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Raser in der Tempo-30-Zone – Bezirksausschuss will nun die Anzahl der Verkehrssünder messen

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Von: Katrin Hildebrand

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Henrike Sarafoff am Fuß der Anhöhe, von der die Raser herunterkommen.
Henrike Sarafoff am Fuß der Anhöhe, von der die Raser herunterkommen. © Katrin Hildebrand

Anwohner der Säbener Straße beklagen immer mehr Raser in der Tempo 30-Zone. Besonders Kinder in der Kita seien gefährdet. Was der BA dagegen unternehmen will...

HARLACHING Das Verkehrsaufkommen hält sich in Grenzen. Die Geschwindigkeit leider nicht. In der Säbener Straße herrscht zwar Tempo 30 – doch viele Autofahrer donnern deutlich schneller durch. Der Elternbeirat der städtischen Kita an der Säbener Straße beobachtet die Lage schon länger mit großer Besorgnis. Nun hat sich auch der BA eingeschaltet.

Raser in der Säbener Straße: Gefahr für Kita-Kinder durch Raser und schlechte Sicht - auch im nördlichen Teil Geschwindigkeitsüberschreitungen beobachtet

„Südlich der Kita führt die Straße über eine kleine Anhöhe, da sausen viele Wagen hinunter“, erklärt Henrike Sarafoff, Vorsitzende des Elternbeirats. Auch viele Radfahrer treten zu stark in die Pedale und rasen den Schutzstreifen direkt am Eingang zum Kindergarten vorbei. Zudem ist die Straße sehr breit. Auch das veranlasse viele Verkehrsteilnehmer zum Schnellfahren, meint Sarafoff.

Für die Kinder, die trotz aller Vorsicht doch mal unbeobachtet auf Radlweg oder Straße laufen könnten, eine Riesengefahr. Dazu komme, dass Fußgänger grundsätzlich bei der Kita oft schlechte Sicht hätten, da dort viele Wohnwagen und LKW-Anhänger parkten.

Direkt vor der Kita parken oft kleine, manchmal aber auch große Anhänger und versperren die Sicht auf die Straße
Direkt vor der Kita parken oft kleine, manchmal aber auch große Anhänger und versperren die Sicht auf die Straße © Katrin Hildebrand

Anwohnern zufolge fahren jedoch auch im nördlichen Bereich der Säbener Straße Richtung Wettersteinplatz viele Autos mit hohem Tempo. Der BA Untergiesing-Harlaching hat nun einem Bürgerantrag zugestimmt, der eine Geschwindigkeitsmessung in der dortigen 30er-Zone fordert.

„Es ist an mehreren Stellen sehr gefährlich“, sagte Verena Mohr-Burger (Grüne). CSU-Fraktionssprecher Andreas Babor meinte: „Dass dort Tempo 30 gilt, wird oft mehr als Empfehlung angesehen denn als Vorschrift.“ Anwohner vermuten, dass viele Autofahrer die Geschwindigkeitsbegrenzung innerhalb der 30er-Zone vergäßen, da diese wie gewöhnlich nur an ihren Grenzen als solche markiert sei.

Anwohner fordern Geschwindigkeitsmessungen und Warnschilder - Polizei sieht keinen Grund für Beschilderung

„Eine Geschwindigkeitsmessung per Topo-Box vor Ort wäre sinnvoll. Aber wer trägt die Kosten?“, fragte Babor. Melly Kieweg vom „Bündnis fürs Viertel“ meinte: „Wir geben so viel Geld aus. Warum nicht auch dafür?“

Eine Topo-Box funktioniert wie ein Radargerät. Sie misst Verkehrsmenge und Geschwindigkeit, zeichnet jedoch keine Kennzeichen auf. Die Stadt München beziffert die Kosten für die Maßnahme auf etwa 500 Euro pro Woche inklusive Datenauswertung.

Henrike Sarafoff vom Elternbeirat hatte darüber hinaus die Idee, bei der Kita Schilder wie „Kinder“ bzw. „Kindergarten“ aufstellen zu lassen. Laut Mobilitätsreferat aber sei eine solche Beschränkung des Verkehrs nur erlaubt, wenn „aufgrund der besonderen örtlichen Verhältnisse eine Gefahrenlage besteht, die das allgemeine Risiko einer Beeinträchtigung erheblich übersteigt.“ Laut Polizeiinspektion 23 sei dies nicht nötig.

Der BA hat nun beantragt, sowohl im Kita-Bereich als auch im Nordteil der Säbener Straße Topo-Box-Messungen vorzunehmen. Bisher geht das Gremium davon aus, die Kosten selbst tragen zu müssen. Die Stadt habe dem BA bisher noch nicht signalisiert, diese zu übernehmen.

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