Auch wenn die Bayerische Polizei 500 zusätzliche Stellen für das Haushaltsjahr 2022 erhält, wie Innenminister Joachim Herrmann (CSU) jüngst ankündigte, reicht es scheinbar nicht für Sendling: Mehr Beamte einzusetzen, statt die Sicherheitswacht auszubauen hält Rieger für unrealistisch, da der Kostenfaktor zu groß sei. Er betont: „Die Sicherheitswacht ergänzt die Polizei und ersetzt sie nicht.“ Heißt: Die Bürger auf Streife dürfen nur kommunizieren, aber nicht festnehmen.
Jeder Neuling erhält eine Ausbildung in den Bereichen Straf-, Ordnungs- und Sicherheitsrecht sowie auch Eingriffsrecht, Einschreitverfahren und Eigensicherung. „Jemand der sich schon bei der Bewerbung wie ein Hilfs-Sheriff benimmt, lehnen wir ab. Wir suchen ganz normale Durchschnittsbürger.“
Der Sendlinger Bezirksausschuss steht der Sicherheitswacht allerdings skeptisch gegenüber. Schon bei der Einführung im Jahr 2017 war das örtliche Viertelgremium strikt dagegen: Denn „durch die Aufweichung des staatlichen Gewaltmonopols wird die gefühlte subjektive Sicherheit nicht verbessert“. Die Viertelpolitiker plädierten stattdessen: „Mehr echte Polizei für die Sicherheit aller Bürger statt einer Hilfspolizei für’s Gefühl.“
Auch den weiteren Ausbau sieht der BA-Vorsitzender Markus Lutz (SPD) kritisch. Auf Hallo-Anfrage sagt er: „Die klassische Aufsicht soll bei der Polizei bleiben, und nicht an Ehrenamtliche abgegeben werden. Wir brauchen eine Polizei, die vor Ort aktiv ist.“
Sendling-Westparks BA-Chef Günter Keller (SPD) hingegen würde einem Ausbau nicht im Wege stehen: „Ich persönlich finde unsere Sicherheitswacht sehr gut. Gerade für den Westpark begrüße ich sie.“ Keller betont aber auch, dass dies nicht die Meinung des gesamten Bezirksausschusses 7 wiederspiegle – dieser sei in dieser Thematik gespalten
Quelle: www.hallo-muenchen.de