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Große Hallo-München-Jahresvorschau: Das passiert 2023 in Neuhausen-Nymphenburg

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BA-Vorsitzende Anna Hanusch (Grüne) steht Rede und Antwort zu den aktuellen Projekten im Stadtteil.
BA-Vorsitzende Anna Hanusch (Grüne) steht Rede und Antwort zu den aktuellen Projekten im Stadtteil. © mak

Von Paketpostareal, über ein neues ASZ bis hin zur Tram-Westtangente: 2023 werden in Neuhausen-Nymphenburg einige Großprojekte angepackt...

Neuhausen/Nymphenburg - Für die 2020 gewählten Bezirksausschüsse ist 2023 bereits Halbzeit ihrer insgesamt sechsjährigen Amtszeit. Im Hallo-Interview zieht Anna Hanusch (Grüne), Vorsitzende des BA Neuhausen-Nymphenburg, eine erste Bilanz und spricht über die Ziele bis 2026. Mehr zu einzelnen Themen lesen Sie in diesem Artikel:

Was wurde in den ersten drei Jahren seit 2020 geschafft?

Wir hatten unsere Sommerstraße. Und wir konnten trotz der Corona-Einschränkungen kleine Feste machen. Außerdem hatten wir Angebote für die Jugend wie die Azubi-Messe, die auch 2023 wieder stattfinden soll. Wir haben die Inklusionswoche angeschoben, das Wandgemälde am Leonrodhaus realisiert und – ganz wichtig – aus der Hilble- ist endlich die Maria-Luiko-Straße geworden. Nicht zu vergessen: Wir haben unseren Trafo.

Welche Aufgabenschwerpunkte stehen bis 2026 an?

Es wäre perfekt, wenn bis dahin eine Trambahn durch die Umweltverbundröhre in der Laimer Unterführung fahren würde und wir die Eröffnung der Jutier- und der Tonnenhalle im Kreativquartier feiern könnten. Aber das liegt beides nicht so in unserer Hand. Damit verknüpft haben wir aber hoffentlich bald schon ein belastbares und transparentes Beteiligungskonzept für die Entwicklung des Kreativlabors. Außerdem wollen wir einen verkehrsberuhigteren Rotkreuzplatz und eine grünere und ruhigere Landshuter Allee sowie insgesamt mehr Grün- und Spielflächen.

Hat die Corona-Pandemie die BA-Arbeit nachhaltig beeinflusst – positiv wie negativ?

Sie hat natürlich das Zusammenfinden und den Austausch auf persönlicher Ebene deutlich erschwert. Aber das lässt sich schon noch nachholen und reparieren. Anders als bei den Einschränkungen für die Kinder und Jugendlichen zum Beispiel. Und es hat einen Schub in unserer digitalen Zusammenarbeit gegeben. Vorher hatten wir dieses Tagungsformat ja überhaupt nicht.

Freuen Sie sich, die Stadtteilarbeit auch die nächsten drei Jahre als BA-Vorsitzende mitgestalten zu können, oder tut es Ihnen leid, jetzt nicht Baureferentin der Stadt München zu sein?

Nicht mehr. Ich hatte schon Lust auf diese Aufgabe. Aber gleichzeitig hätte es mir auch sehr leid getan, den BA aufzugeben. Die Themenvielfalt, die man dort hat, ist schon unschlagbar.

Jahresvorschau für Neuhausen-Nymphenburg: Paketpostareal: Beteiligung

Voraussichtlich im Februar wird nach Auskunft aus dem Planungsreferat eine öffentliche Erörterungsveranstaltung zum Paketpost-Areal stattfinden. Im Rahmen dieser „frühzeitigen Beteiligung der Öffentlichkeit“ werden die Bürger über die Ziele der Planung informiert und können dazu Stellung nehmen. Darüber hinaus soll ein umfangreicher Beteiligungsprozess zur Nutzung der ehemaligen Paketposthalle gestartet werden. Eine öffentliche Auftaktveranstaltung kündigt die Stadt für März 2023 an. Im ersten Halbjahr soll außerdem die Hochhausstudie für München in den Stadtrat kommen. Darin geht es unter anderem auch um die geplanten Türme in Neuhausen.

