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Spielend aus der Corona-Krise ‒ Obermenzinger arbeitet mit Gesellschaftsspielen

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Münchens erster Spieleregisseur Stefan Jurkiewicz mit Désirée Kelichhaus (28, Mitte) und Cornelia Schirmer (23, re.), zwei regelmäßigen Teilnehmerinnen der Spielerunden.
Münchens erster Spieleregisseur Stefan Jurkiewicz mit Désirée Kelichhaus (28, Mitte) und Cornelia Schirmer (23, re.), zwei regelmäßigen Teilnehmerinnen der Spielerunden. © Marie-Julie Hlawica

Spielen war immer sein Hobby, jetzt ist es sein Beruf: Wie ein Obermenzinger anderen Menschen mit Gesellschaftsspielen in und nach der Corona-Pandemie hilft.

Obermenzing - „Es sind nicht nur die Muskeln, die man trainieren muss, um rundum fit zu bleiben, auch die grauen Zellen müssen ran“, sagt Stefan Jurkiewicz (54). Wie man das macht, weiß der Obermenzinger genau: „Beim Spielen!“ Denn: „Dabei kommen die Menschen zusammen, lassen vom Alltag los und haben Spaß.“ Gleichzeitig strengen sie ihre Köpfe an: „Verlieren will ja keiner.“

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Hobby und Beruf: Stefan Jurkiewicz aus Obermenzing arbeitet als Spieleregisseur

Die Freude daran und das Wissen, wie „richtig“ gespielt wird, gibt er nun seit bald zehn Jahren als sogenannter Spieleregisseur in Seminaren und Workshops an Interessierte weiter. Und das jetzt noch engagierter als je zuvor, denn der Obermenzinger weiß: „Gerade in und nach der Pandemie zeigt sich, wie wichtig Gesellschaftsspiele sind: Sie holen die Menschen aus der Einsamkeit, bringen sie zusammen an einen Tisch, miteinander ins Gespräch und man darf und kann – ob mit oder ohne Maske – fröhlich sein.“

Die Corona-Inzidenz in München, Bayern und Deutschland im Überblick.

Stefan Jurkiewicz wurde das Spiele-Gen in die Wiege gelegt. Seine Familie, die Eltern und seine beiden Brüder haben gerne und oft gemeinsam am Tisch gesessen, zu zweit, zu dritt, zu fünft: „Dabei haben wir viel gelacht, waren aber auch hochkonzentriert, damit man beim Spiel nicht übers Ohr gehauen wird, sondern gewinnt.“

Um spannende Spielerunden zu verlängern, hat Jurkiewicz schon als Teenager neue Regelwerke erfunden. Als ihm als junger Erwachsener Schach, Mühle oder Monopoly zu langweilig wurden, hat er sich umgesehen, welche Neuheiten es gibt: „Seitdem ist die Spielwarenmesse in Nürnberg für mich ein fest gebuchter Termin!“ Ständig ist er auf der Suche nach neuen Spielen. „Ich kenne mehr als 80 Prozent aller Produkte auf dem Markt.“ Selbst besitzt er fast 1000 Spiele, geordnet in den Wohnzimmerschränken.

Münchens erster Spieleregisseur: Workshops und Seminare zum „richtigen“ Spielen

Wie er dazu kam, Spieleregisseur zu werden? „Vor knapp zehn Jahren wollte ich mich beruflich verändern. Eine wichtige Frage dabei war: Wofür brenne ich eigentlich?“ Seine Frau hat ihn daran erinnert, dass es eine Konstante in seinem Leben gibt: das Spielen. Also krempelte er einiges um, wechselte vom angestellten Betriebswirt bei einer Versicherung zur Beratungsstelle für Schuldner, machte sich zudem selbständig und so auch das Spielen zum Beruf.

Seitdem leitet er Mitspieler nicht nur zuhause in seinem Wohnzimmer oder auf Festivals an. Er gibt Workshops an der Volkshochschule oder Motto-Wochen in Hotels: „Statt Yoga-Specials gibt es dort Spielerunden mit mir als Spieleregisseur.“ Was gespielt wird, richtet sich nach den Wünschen der teilnehmenden Kunden: „Die Auswahl stelle ich speziell zum Anlass zusammen, von Spiele-Klassikern, die die Familien vergessen haben, bis hin zu neuen komplexen, strategischen Spielen.“

Freude an Gesellschaftsspielen: So laufen die Spielerunden ab

Ob bei Gruppen mit verschiedenen einzelnen Mitspielern, Familien oder Events für Mitarbeiter: „Meine Arbeit als Spieleregisseur ist dabei ein bisschen von allem: Animation, Erklärung, Anleitung und Unterstützung. Ich kenne das Regelwerk und dirigiere die Teilnehmer weiter, wenn es irgendwo hakt. Ich halte die Gruppe zusammen und das Spiel am laufen.“ Nicht nur an die Regeln, auch an Jurkiewicz oberstes Gebot müssen sich alle halten: Die Smartphones bleiben weg vom Tisch! „Spiele-Zeit ist Digital-Detox, auch, um sich ganz auf das Spiel einzulassen“, sagt der Spieleregisseur.

Viele Nutzer seiner Spielerunden kennt er nun schon seit Jahren. Neue Teilnehmer sind immer willkommen (Kontakt unter www.spieleregisseur.de).

Quelle: www.hallo-muenchen.de

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