ursula Löschau

Die Krautgärtner an der Weinschenkstraße fürchten um ihre Gärten, sollten die Pläne für die Erdbeerwiese tatsächlich so umgesetzt werden. Die Stadt reagiert.

Obermenzing ‒ Sie schätzen es, ihr eigenes Gemüse anzubauen und gleichzeitig zur Pflege des Grüngürtels ihrer Stadt beitragen zu können: die Pächter und Nutzer der Münchner Krautgärten. An der Weinschenkstraße geht jetzt die Angst um, dass im Zuge der Schulplanung und angedachten Sportstättenverlagerung damit Schluss sein könnte. Am Rand der sogenannten Erdbeerwiese bearbeiten 47 Familien seit 2019 insgesamt 60 Parzellen mit zusammen rund 1800 Quadratmetern Anbaufläche. Einige Pächter forderten jetzt den BA Pasing-Obermenzing auf, auch weiterhin gegen jegliche Bebauung des dortigen Grünzugs zu kämpfen.

Unterstützung erhoffen sich die Betroffenen dabei vom Bürgerbegehren „Grünflächen erhalten“, für welches jetzt 60 000 Unterschriften eingereicht wurden. Der Stadtrat wird nach Auskunft aus dem Planungsreferat am Mittwoch, 01. Februar, über die rechtliche Zulässigkeit dieses Bürgerbegehrens und das weitere Vorgehen entscheiden. Dazu gehört auch der Termin für eine mögliche Abstimmung.

Erhaltung der Krautgärten: Cleverer planen

Für Pächterin Elisabeth Berger steht jetzt schon fest: „Alle Krautgärten Münchens sollen erhalten bleiben.“ Sie seien „wichtig für die Artenvielfalt, als Begegnungsstätte im Freien für alle Generationen und um den biologischen Anbau und die Selbstversorgung auch in der Großstadt zu fördern“. Irene Bruns ergänzt: „Wir leben in Pasing und haben gar keine Möglichkeit, Gemüse anzubauen. Und auch längst nicht alle Obermenzinger verfügen über einen eigenen Garten.“

Seitens des Planungsreferats ist zum jetzigen Zeitpunkt „keine Aussage möglich, ob und inwieweit der Krautgarten Menzing von der Planung betroffen sein wird“. Sprecher Thorsten Vogel erklärt auf Hallo-Anfrage: „Es ist – je nach Planungsvariante – durchaus möglich, dass er am jetzigen Standort bestehen bleiben kann.“

Bliebe noch die Kritik der Bürger an der Verlagerung der Sportstätten des SV Untermenzing auf die sogenannte Erdbeerwiese. Immerhin sei erst in den vergangenen Jahren viel in deren Modernisierung investiert worden. „Es gibt doch bestimmt cleverere Lösungen. Die Feuerwehr muss nicht ausgerechnet dorthin“, findet Ferdinand Norpoth.

Inwieweit das Bürgerbegehren Einfluss auf die Gesamtplanung haben könnte, bleibt abzuwarten. Referatssprecher Vogel erklärt dazu: „Die Forderung des Bürgerbegehrens würde als grundsätzliche Zielvorgabe oder Grundsatzentscheidung Eingang in die Planung finden und wäre als solche in die Abwägung einzustellen.“

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