Bürger sollen über die Pläne für das Paketpostareal informiert werden und dabei ihre Meinung dazu sagen.
Bürger sollen über die Pläne für das Paketpostareal informiert werden und dabei ihre Meinung dazu sagen. © Visualisierung: Herzog & de Meuron

Jahresvorschau für Neuhausen-Nymphenburg: Hallensanierung im Kreativquartier

Im Kreativquartier starten im Frühjahr die Baumaßnahmen zur Generalsanierung und zum Umbau der denkmalgeschützten Tonnen- und der Jutierhalle. Los geht es mit Arbeiten an den Fundamenten. Bis 2026 – 100 Jahre nach Bau der Hallen – soll dort ein neues Kulturzentrum für München entstehen. Geplant sind eine große Veranstaltungshalle, Ateliers und Arbeitsräume für Kulturschaffende in Form einer sogenannten Haus-in-Haus-Lösung und die Nutzung des Außenbereichs zwischen den Hallen für Vernetzung und Performance.

Die Planung der Grünanlagen, des „Kreativparks“, ist parallel dazu im vollem Gang. Dafür hat bereits eine entsprechende Bürgerbeteiligung stattgefunden.

Die Sanierung der Jutier- und der Tonnenhalle kostet voraussichtlich rund 99 Millionen Euro.
Die Sanierung der Jutier- und der Tonnenhalle kostet voraussichtlich rund 99 Millionen Euro. © Ursula Löschau

Für das Teilgebiet „Kreativfeld“ werden nach Auskunft aus dem Planungsreferat heuer die Bauanträge der Wohnbauvorhaben eingereicht. Im Teilgebiet „Kreativplattform“ beginnen die Planungen für den Wohnungsbau der Stadtwerke München.

Außerdem soll laut BA-Chefin Anna Hanusch (Grüne) geklärt werden, „wie man den Betrieb im Kreativlabor so arrangiert, dass es nicht dauernd zu Kommunikationsengpässen und Missverständnissen kommt“. Konkret: Mit Stadtratsbeschluss vom 21. Dezember wurde das Kulturreferat beauftragt, Workshops für die Nutzer und Künstler zu organisieren und zu finanzieren.

Referats-Sprecherin Jennifer Becker erklärt: „Im Rahmen dieser Workshops wird im ersten Quartal 2023 erarbeitet, wie eine gleichberechtigte Form der Mitbestimmung aller Akteure vor Ort aussehen kann, welche Rechtsform für die Selbstverwaltung geeignet ist und wie die zukünftige verbesserte Zusammenarbeit mit der Verwaltung und der MGH gelingen kann.“ Der Stadtrat will nach ihrer Auskunft vor der Sommerpause in diesem Jahr über das weitere Vorgehen entscheiden.

Jahresvorschau für Neuhausen-Nymphenburg: Treffpunkte für jede Generation

Das Warten auf einen Unterstand am südlichen Rand des Hirschgartens für die jugendlichen Nutzer der dortigen Anlagen soll dieses Jahr ein Ende haben. Das Baureferat erklärt auf Hallo-Anfrage: „Die ausführende Firma für die Containerproduktion und - aufstellung ist bereits beauftragt. Derzeit laufen die Planungen für den Blitzschutz und die vorbereitenden Arbeiten.“ Auch eine denkmalschutzrechtliche Genehmigung müsse noch erteilt werden. Das Referat geht davon aus, dass der mobile Unterstand voraussichtlich Ende März aufgestellt werden kann. Nach den Vorstellungen des BA soll der Container nicht nur als Wetterschutz dienen, sondern Jugendlichen als weiterer Treffpunkt dienen – möglichst ohne Konfliktpotenzial mit der Nachbarschaft.

Jugendliche bekommen nördlich der Skateanlage in der Hirschgartenerweiterung einen Unterstand.
Jugendliche bekommen nördlich der Skateanlage in der Hirschgartenerweiterung einen Unterstand. © Ursula Löschau

Jahresvorschau für Neuhausen-Nymphenburg: Neues ASZ in Planung

Bedarf an Begegnungsstätten gibt es in Nymphenburg auch für die ältere Generation. Besonders aufmerksam verfolgt der örtliche BA daher die weiteren Maßnahmen zum Bau eines neuen Alten- und Service-Zentrums (ASZ) an der Arnulfstraße 294.

