Wie lange die Schilder jetzt schon hängen, ohne dass sich jemand über den Text wunderte, war bis Redaktionsschluss nicht in Erfahrung zu bringen. Klar ist, dass der BA die Stadt Ende 2022 über Franz Grandls Hinweis informiert und um Korrektur des Fehlers gebeten hat.
Die Antwort, die das Gremium darauf im Januar vom GeodatenService des Kommunalreferats bekam, irritiert Vogelsgesang nun mindestens so sehr wie die Panne selbst: „Ich hatte felsenfest gedacht, mit meiner kurzen Mail den Irrtum aufgeklärt zu haben. Dass sich nun Historiker und Wissenschaftler des Instituts für Stadtgeschichte damit befassen, ist sehr überraschend“, sagt er Hallo gegenüber.
Tatsächlich strengt die Stadt erstmal eine Prüfung an. Andreas Sigl vom Kommunalreferat erklärt: „Wie formal üblich und um die Hintergründe zu klären, haben wir die Gutachter des Kulturreferats gebeten, die Sachlage zu prüfen. Bestätigt es sich, dass Pipping als Ortsteil von Obermenzing eingemeindet wurde, veranlassen wir die Änderung der Erläuterungsschilder.“ Grundlage für den beanstandeten Text sei die „amtliche Namenserläuterung“ für die Pippinger Straße, die da lautet: „Ortschaft Pipping, seit 01.04.1938 als Ortsteil von Pasing nach München eingemeindet; 1352 genannt als Pippingen (Ansiedlung eines Pippi).“
Vogelsgesang kann darüber nur den Kopf schütteln. „Pipping zählt seit jeher zu Obermenzing“, sagt er mit Verweis auf zahlreiche Nachschlagewerke, allen voran das Buch „Die Münchner Straßennamen“ und ein Werk über die Pippinger Kirche St. Wolfgang vom früheren Heimatforscher Adolf Thurner. Bei Bedarf könne er noch viele weitere Quellen nennen, sagt der BA-Chef und erwartet nun mit Spannung das „Forschungsergebnis“ der Stadt.
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