Außerdem soll laut BA-Chefin Anna Hanusch (Grüne) geklärt werden, „wie man den Betrieb im Kreativlabor so arrangiert, dass es nicht dauernd zu Kommunikationsengpässen und Missverständnissen kommt“. Konkret: Mit Stadtratsbeschluss vom 21. Dezember wurde das Kulturreferat beauftragt, Workshops für die Nutzer und Künstler zu organisieren und zu finanzieren.
Referats-Sprecherin Jennifer Becker erklärt: „Im Rahmen dieser Workshops wird im ersten Quartal 2023 erarbeitet, wie eine gleichberechtigte Form der Mitbestimmung aller Akteure vor Ort aussehen kann, welche Rechtsform für die Selbstverwaltung geeignet ist und wie die zukünftige verbesserte Zusammenarbeit mit der Verwaltung und der MGH gelingen kann.“ Der Stadtrat will nach ihrer Auskunft vor der Sommerpause in diesem Jahr über das weitere Vorgehen entscheiden.
Das Warten auf einen Unterstand am südlichen Rand des Hirschgartens für die jugendlichen Nutzer der dortigen Anlagen soll dieses Jahr ein Ende haben. Das Baureferat erklärt auf Hallo-Anfrage: „Die ausführende Firma für die Containerproduktion und - aufstellung ist bereits beauftragt. Derzeit laufen die Planungen für den Blitzschutz und die vorbereitenden Arbeiten.“ Auch eine denkmalschutzrechtliche Genehmigung müsse noch erteilt werden. Das Referat geht davon aus, dass der mobile Unterstand voraussichtlich Ende März aufgestellt werden kann. Nach den Vorstellungen des BA soll der Container nicht nur als Wetterschutz dienen, sondern Jugendlichen als weiterer Treffpunkt dienen – möglichst ohne Konfliktpotenzial mit der Nachbarschaft.
Bedarf an Begegnungsstätten gibt es in Nymphenburg auch für die ältere Generation. Besonders aufmerksam verfolgt der örtliche BA daher die weiteren Maßnahmen zum Bau eines neuen Alten- und Service-Zentrums (ASZ) an der Arnulfstraße 294.
Nach Auskunft von Maren Kowitz vom Kommunalreferat hat der Stadtrat im vergangenen Juli den Projektauftrag erteilt. „Derzeit laufen beim Baureferat die Vergabeverfahren für die weiteren Planungsleistungen,“ sagt die Sprecherin. Viertelchefin Anna Hanusch (Grüne) hofft, dass heuer „vielleicht sogar schon die Bauvorbereitungen“ starten könnten.
Offen für Gäste aus allen Generationen und Kulturen ist darüber hinaus die Jugendherberge am Winthirplatz. Der Neubau soll mit über einem Jahr Verspätung in diesem Jahr endgültig komplett – mit 304 Betten in 69 Zimmern – in Betrieb gehen. Wegen eines Wasserschadens kurz vor der Fertigstellung im Frühsommer 2022 können bis jetzt nur etwa 190 Betten genutzt werden.
Der sanierte Altbau wird über 32 Zimmer mit 93 Betten verfügen. Eröffnung soll laut Marko Junghänel, Sprecher des Jugendherbergswerks, Ende 2023/Anfang 2024 sein. Die Gesamtkosten liegen mit 35 Millionen Euro fünf Millionen über der ursprünglichen Kalkulation. Was die Gästezufahrt insbesondere für Busse betrifft, erklärt Junghänel: „Vor dem Haus wird die Möglichkeit geschaffen, mit dem Bus zur An- und Abreise zu halten. Ein dauerhaftes Parken ist nicht möglich.“ Der BA will dranbleiben und laut Hanusch „etwas Vernünftiges“ durchsetzen.
Heuer beginnen die ersten Bauarbeiten für die Trambahn-Westtangente. Konkret: „Wenn das Baurecht bis dahin wie erwartet vorliegt, startet voraussichtlich im zweiten Quartal auf der Trasse die Baufeldfreimachung und die Einrichtung der provisorischen Verkehrstechnik“, erklärt Maximilian Kaltner, Sprecher der Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG). Los geht es nach seinen Angaben in der Fürstenrieder Straße zwischen der Agnes-Bernauer-Straße und dem Waldfriedhof-Haupteingang. Es könne zur Sperrung einzelner Spuren auf der Fürstenrieder Straße kommen.