Nach Auskunft von Maren Kowitz vom Kommunalreferat hat der Stadtrat im vergangenen Juli den Projektauftrag erteilt. „Derzeit laufen beim Baureferat die Vergabeverfahren für die weiteren Planungsleistungen,“ sagt die Sprecherin. Viertelchefin Anna Hanusch (Grüne) hofft, dass heuer „vielleicht sogar schon die Bauvorbereitungen“ starten könnten.

Offen für Gäste aus allen Generationen und Kulturen ist darüber hinaus die Jugendherberge am Winthirplatz. Der Neubau soll mit über einem Jahr Verspätung in diesem Jahr endgültig komplett – mit 304 Betten in 69 Zimmern – in Betrieb gehen. Wegen eines Wasserschadens kurz vor der Fertigstellung im Frühsommer 2022 können bis jetzt nur etwa 190 Betten genutzt werden.

In der Jugendherberge soll bis Ende 2023 auch die Sanierung des Altbaus an der Wendl-Dietrich-Straße abgeschlossen werden.
In der Jugendherberge soll bis Ende 2023 auch die Sanierung des Altbaus an der Wendl-Dietrich-Straße abgeschlossen werden. © Ursula Löschau

Der sanierte Altbau wird über 32 Zimmer mit 93 Betten verfügen. Eröffnung soll laut Marko Junghänel, Sprecher des Jugendherbergswerks, Ende 2023/Anfang 2024 sein. Die Gesamtkosten liegen mit 35 Millionen Euro fünf Millionen über der ursprünglichen Kalkulation. Was die Gästezufahrt insbesondere für Busse betrifft, erklärt Junghänel: „Vor dem Haus wird die Möglichkeit geschaffen, mit dem Bus zur An- und Abreise zu halten. Ein dauerhaftes Parken ist nicht möglich.“ Der BA will dranbleiben und laut Hanusch „etwas Vernünftiges“ durchsetzen.

Jahresvorschau für Neuhausen-Nymphenburg: Bewegung bei Tram und S-Bahn

Heuer beginnen die ersten Bauarbeiten für die Trambahn-Westtangente. Konkret: „Wenn das Baurecht bis dahin wie erwartet vorliegt, startet voraussichtlich im zweiten Quartal auf der Trasse die Baufeldfreimachung und die Einrichtung der provisorischen Verkehrstechnik“, erklärt Maximilian Kaltner, Sprecher der Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG). Los geht es nach seinen Angaben in der Fürstenrieder Straße zwischen der Agnes-Bernauer-Straße und dem Waldfriedhof-Haupteingang. Es könne zur Sperrung einzelner Spuren auf der Für­stenrieder Straße kommen.

In der Wotanstraße könnten 2023 erste Arbeiten starten.
In der Wotanstraße könnten 2023 erste Arbeiten starten. © Ursula Löschau

In der Wotanstraße seien die Bauvorbereitungen frühestens ab Oktober geplant. Aktuell ist vorgesehen, den nördlichen Abschnitt der Tram-Tangente zwischen Romanplatz und Waldfriedhof 2025/26 zu eröffnen, 2027 folgt dann der südliche Abschnitt zwischen Waldfriedhof und Aidenbachstraße. Die neue Strecke ist 8,25 Kilometer lang und hat voraussichtlich 17 Haltestellen.

