Schlag gegen organisiertes Verbrechen in München – Polizei nimmt drei Callcenter-Betrüger fest

Der Polizei München ist die Festnahme von drei Betrügern gelungen. Die Täter hatten versucht, sich durch „Schockanrufe“ Geld zu erschleichen.
München – Drei Betrugsversuche mit ähnlichem Muster. Erfolg hatte am Ende aber nur die Polizei. In München konnten in den vergangenen Tagen drei Vorhaben von organisiertem Callcenter-Betrug vereitelt werden. Wie aus dem Bericht der Polizei hervorgeht, war die Methode in allen drei Fällen die Gleiche.
Mit sogenannten „Schockanrufen“ versuchen die Täter ihre Opfer zunächst zu verunsichern, um sich dann hohe Summen von ihnen zu erschleichen. Die Betroffenen werden am Telefon meist mit einer schlimmen Nachricht konfrontiert. Anschließend werden sie zu einer Zahlung aufgefordert.
Polizei gelingt Schlag gegen organisiertes Verbrechen in München – Drei Verbrechen nach demselben Muster
Fall 1: Ottobrunn ‒ Am Freitagnachmittag rief ein Betrüger bei einer 53-jährigen auf dem Festnetz an und gab sich als Staatsanwalt aus. Der Täter konfrontierte die Frau mit einer Schocknachricht: Ihre Tochter habe angeblich eine schwangere Frau angefahren und dabei das ungeborene Kind getötet, sowie die Frau schwer verletzt. Die 53-Jährige wurde dazu aufgefordert, eine Kautionszahlung zu leisten, um ihre Tochter aus der Untersuchungshaft zu entlassen.
Die Frau hatte den Betrugsversuch aber sofort erkannt und sich nur zum Schein auf das Gespräch eingelassen. Die Polizei wurde informiert, die Anweisungen der Verbrecher weiter befolgt. Bei der fingierten Geldübergabe konnten die Beamten eine 14-jährige Frau festnehmen. Sie sollte das Kuvert abholen. Da kein Untersuchungshaftbefehl erging, wurde die Frau am Samstag wieder entlassen und Sorgeberechtigten übergeben.
Polizei verhindert drei Verbrechen in München ‒ Täter wählen Rentner als Opfer aus
Fall 2: Mittersendling ‒ Ein über 80-Jähriger Münchner erhielt am Montagnachmittag einen Anruf, angeblich von seiner weinenden Tochter. Wie ihm ein falscher Polizist danach am Telefon mitteilte, soll die Tochter einen tödlichen Verkehrsunfall verursacht haben.
Auch hier wurde der Mann aufgefordert, Bargeld für eine Kautionszahlung zu besorgen. Als der Mann seine Enkelin über den Vorfall informieren wollte, ging jedoch seine tatsächliche Tochter ans Telefon und der Betrug flog auf.
Polizei München gelingt Schlag gegen Callcenter-Verbrecher ‒ Verdächtige bei inszenierter Geldübergabe festgenommen
Fall 3: Neuhausen – Auch im dritten Fall wurde einem 80-jährigen Mann von einem falschen Polizeibeamten am Telefon erzählt, sein Sohn wäre in einen tödlichen Unfall verstrickt gewesen. Er wurde wie in den beiden Fällen zuvor dazu aufgefordert, Geld für die Zahlung der Kaution zu besorgen.
Der von Natur aus misstrauische Rentner teilte den Angestellten seiner Bank den Verdacht mit, betrogen zu werden. Nachdem der Mann seinen echten Sohn erreicht hatte, wurde die Polizei informiert. Mithilfe der Beamten wurde eine Übergabe inszeniert, bei der zwei Verdächtige festgenommen werden konnten.
Nach derzeitigem Ermittlungsstand der Polizei: Verdächtige könnten Mitglieder einer Bande von Schockanruf-Tätern sein
Die Polizei geht nach aktuellem Stand der Ermittlungen davon aus, dass die beiden Tatverdächtigen auch im zweiten Fall vom Montag als Geldabholer vorgesehen waren. Die beiden 20- und 26-jährigen Männer stehen in dringendem Verdacht, Mitglieder einer Bande von Tätern, die nach der Schockanruf-Method vorgehen, zu sein.
Bei allen drei Fällen führt die AG Phänomene der Münchner Kriminalpolizei die Ermittlungen.
Mit dem Hallo München-Newsletter täglich zum Feierabend über die wichtigsten Geschichten aus der Isar-Metropole informiert.