Stadt will Platz für Gleise im Neubaugebiet lassen – Bezirksausschuss stimmt mehrheitlich dagegen

Das Neubaugebiet am Dreilingsweg soll nicht per Straßenbahn angebunden werden. Das beschloss jüngst die Mehrheit im Bezirksausschuss. Die Alternative:
Obermenzing ‒ Der Bezirksausschuss Pasing-Obermenzing lehnt es ab, dass das Neubaugebiet am Dreilingsweg mit einer Trambahn erschlossen wird. Das beschloss das Gremium bei seiner jüngsten Sitzung mehrheitlich.
Das Planungsreferat will die Straße, die durch das neue Quartier führen wird, so breit anlegen, dass dort gegebenenfalls Platz für eine Straßenbahn wäre. So steht es in den Unterlagen, die derzeit öffentlich ausliegen. CSU und Grüne im Bezirksausschuss haben die Stadt in einem gemeinsamen Antrag aufgefordert, darauf zu verzichten.
Der Stadtrat hat bereits 2021 gegen den Willen der beiden betroffenen Bezirksausschüsse beschlossen, eine Verlängerung der Linie 17 über die Verdi- und Bergsonstraße bis nach Aubing und weiter nach Freiham untersuchen zu lassen. Nun denkt die Verwaltung offenbar darüber nach, damit auch die geplanten 920 Wohnungen am Dreilingsweg anzubinden. „Wir halten die Pläne nicht für zielführend. Ein Bündnis möchte den Verkehr durch das neue Quartier über die Bergsonstraße regulieren lassen.
+++Weiterhin steht das Verkehrskonzept für das Neubaugebiet in der Kritik.+++
Anbindung über Bus und S-Bahn
Das Gebiet kann viel besser mit einem Bus, der zum S-Bahn-Halt Langwied fährt, angeschlossen werden“, meint CSU-Sprecher Sven Wackermann. Dadurch könne die Stadt flexibler auf den tatsächlichen Bedarf reagieren. Statt den Platz für Gleise zu reservieren, spricht er sich für eine Begrünung aus. „Wir brauchen mehr Bäume. Deshalb halten wir beispielsweise eine Allee für eine gute Sache.“
Die Grünen begründen ihre Ablehnung damit, dass sie eine Straßenbahnlinie auf der Bergsonstraße, die für eine Anbindung des Baugebiets am Dreilingswegs Voraussetzung sei, nicht als sinnvoll erachten. Dadurch würden „mehr Probleme entstehen als gelöst“, teilt Sprecher Gerald Zehetbauer mit. „Wichtig für das Neubaugebiet wird eine gute Fahrrad- und Fußanbindung insgesamt und insbesondere an den S-Bahnhof Langwied sein.“
Nur SPD für Tram-Anbindung
Nur die SPD sprach sich für eine Trambahn im Neubaugebiet aus. Sie garantiere ressourcenschonende Mobilität, sei barrierefrei und bei den Bürgern beliebt „Sie hat durchaus die doppelte bis dreifache Kapazität einer Buslinie“, zählt Constanze Söllner-Schaar die Vorteile auf. Die Busse im Münchner Westen seien dagegen schon jetzt zu Stoßzeiten überlastet.
Söllner-Schaar rechnet damit, dass die Straßenbahn viele Bewohner dazu veranlassen würde, vom Auto auf den öffentlichen Nahverkehr umzusteigen. Sie stelle die bisher fehlende Nord-Süd-Verbindung dar. Wie die Trasse verlaufen könnte, müsse die Machbarkeitsstudie klären, die der Stadtrat in Auftrag gegeben habe. „Allerdings sollte man sich Potenziale für die Zukunft nicht verbauen.“
Mit dieser Meinung war ihre Fraktion aber in der Minderheit. Die übrigen BA-Mitglieder lehnten die Tram 17 bis zum Dreilingsweg ab.
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