Ihr Konzept: Sie will auf einem der leerstehenden Grundstücke im Sommer gerne eine Hausfassade aufstellen, die ihr als Anlaufpunkt dienen könne. „Es soll ein Ort sein, wo ich verweilen und mich mit den Anwohnern austauschen kann.“ Sie will mit ihnen über ihre Siedlung und ihre Erlebnisse dort sprechen. Diese Interviews möchte sie aufnehmen und daraus eine Klangcollage machen, die sie mit Videoaufnahmen von den Häusern anreichern will. Aber auch andere Künstler will sie dorthin einladen.
Blum arbeitet häufig mit Kulissen, die sie aus Dachlatten und Leinwänden herstellt. „Daraus kann ich alles bauen und sie auch spontan verändern.“ Für Neulustheim schwebt ihr eine Art Saloon vor, der die dortige ehemalige Waldgaststätte Wolpertinger wieder aufleben lässt. „Mich erinnert das Viertel mit seinen breiten Straßen sowie dem Siedlertum und den Holzhütten in den Anfangsjahren irgendwie an den Wilden Westen“, erklärt sie.
Was genau sie umsetzen will, hängt allerdings unter anderem davon ab, auf welches Grundstück sie darf. Und auch das Endergebnis der Aktion steht noch nicht fest. „Ich möchte etwas spielerisch mit den Leuten vor Ort entstehen lassen“, sagt sie.
An der Siedlung gefalle ihr, dass sie ein besonderer Ort sei. „Wenn man hindurch läuft, merkt man sofort, dass man woanders ist.“ Außerdem reize sie, dass sie ein Ort im Umbruch sei, denn die bestehenden Einfamilienhäuser seien größtenteils renovierungsbedürftig. Mit dem Eigentümer, der „Immobilien Freistaat Bayern“, habe sie bereits Kontakt gehabt, aber noch keine Zusage erhalten. Deren Geschäftsführer Gerhard Reichel teilt mit, dass man dies derzeit prüfe. Blum hofft bis nach den Osterferien auf eine Zusage.
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