In der Wotanstraße seien die Bauvorbereitungen frühestens ab Oktober geplant. Aktuell ist vorgesehen, den nördlichen Abschnitt der Tram-Tangente zwischen Romanplatz und Waldfriedhof 2025/26 zu eröffnen, 2027 folgt dann der südliche Abschnitt zwischen Waldfriedhof und Aidenbachstraße. Die neue Strecke ist 8,25 Kilometer lang und hat voraussichtlich 17 Haltestellen.
Viertel-Chefin Anna Hanusch (Grüne) hofft sehr, dass es mit dem Bau der Westtangente heuer losgehen kann. „Am liebsten soll sie bis spätestens 2026 fahren. Aber ich dachte auch schonmal, dass sie bis 2020 fährt – damals, 2014, als ich im BA angefangen habe. Das war ein Irrtum.“
Am Laimer Bahnhof und im Abschnitt „Oberirdisch West“ der zweiten S-Bahn-Stammstrecke gehen die Arbeiten weiter. Im April steht nach Auskunft einer Bahn-Sprecherin „ein wichtiger Meilenstein“ an: „Dann gehen das neue Gleis 1 samt neu errichteter Bahnsteigkante in Betrieb.“ Über dieses Gleis werden die S-Bahnen auf der ersten Stammstrecke stadtauswärts fahren. Der Bahnsteig ist mit Fest- und Rolltreppe erreichbar, auch das Leitsystem für seheingeschränkte Personen soll bis zu diesem Zeitpunkt installiert sein. Bis zum Herbst ist der Bahnsteig auch über den Interimsaufzug erreichbar.
„Allerdings muss dieser dem Fortschreiten der Abbrucharbeiten der alten Bahnsteige weichen“, erläutert die Sprecherin. An dieser Stelle entsteht ein Neubau. Zwar werde dann bereits am neuen, barrierefreien Zugangsbauwerk gearbeitet. Dieses könne aber erst im Frühjahr 2024 fertiggestellt werden. „Wir sind derzeit genau zu diesem Thema im Gespräch mit den Stadtwerken. Das Thema wird zeitnah auch erneut mit den beiden Bezirksausschüssen Laim und Neuhausen-Nymphenburg besprochen“, sagt sie.
Gleichzeitig wird weiter an der Umweltverbundröhre gearbeitet. „Schwerpunktmäßig finden Aushubarbeiten für den südlichen Abschnitt statt. Von Norden her ist der Rohbau für die neue Röhre, die die DB im Auftrag der Stadt baut, bereits fertiggestellt.“
Am Bahnhof Laim treffen später die erste und die zweite Stammstrecke aufeinander, mit Umstieg am selben Bahnsteig.
Der heiße Sommer 2022 hat laut Anna Hanusch (Grüne) deutlich gezeigt, dass gegen die Überhitzung in den Städten mehr getan werden müsse. Deshalb freut sich die BA-Vorsitzende, dass einige Initiativen des BA nun fruchten: „In der Klarastraße werden Bäume gepflanzt. Viele weitere Vorschläge für neue Baumstandorte sind noch in Arbeit, und die Bürger dürfen gerne weitere Anregungen schicken“, sagt sie. Die Arbeiten in der Klarastraße sind nach Angaben des Baureferats für dieses Frühjahr geplant. „Insgesamt werden sechs neue Baumstandorte geschaffen“, sagt ein Sprecher.
Außerdem wird das Baureferat nach einem Stadtratsbeschluss vom Dezember heuer damit beginnen, bereits bestehende Anlagen in Trinkwasserbrunnen umzurüsten. „Im Stadtbezirk neun befinden sich fünf geeignete Bestandsbrunnen, für die der Bezirksausschuss den Bedarf einer Umwandlung in Trinkbrunnen gemeldet hat“, bestätigt das Baureferat.
Die Rede ist von folgenden Anlagen: Bertschbrunnen (Nymphenburger-/Waisenhausstraße), Steintrog- und Holztrogbrunnen (beide Nymphenburger Schlosspark), Brunnen Knabe auf Waller (Wendl-Dietrich-/Bolivarstraße) und Gänsebrunnen (Winthirplatz). Mit der Umsetzung könne im Frühjahr 2023 begonnen werden. Weiter kündigt das Referat an: „Für die Neuerrichtung von Trinkbrunnen wird das Baureferat dem Stadtrat im Frühjahr einen Entscheidungsvorschlag vorlegen, bei dem auch der Stadtbezirk neun berücksichtigt wird.“
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