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Giftige Schlangen mit der Post verschickt ‒ Reptilien-Auffangstation aus München schildert unglaubliche Fälle

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Von: Jonas Hönle

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Eine Greifschwanz-Lanzenotter
Neben anderen giftigen Schlangen wurde aus dem Großraum München auch eine Greifschwanz-Lanzenotter mit der Post verschickt. (Symbolbild) © Fredrik von Erichsen/dpa

In einem Paketzentrum wurden mehrere giftige Schlangen in Paketen, aufgegeben im Großraum München, entdeckt. Die Auffangstation für Reptilien ist fassungslos.

*HalloMuenchen.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.
*HalloMuenchen.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA. © Hallo München

Kaum zu glauben, auf was für gefährliche Ideen manche Menschen kommen. In mehreren Fällen wurde die Reptilienauffangstation in München in Atem gehalten.

Bereits im Spätsommer begann ein Unbekannter aus dem Großraum München damit, giftige Schlagen mit der Post zu verschicken. Das teilte die Auffangstation für Reptilien in einer Pressemitteilung mit. Aufgrund der brisanten Lage damals und den zurzeit weit fortgeschrittenen Ermittlungen der Polizei habe das Team sich jetzt entschlossen die Öffentlichkeit informieren.

Giftige Schlangen mit der Post verschickt - Auffangstation für Reptilien in München ist fassungslos

Folgende Fakten sind nach Angaben der Auffangstation für Reptilien bisher bekannt:

Im Spätsommer wurden in einem Paketzentrum eines großen Logistikunternehmen bei München eine Schlange in einem Paket entdeckt. Aufgegeben wurde die Fracht im Großraum München, der Empfänger saß in Südeuropa. Da das Veterinäramt die Spezies nicht kannte, wurde die Reptilienauffangstation um Hilfe gebeten.

In dem notdürftig gesicherten Paket befand sich eine Greifschwanz-Lanzenotter. Die Schlange ist hochgiftig, wenn auch nicht tödlich, und kann einen Menschen mit einem Biss ins Krankenhaus befördern. In Bayern und anderen Bundesländern ist die Haltung deswegen verboten.

Zwei Tage später wurde in dem Paketzentrum wieder zwei Schlangen per Röntgenbild in einem Paket entdeckt. Dieses Mal handelte es sich um zwei Bambusottern. Diese Spezies ist ebenfalls nicht tödlich giftig, jedoch ist der Biss enorm schmerzhaft und sorgt u.a. für starke Schwellungen, Blutungen, Nekrosen und eventuelle Spätfolgen.

Auch dieses Mal waren die Tiere alles andere als sorgfältig verpackt - sie steckten in Kunststoffdöschen, die mit Klebeband umwickelt waren und in einem Karton steckten.

Nur wenige Tage drauf kam es zu einem erneuten Schlangenfund im Paketzentrum. Dieses Mal handelte es sich um zwei Gabunviper. Diese Schlange verfügt über die längsten Giftzähne weltweit und ist für den Menschen sehr oft tödlich. Selbst bei sofortiger und fachgerechter Behandlung besteht die Gefahr, dass betroffene Körperteile amputiert werden müssen, um das Leben des Gebissenen zu retten.

Gefahr durch giftige Schlangen in Paketen

Die Auffangstation für Reptilien in München zeigt sich fassungslos aufgrund solch gefährlicher Post. Paketboten, Nachbarn oder andere Menschen, die mit den Paketen zu tun haben, seien größter Gefahr ausgeliefert worden. Zudem gelten für das Versenden von Tieren mit der Post in Deutschland strenge Vorgaben.

Wie die Reptilienauffangstation mitteilt, ist die Haltung von Giftschlangen in Bayern illegal, nur wenige legale Halter seien bekannt. Man gehe davon aus, dass der noch unbekannte Verschicker der Schlangen weitere Tiere hält. Trotz Gesetz gebe es in Kellern und Wohnungen vermutlich zahllose illegal gehaltene Gifttiere in Bayern.

Die Auffangstation für Reptilien in München ist eine der wenigen Anlaufstellen in Europa für Behörden, die mit solchen Tieren konfrontiert werden und sie unterbringen müssen. Das Team arbeite mit sämtlichen Behörden eng zusammen, um so diese Haltung in der direkten Nachbarschaft von München aufzudecken und zu beenden.

Wie die Polizei München auf Hallo-Anfrage bestätigt, laufen derzeit Ermittlungen zu den zwei lebenden Schlangen, die im August 2021 in einem Paket gefunden wurden. Die Sendung wurde demnach in einer Postfiliale in München aufgegeben, der Absender konnte bis lang noch nicht ermittelt werden. Beim Polizeipräsidium München wurde eine Anzeige wegen des Verdachts eines Vergehens nach dem Tierschutzgesetz aufgenommen. 

Quelle: www.hallo-muenchen.de

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