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Breitere Spuren und mehr Abstellplätze für Räder – diese Themen beschäftigen BA-Politiker im Münchner Süden 

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Von: Daria Gontscharowa

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Fußgänger und Radfahrer sollen auf der Boschetsrieder Straße mehr Platz bekommen – dafür sollen 160 Autoparkplätze wegfallen.
Fußgänger und Radfahrer sollen auf der Boschetsrieder Straße mehr Platz bekommen – dafür sollen 160 Autoparkplätze wegfallen. © Gabriele Winter

Der Radlverkehr in München soll verbessert werden und dazu sollen im Süden zwei wichtige Straßen angepackt werden. Radler sollen mehr Platz bekommen.

München-Süd ‒ Viele Maßnahmen der Stadt, die den Radverkehr noch besser fördern sollen, kommen bei der Mehrheit der Lokalpolitiker im Münchner Süden gut an. Manchmal knirscht es jedoch heftig zwischen den BA-Fraktionen – wie bei der Stellungnahme zur Umgestaltung der Boschetsrieder Straße. Der Abschnitt zwischen Aidenbachstraße und Plinganser-/Wolfratshauser Straße soll umgebaut werden, damit er den Normen des Radentscheids entspricht (Kasten).

Das Vorhaben sieht eine künftige Radwegbreite von 2,30 Metern vor. Zudem sollen von 269 Kfz-Stellplätzen 160 wegfallen, um Fahrradfahrern und Fußgängern mehr Raum zu geben. Nach Schätzung der CSU liegen die Umbaukosten bei 15 bis 17 Millionen Euro.

Besserer Radlverkehr im Süden: Breitere Spuren auf Kosten der Parkplätze

Die CSU forderte, dass von den vorhandenen Parkplätzen mehr als nur die geplanten 109 verbleiben sollen. Es gebe ältere und mobilitätseingeschränkte Personen, die auf das Auto angewiesen seien. Für diese reichten die Parkplätze in zumutbarer Entfernung nicht aus. Andererseits litten die Bewohner an der Boschetsrieder Straße bereits jetzt unter sehr hohem Parkdruck. „Hier muss man einen Kompromiss eingehen“, sagt Ludwig Weidinger (CSU) im Gespräch mir Hallo.

Auch die FDP unterstützte den CSU-Vorschlag, die Straße ausgleichender zu gestalten. Die AfD wolle genauso keinesfalls „diesen ‚Kahlschlag‘ von Parkplätzen zu Lasten der Anwohner und Gewerbetreibenden mittragen“. Die SPD fand es hingegen logisch, dass Parkplätze wegfallen müssten, wenn man den Radverkehr fördern wolle. Die Grünen unterstrichen, dass sie bewusst immer weniger Autoparkplätze und immer mehr Fahrradständer haben wollten. Das Fazit: Im BA 19 wurde die Umgestaltung der Boschetsrieder Straße mehrheitlich begrüßt. Über die Umsetzung des Projekts berät der Mobilitätsausschuss in seiner Sitzung am Mittwoch, 10 Mai.

Besserer Radlverkehr im Süden: Wohin bloß mit dem Fahrrad?

Wenn die Stadtpolitik den Radverkehr doch fördere, dann kümmere sie sich fast nur um die Radwege und vergesse damit den nächsten logischen Schritt – Abstellplätze, finden die Grünen. Dies illustriere die angespannte Parksituation in Sendling an der Schäftlarnstraße. „Wir erhalten immer mehr Beschwerden von den Anwohnern. Wer sein Rad abstellen will, muss oft improvisieren“, sagt Lukas Raffl (Grüne), Beauftragter für Rad- und Fußverkehr im Sendlinger BA.

Auf der Schäftlarnstraße fordert der BA mehr Abstellplätze für Fahrräder.
Auf der Schäftlarnstraße fordert der BA mehr Abstellplätze für Fahrräder. © privat

Deshalb beantragte er in der jüngsten BA-Sitzung, mehrere Fahrradstellplätze entlang der Schäftlarnstraße einzurichten. Pro Standort sollen über eine Breite von mindestens fünf Metern Fahrradständer angeboten werden. Das Baureferat wird außerdem gebeten zu prüfen, ob pro Stellplatz jeweils mindestens ein Parkstand für Lastenräder vorgesehen werden kann. Der BA folgte dem Antrag einstimmig.

Für den besseren Radverkehr in der Stadt 

160 000 gesammelte Unterschriften für die zwei Bürgerbegehren hat die Initiative „Radentscheid“ 2019 an Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) auf dem Marienplatz übergeben. Die Ziele decken sich in weiten Teilen mit den Plänen der Stadt zum Ausbau des Radverkehrs. Daher hat sich der Stadtrat im Juli 2019 dafür ausgesprochen, diese Forderungen bis 2025 weitestgehend in die Tat umzusetzen. Somit werden derzeit in 40 Straßen auf beiden Seiten neue, breitere oder besser markierte Radwege geplant.

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