Und im Grünwalder Stadion gebe es viel zu entdecken. Denn: Die Workshops sind eigentlich wie ein Fußballspiel aufgebaut. Nach der ersten Halbzeit gibt es theoretisch in der Pause eine Stadionführung. Dietl, die enge Verbindungen zu 1860 hat, will sich mit den Verantwortlichen austauschen. „Auf dem Campus macht eine solche Führung wenig Sinn“, erklärt Janke. Stattdessen kommen nach dem Workshop je nach Möglichkeit aktive Spielerinnen oder Jugendspieler in das Erzähl-Café, stellen sich den Fragen der Jugendlichen.
Dass das Projekt gebraucht werde, habe die Stadt bereits selbst erkannt. Im Sommer 2021 beim „kleinen Re-Start“ wurde es gefördert, um besonders beim Thema Gewalt aktiv zu werden. Bürgermeisterin Verena Dietl (SPD) erklärt: „Wir werden die Möglichkeiten der Verstetigung des Zuschusses prüfen.“
Lernen, aber im besonderen Umfeld eines Stadions: Die Idee kommt ursprünglich aus England, um die Stadien, die unter der Woche leerstanden, sinnvoll zu nutzen. Seit 2015 veranstaltet „Lernen mit Kick“ Projekttage im Olympiastadion, seit 2017 von der DFL-Stiftung gefördert. Angeboten werden kostenlose Workshops zu Themen wie Diskriminierung, Nachhaltigkeit, Geschlecht und Identität, Hate Speech, Gewalt, Medienpädagogik und Umgang mit Geld und Konsum.
Dabei sind die Schüler allein mit den Referenten, damit eine offene Gesprächssituation entstehen könne, erklärt Koordinator Moritz Janke. Schulsozialarbeiter erhalten die Termine, können sich melden, mit welcher Klasse sie welches Thema behandeln möchten. Angesprochen werden Mittelschulen ab der achten Klasse und Berufsschulen. Die Referenten kommen unter anderem vom Männerinformationszentrum, dem Kollektiv für politische Bildung „Pastinaken“ oder „Cashless“, der Schuldenprävention für Jugendliche. Die Inhalte richten sich nach Alter und Gruppengröße.
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