„Ride of Silence“: Verein richtet Erinnerungs-Tour zu „Ghostbikes“ in München aus

Zum achten Mal findet am 17. Mai der „Ride of Silence“ in München statt. Was das Ziel des Radlkorsos ist und wie man daran teilnehmen kann:
München ‒ Verkehrsunfälle mit fatalen Folgen für Radler sind in München keine Seltenheit. Oftmals wird am Unfallort ein sogenanntes „Ghostbike“, also ein weißes Fahrrad, als Gedenkgegenstand abgelegt. Der Verein „Radentscheid München e.V.“ will auf die Unfallzahlen und die Verstorbenen mit einer Radltour aufmerksam machen.
Im Rahmen der „Ride of Silence“-Fahrt am Mittwoch, 17. Mai, fahren Radler unter der Führung vom Radentscheid München e.V. drei der insgesamt dreißig Ghostbikes in München an und gedenken den Verunglückten. Um 17 Uhr treffen sich die Teilnehmer des Radlkorsos am Fuße der Bavaria, sodass die Fahrt um 17:15 Uhr starten kann. Enden wird der Korso um 18:45 beim Verkehrsmuseum.
Ride of Silence in München: Die geplante Route und die Haltepunkte
Dabei werden die Radler auf folgender Route unterwegs sein:
Route des Korsos
Theresienwiese - Kobellstraße - Kapuzinerstraße - Geyerstraße - Wittelsbacherstraße - Corneliusstraße über Gärtnerplatz - Sankt-Jakobs-Platz - Oberanger - Sendlinger-Tor-Platz - Sonnenstraße über Stachus - Lenbachplatz - Bayerstraße - Landsberger Straße - Schrenkstraße - Westendstraße - Ganghoferstraße - Am Bavariapark
Innehalten werden die Tourteilnehmer an folgenden drei Ghostbikes in der Innenstadt:
- Corneliusbrücke: 2019 bei einem Unfall mit einem Lkw in der Corneliusstraße in der Münchner Isarvorstadt ist ein Elfjähriger gestorben. Der Fahrer hatte den Jungen beim Abbiegen offenbar übersehen.
- Lenbachplatz: 2022 wurde hier ein 25 Jahre alter Mann von einem abbiegenden Lastkraftwagen überrollt.
- Schrenkstraße: 2023 wurde hier eine ältere Dame an der Ampel stehend von hinten angefahren und tödlich verletzt.
Ride of Silence in München: Achte Auflage in der Stadt
Laut Radentscheid München e.V. kamen 2022 in München insgesamt neun Radlfahrer nach einem Unfall ums Leben, in ganz Bayern sogar die meisten seit 2009. Ghotsbikes werden in der Regel von den Teilnehmern des „Ride of Silence“ an den Unfallstellen aufgestellt.
Die Teilnehmer fahren still und ganz in weiß gekleidet durch die Stadt, um den verunglückten Radlern zu gedenken. In München findet die Tour bereits zum achten Mal statt. Ins Leben gerufen wurde der „Ride of Silence“ schon 2003 in Dallas, Texas.
Inzwischen werden immer am dritten Mittwoch im Mai weltweit über 300 Korsos abgehalten. Die Teilnehmer wollen so auch ein Zeichen für sicheren und nachhaltigen Verkehr setzen.
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