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Verletzungsgefahr und stockende Umgestaltung: Kommt Zaun um Siemens-Park ganz weg?

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Von: Daria Gontscharowa

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Der Park ist derzeit durch zwei Zugänge erreichbar.
Der Park ist derzeit durch zwei Zugänge erreichbar. © ip

Bisher gibt es nur zwei offizielle Eingänge in den Siemens-Park. Der Schutzzaun ist jedoch schon löchrig und stellt eher eine Verletzungsgefahr dar.

Obersendling ‒ Darüber, dass im dicht bebauten Stadtbezirk 19 grüne Bereiche wie der Siemens-Sportpark attraktiv und wichtig sind, waren sich alle Mitglieder des örtlichen BA in der jüngsten Sitzung einig. Seit die Stadt den 14 Hektar großen Siemens-Park gekauft hat, warten die Menschen im Münchner Süden darauf, dass er neu gestaltet wird. Das Gelände ist gegenwärtig durch zwei Zugänge an der Siemensallee erreichbar.

Die Realisierung des Projekts verschiebe sich jedoch aufgrund des zwischenzeitlich notwendig gewordenen Bebauungsplanverfahrens auf unbestimmte Zeit, hieß es im Antrag der Grünen, die eine sofortige Öffnung der gesamten Außenanlagen des Parks verlangten. Der den Siemens-Park umgebende Zaun solle entfernt werden. Ausgenommen vom Rückbau der Einfriedung wäre nur das Gelände des Siemens-Tennis-Clubs.

Öffnung des Siemens-Parks: Verletzungsgefahr

„Die derzeit eigentlich nicht öffentlichen zugänglichen Bereiche werden bereits genutzt. Löcher im Außenzaun erlauben, ohne Umwege in den Park zu gelangen“, argumentierten die Grünen. Hierbei bestehe die Verletzungsgefahr insbesondere durch Stacheldraht. Die Nutzung der Grünfläche solle sicher und für alle möglich sein.

Der das Gelände umgebende Zaun soll entfernt werden. Die Einfriedung sei so schadhaft, dass sie keine echte Barriere mehr darstellen könne – nur eine Verletzungsgefahr.
Der das Gelände umgebende Zaun soll entfernt werden. Die Einfriedung sei so schadhaft, dass sie keine echte Barriere mehr darstellen könne – nur eine Verletzungsgefahr. © ip

Dass der Abbau des Zaunes ein Schritt in die falsche Richtung wäre, fand jedoch Dorle Baumann (SPD): „Wir haben uns so lange gewünscht, dass die Stadt diesen Park kauft. Und nun müssen wir uns dafür einsetzen, dass das Bebauungsplanverfahren beschleunigt wird, anstatt unnötige Geldausgabe für die Entfernung des Zauns von der Verwaltung zu verlangen.“ Außerdem könne die Grünanlage ohne Einfriedung sehr schnell in eine „Hundekacke-Wiese“ umgewandelt werden.

Öffnung des Siemens-Parks: Zaun sei nur Schein

Die Behauptung, dass der Zaun den Zutritt zum Park verhindern kann, hielt Peter Sopp (Grüne) für lächerlich: „Dieser Zaun ist nur ein Schein. Darin gibt es so viele Löcher und Durchbrüche, dass jeder leicht von außen in den Park gelangen kann.“ Momentan seien einige Bereiche des Geländes noch überwuchert und kaum zugänglich.

Falls die Einfriedung entfernt werde, müsse sich die Stadt mit Themen wie Verkehrssicherungspflicht und Haftung beschäftigen, betonte BA-Chef Ludwig Weidinger (CSU). Es sei klar, dass sich die Umsetzung des Projekts verzögere. „Ich denke, dass sich ein neuer 2026 gewählter Bezirksausschuss immer noch mit diesem Thema beschäftigen wird“, resümierte Weidinger kritisch.

Das Gremium folgte dem Antrag auf Entfernung des Zauns letztendlich mehrheitlich. Auf Hallo-Nachfrage, ob die Anforderungen des Bezirksausschusses umsetzbar seien, teilt das Baureferat nur mit, dass der entsprechende Antrag zum Thema noch nicht vorliege. „Der Beantwortung können wir deswegen nicht vorgreifen.“ Auch ein konkreter Zeithorizont für die Realisierung der geplanten Umgestaltung lasse sich derzeit nicht benennen.

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