Viertel-Chefin Anna Hanusch (Grüne) hofft sehr, dass es mit dem Bau der Westtangente heuer losgehen kann. „Am liebsten soll sie bis spätestens 2026 fahren. Aber ich dachte auch schonmal, dass sie bis 2020 fährt – damals, 2014, als ich im BA angefangen habe. Das war ein Irrtum.“

Jahresvorschau für Neuhausen-Nymphenburg: Der Stand am Laimer Bahnhof

Am Laimer Bahnhof und im Abschnitt „Oberirdisch West“ der zweiten S-Bahn-Stammstrecke gehen die Arbeiten weiter. Im April steht nach Auskunft einer Bahn-Sprecherin „ein wichtiger Meilenstein“ an: „Dann gehen das neue Gleis 1 samt neu errichteter Bahnsteigkante in Betrieb.“ Über dieses Gleis werden die S-Bahnen auf der ersten Stammstrecke stadtauswärts fahren. Der Bahnsteig ist mit Fest- und Rolltreppe erreichbar, auch das Leitsystem für seheingeschränkte Personen soll bis zu diesem Zeitpunkt installiert sein. Bis zum Herbst ist der Bahnsteig auch über den Interimsaufzug erreichbar.

Das neue Gleis am Bahnhof Laim geht im April in Betrieb
Das neue Gleis am Bahnhof Laim geht im April in Betrieb © Ursula Löschau

„Allerdings muss dieser dem Fortschreiten der Abbrucharbeiten der alten Bahnsteige weichen“, erläutert die Sprecherin. An dieser Stelle entsteht ein Neubau. Zwar werde dann bereits am neuen, barrierefreien Zugangsbauwerk gearbeitet. Dieses könne aber erst im Frühjahr 2024 fertiggestellt werden. „Wir sind derzeit genau zu diesem Thema im Gespräch mit den Stadtwerken. Das Thema wird zeitnah auch erneut mit den beiden Bezirksausschüssen Laim und Neuhausen-Nymphenburg besprochen“, sagt sie.

Gleichzeitig wird weiter an der Umweltverbundröhre gearbeitet. „Schwerpunktmäßig finden Aushubarbeiten für den südlichen Abschnitt statt. Von Norden her ist der Rohbau für die neue Röhre, die die DB im Auftrag der Stadt baut, bereits fertiggestellt.“

Am Bahnhof Laim treffen später die erste und die zweite Stammstrecke aufeinander, mit Umstieg am selben Bahnsteig.

Jahresvorschau für Neuhausen-Nymphenburg: Trinkwasserbrunnen und mehr Bäume

Der heiße Sommer 2022 hat laut Anna Hanusch (Grüne) deutlich gezeigt, dass gegen die Überhitzung in den Städten mehr getan werden müsse. Deshalb freut sich die BA-Vorsitzende, dass einige Initiativen des BA nun fruchten: „In der Klarastraße werden Bäume gepflanzt. Viele weitere Vorschläge für neue Baumstandorte sind noch in Arbeit, und die Bürger dürfen gerne weitere Anregungen schicken“, sagt sie. Die Arbeiten in der Klara­straße sind nach Angaben des Baureferats für dieses Frühjahr geplant. „Insgesamt werden sechs neue Baumstandorte geschaffen“, sagt ein Sprecher.

Der Gänsebrunnen am Win­thirplatz hat derzeit noch Winterpause.
Der Gänsebrunnen am Win­thirplatz hat derzeit noch Winterpause. © Ursula Löschau

Außerdem wird das Baureferat nach einem Stadtratsbeschluss vom Dezember heuer damit beginnen, bereits bestehende Anlagen in Trinkwasserbrunnen umzurüsten. „Im Stadtbezirk neun befinden sich fünf geeignete Bestandsbrunnen, für die der Bezirksausschuss den Bedarf einer Umwandlung in Trinkbrunnen gemeldet hat“, bestätigt das Baureferat.

Die Rede ist von folgenden Anlagen: Bertschbrunnen (Nymphenburger-/Waisenhausstraße), Steintrog- und Holztrogbrunnen (beide Nymphenburger Schlosspark), Brunnen Knabe auf Waller (Wendl-Dietrich-/Bolivarstraße) und Gänsebrunnen (Winthirplatz). Mit der Umsetzung könne im Frühjahr 2023 begonnen werden. Weiter kündigt das Referat an: „Für die Neuerrichtung von Trinkbrunnen wird das Baureferat dem Stadtrat im Frühjahr einen Entscheidungsvorschlag vorlegen, bei dem auch der Stadtbezirk neun berücksichtigt wird.“

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