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Zugang zum Biotop, Parken und vieles mehr ‒ Themen aus der Bürgerversammlung Pasing

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Von: Andreas Schwarzbauer

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Das Biotop im Gleisdreieck ist ein wichtiges Naherholungsgebiet.
Das Biotop im Gleisdreieck ist ein wichtiges Naherholungsgebiet. © Andreas Schwarzbauer

Auf der Bürgerversammlung Pasing gab es reichlich Stoff zum Diskutieren. So standen vor allem das Müllproblem, die S-Bahn-Anbindung und das Parken im Fokus...

Pasing ‒ Die Pasinger werden künftig von einer wichtigen Naherholungsfläche abgeschnitten sein. Das befürchtete Helga Pfeiffer bei der jüngsten Bürgerversammlung. Grund ist ein sogenanntes Überwerfungsbauwerk, das die Bahn im Gleisdreieck an der Bodenseestraße bauen will.

Dieses soll den S-Bahn-Verkehr verbessern. Derzeit kreuzen sich nach der Haltestelle Westkreuz die Gleise der S6 und S8. Künftig will die Bahn die Gleise der einen Linie mit einer Brücke über diejenigen der anderen führen, sodass die Züge sich künftig nicht mehr gegenseitig behindern. Dieser Bau würde den Zugang von der Bodenseestraße in das Biotop im Gleisdreieck blockieren, meint Pfeiffer. Die Bahn bestätigt: „Die künftige Anbindung erfolgt aus der Straße ‘Am Gleisdreieck’.“

„Es ist ein beliebtes Gebiet für Spaziergänger“, sagt sie. Auch viele Pasinger, die südlich der Bundesstraße wohnen, nutzten es regelmäßig. Sie würden aber künftig nur noch über die Straße „Am Gleisdreieck“ und das Metrogelände hineingelangen. Damit verlängere sich der Weg einfach um rund einen Kilometer. „Da können sie gleich wieder umdrehen, wenn sie angekommen sind“, sagt Pfeiffer.

Eine Röhre unter der S6 hindurch könnte es besser erschließen.
Eine Röhre unter der S6 hindurch könnte es besser erschließen. © Andreas Schwarzbauer

Sie fordert daher einen Tunnel – entweder durch das Überwerfungsbauwerk oder unter der S6-Trasse hindurch. Sie würde die zweite Lösung bevorzugen, weil dann das Pasinger Wohngebiet direkt an die Grünanlage angebunden wäre. „Wir brauchen nur eine kleine Röhre, bei der man auch den Kopf einziehen darf.“ Das Biotop sei für die Anwohner wichtig, meint Pfeiffer .“Wir haben zwar den Stadtpark, aber dort drängt sich alles und er ist voll“, sagt sie.

Bürgerversammlung Pasing: Gelbe Tonne

Heinrich Sick forderte, dass die Stadt bei Neubaugebieten auch Wertstoffinseln mit einplant. Das geschehe derzeit noch nicht. „Eine Nachrüstung scheitert dann an den strengen Kriterien für die Errichtung“, kritisiert er. Die Container müssen unter anderem zwölf Meter Abstand zur nächsten Wohnbebauung haben. Das bestehende Bringsystem bleibe mindestens für die nächsten drei bis fünf Jahre, begründet Sick seinen Antrag, der einstimmig verabschiedet wurde. Langfristig plädiert Sick aber für die Einführung der Gelben Tonne. Nur dann könne die Stadt ihre Recyclingquote erhöhen. „München ist eine der schlechtesten Kommunen in ganz Bayern und Deutschland.“ Die Pasinger stimmten mehrheitlich zu. 

Auch Wertstoffinseln soll die Stadt bei Neubaugebieten einplanen.
Auch Wertstoffinseln soll die Stadt bei Neubaugebieten einplanen. © Andreas Schwarzbauer

S-Bahn und Sharing-Angebote

Johannes Paula kritisierte die Erschließung des Neubaugebiets an der Paul-Gerhardt-Allee. Dort seien die Wohnungen inzwischen fast vollständig bezogen, aber ein tragfähiges Verkehrskonzept fehle. „Die ganzen Maßnahmen, die mal angedacht waren, sind entweder ad acta gelegt oder ziemlich weit vertragt worden.“ Paula nennt den Tunnel zur Landsberger Straße, den S-Bahn-Halt und die Radwegbrücken. „Der Nahverkehr – ein paar Busse – deckt den Bedarf nicht ab. Als Bewohner ist man daher auf das Auto angewiesen.“ Die kleinen Erschließungsstraßen seien aber dafür nicht ausgelegt. Er forderte in seinem einstimmig verabschiedeten Antrag, den Bahn-Halt und Sharing-Angebote schnell zu realisieren.

Die Forderungen nach besserer Anschließung des Quartiers an der Paul-Gerhardt-Allee werden lauter. Die S-Bahn soll eine große Rolle spielen.
Die Forderungen nach besserer Anschließung des Quartiers an der Paul-Gerhardt-Allee werden lauter. Die S-Bahn soll eine große Rolle spielen. © Andreas Schwarzbauer

Weniger Licht, mehr Strafen

Eine Pasingerin wollte, dass die Polizei das illegale Parken in den Lieferzonen häufiger ahndet. Zudem soll die Stadt Tempo 30 auf der Planegger und der Agnes-Bernauer-Straße ausweiten. Derzeit ist die Regelung zeitlich begrenzt. Auch der Perlschneiderhof am Manzingerweg stand auf der Agenda der Bürgerversammlung. Ein Pasinger plädierte dafür, ihn – ähnlich wie das Zehentstadel in Obermenzing – nutzbar für Vereine und Veranstaltungen zu machen. Die Stadt soll zudem prüfen, ob nachts in wenig genutzten Wohnstraßen die Beleuchtung ausgeschaltet werden kann. Auf Höhe der Engelbertstraße soll ein Zebrastreifen über die Planegger Straße kommen.

Der Perlschneiderhof soll für Vereine und Veranstaltungen nutzbar gemacht werden.
Der Perlschneiderhof soll für Vereine und Veranstaltungen nutzbar gemacht werden. © Andreas Schwarzbauer

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