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Eltern schlagen Alarm: Tempo-30-Beschränkung in Amalienburgstraße wird ständig missachtet

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Von: Ursula Löschau

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Julia Mejia Hernandez betrachtet mit Sohn Liam besorgt den Verkehr vor der Kindertagesstätte an der Amalienburgstraße 23. Sie beklagt, dass die eigens für die Einrichtung verordnete Tempobeschränkung kaum beachtet werde.
Julia Mejia Hernandez betrachtet mit Sohn Liam besorgt den Verkehr vor der Kindertagesstätte an der Amalienburgstraße 23. Sie beklagt, dass die eigens für die Einrichtung verordnete Tempobeschränkung kaum beachtet werde. © Ursula Löschau

Eltern von Kleinkindern blicken besorgt auf die Amalienburgstraße. Dort gilt in der Nähe einer Kita Tempo 30 - doch nur wenige halten sich dran. Was nun unternommen werden soll...

OBERMENZING Ob Eltern ihre Kleinen bringen oder abholen, Gruppen mit bis zu 25 Kindern zum Spielplatz gehen oder die Hortschüler mittags eintreffen: Jeder Weg von oder zur Kindertagestätte „Kuschel & Carlos“ führt an der vielbefahrenen Amalienburgstraße entlang.

*HalloMuenchen.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.
*HalloMuenchen.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA. © Hallo München

Um die Sicherheit zu erhöhen, wurde das Tempo auf der Hauptverkehrsstraße im Umgriff der Kita bereits tagsüber auf 30 Stundenkilometer reduziert. Nur: „Leider halten sich 90 Prozent der Autofahrer nicht daran“, sagt Julia Mejia Hernandez.

Das Tempolimit in der Amalienburgstraße wird nur selten beachtet - sehr zur Sorge der Eltern.
Das Tempolimit in der Amalienburgstraße wird nur selten beachtet - sehr zur Sorge der Eltern. © Ursula Löschau

Tempolimit in der Amalienburgstraße: Tagsüber dürfen nur 30 km/h gefahren werden - Breite der Straße verlockt viele Autofahrer zum Rasen

Die Mutter des dreijährigen Liam stellt täglich fest: „Da es sich hier um eine vierspurige Straße handelt, fahren die Autos auch nicht nur mit 50, sondern mit mindestens 60 bis 70 Stundenkilometern an uns vorbei.“ Um das Problem zu lösen, hat sie dem Bezirksausschuss Pasing-Obermenzing nun eine Liste an Vorschlägen vorgelegt. Das Gremium hat das Antragspaket zur Prüfung an die Verwaltung geschickt.

Der Forderungskatalog beginnt damit, dass die 30er-Beschränkung dort grundsätzlich gelten soll, nicht nur werktags von 8 bis 18 Uhr. „Dann können sich Autofahrer, die diese Straße regelmäßig befahren, besser an dieses Tempolimit gewöhnen und die Schilder werden nicht so häufig übersehen“, sagt sie.

Zudem würde Tempo 30 auch in der Nacht ihrer Meinung nach den Verkehrslärm in der gesamten Umgebung reduzieren. Sie selbst wohnt mit ihrer Familie an der Pagodenburgstraße und kennt die Situation: „Obwohl wir drei Grundstücke von der Amalienburgstraße entfernt wohnen, hören wir den Straßenlärm an jeder Stelle unserer Terrasse und unseres Gartens.“

Hernandez fordert grundsätzlich Tempolimt 30, auch zur Senkung der Lärmbelästigung - Mobilitätsreferat zieht das nicht in Betracht

Darüber hinaus setzt Julia Mejia Hernandez auf Signalwirkung, beispielsweise farbige Straßenmarkierungen im Bereich der Kita, Sichtbarkeit (durch das Entfernen von Ästen im Bereich der Temposchilder) und regelmäßige Geschwindigkeitskontrollen.

Bei den zuständigen Stellen der Stadt ist das Problem teils schon angekommen. „Die Aufhebung der Uhrzeitenbegrenzung aus Lärmschutzgründen, sodass Tempo 30 zeitlich unbefristet gilt, wurde bereits in jüngster Vergangenheit überprüft und kommt derzeit nicht in Betracht“, teilt Sonja Kämmler vom Mobilitätsreferat auf Hallo-Anfrage mit.

Außerdem habe die Stadt im Rahmen ihrer Möglichkeiten bereits „vieles getan, um auf die Kindertagesstätte hinzuweisen“. Es gebe die sogenannten Achtungzeichen „Kinder“ sowie unter den Tempo-30-Schildern den Zusatz „Kindergarten“.

Forderungen nach Signalzeichen und Geschwindigkeitskontrollen: Zeichen seien gut verständlich - KVR will Geschwindigkeit kontrollieren, kann aber keine konkreten Pläne liefern

Was Tempokontrollen angeht, kündigt das Kreisverwaltungsreferat an, „im Bereich der Kita im Rahmen der vorhandenen Ressourcen Geschwindigkeitskontrollen durchzuführen“.

Sprecherin Petra Weber erklärt aber auch: „Aufgrund beschränkter Kontrollkapazitäten mit den vorhandenen Messfahrzeugen, aber auch, weil die Aufstellungsmöglichkeiten dort vor Ort schwierig sind, können regelmäßige Kontrollen bis zur Auslieferung weiterer Messfahrzeuge im zweiten Halbjahr 2022 leider noch nicht konkret in Aussicht gestellt werden.“

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