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Die drei Geister der Weihnacht: Zukunft – wie programmierte Helfer bei Festessen und Co. helfen 

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Von: Andreas Schwarzbauer

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Sha He von Digpanda (links) und Restaurantbetreiber Peirong Chen mit dem Bellabot.
Sha He von Digpanda (links) und Restaurantbetreiber Peirong Chen mit dem Bellabot. © Andreas Schwarzbauer

In Restaurants unterstützen sie jetzt schon die Kellner: Die Bellabots. Wie die kleinen Roboter in Zukunft Weihnachten erleichtern können, erklärt Sha He.

MÜNCHEN Oma ist mit dem Flugtaxi angekommen und bewundert den Christbaum, der als 3D-Hologramm ins Wohnzimmer projiziert wird. Zwar war Papa mit den Weihnachtseinkäufen sehr spät dran, aber glücklicherweise liefern die Drohnen auch noch an Heiligabend. Später wird die Familie noch den virtuellen Weihnachtsgottesdienst besuchen. Doch zuvor wird gegessen. Der Hausroboter serviert das Festmahl an den Tisch.

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*HalloMuenchen.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA. © Hallo München

Roboter als Kellner in der Zukunft: Wie die Bellabots beim Weihnachtsessen helfen können

Während der digitale Kirchenbesuch bereits 2020 stattfinden konnte, klingt der Rest nach Zukunftsmusik. Obwohl: Auch der Servierroboter ist bereits unterwegs – allerdings zunächst noch in Restaurants und Hotels. Im Lokal von Peirong Chen in der Kaufinger-Passage fahren zwei Bellabots umher.

Sie sind etwa 1,30 Meter hoch, haben ein Katzengesicht, miauen, wenn man ihnen über den Kopf streichelt, und können sprechen. Sie begrüßen die Gäste, führen sie zu ihren Tischen, servieren Speisen und bringen schmutziges Geschirr weg.

Der Kellner muss die Gerichte nur auf die vier Tabletts des Roboters stellen und die Nummer der Tische auf dem Touch-Display eingeben, an die das Essen gebracht werden muss. Der Roboter fährt selbstständig dorthin. Hindernisse erkennt er mithilfe einer Kamera. An den Tischen leuchtet das richtige Tablett auf und der Kellner oder die Gäste selbst können die Speisen entnehmen.

Durch Druckplatten registriert der Roboter, wenn ein Tablett leer ist und fährt zum nächsten Gast oder zurück zur Speisenausgabe. „Man muss vorher nur eine Karte mit der Position der Tische bei ihm einspeichern“, erklärt Sha He, der Geschäftsführer von Digpanda. Das Münchner Unternehmen vertreibt die Roboter des chinesischen Herstellers in Deutschland. Kostenpunkt: 18 000 bis 20 000 Euro.

Für die Zukunft gebe es noch viel Potenzial. Ausbaufähig sei unter anderem die Sprachsteuerung. „Einfache Sachen funktionieren schon. Beispielsweise kann der Roboter Fragen zu den Preisen beantworten, wenn man bestimmte Schlüsselwörter hinterlegt.“ Ein Szenario für die Zukunft sei, dass die Gäste Bestellungen bei dem Roboter aufgeben können, sagt He. Auch das Heranwinken eines Roboters könnte künftig möglich sein.

Bellabots assistieren beim Weihnachtsessen: Potenzial durchaus vorhanden - sollen Kellner aber nicht verdrängen

Der Bellabot soll die menschlichen Kellner nicht verdrängen, betont He. „Den persönlichen Kontakt kann er nicht ersetzen, aber er entlastet die Mitarbeiter. Bei einem Tisch mit vier bis fünf Personen kann ein Kellner nicht alle Speisen gleichzeitig bringen, sondern muss mehrmals laufen. Unser Roboter schafft es dagegen auf einmal.“

Dadurch sparen sich die Kellner viele Laufwege und hätten mehr Zeit für die Gäste, um sie beispielsweise zu beraten. Restaurantbetreiber Chen sagt: „Unser Servicepersonal ist total glücklich, denn die Roboter nehmen den Mitarbeitern körperliche Arbeiten ab.“

Sie lösen zudem ein aktuelles Problem, denn in der Gastronomie fehlen derzeit viele Servicekräfte. „Im Lockdown haben viele die Branche gewechselt und kommen auch nicht mehr zurück“, sagt He. Wann der erste Roboter um den Weihnachtsbaum herumkurven wird, kann He aber noch nicht abschätzen.

Wie die Königskinder früher Weihnachten gefeiert haben, erklärt Autorin Christiane Böhm hier. Über Weihnachten im Krankenhaus, hat Roland Zeiler-Matthé hier mehr erzählt.

Quelle: www.hallo-muenchen.de

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