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Gebremste Freude: Kritik an eingeführtem Tempo 30 auf Münchner Leopoldstraße

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Von: Gabriele Winter

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Auf der Leopoldstraße, Höhe Münchner Freiheit, herrscht seit einiger Zeit Tempo 30. Das sorgt durchaus für Kritik.
Auf der Leopoldstraße, Höhe Münchner Freiheit, herrscht seit einiger Zeit Tempo 30. Das sorgt durchaus für Kritik. © Gabriele Winter

Um das Tempolimit vom 30 km/h auf der Leopoldstraße gibt es weiter Diskussionen. Viele Parteien zeigen sich zufrieden, doch auch Kritik hält sich nicht zurück.

Schwabing ‒ Robert Lasowski wohnt an der Leopoldstraße auf Höhe des Schwabinger Tors. Einerseits freut er sich über das jüngst eingeführte Tempo 30 auf der Leopoldstraße. Andererseits findet er, dass es „nicht nachvollziehbar umgesetzt“ ist. „In eine Richtung der Leopoldstraße gilt es bis zum Mittleren Ring, in die andere nur bis zum Parzivalplatz.“ Lasowski hatte deshalb beim BA beantragt, das Tempolimit in beide Richtungen bis zum Mittleren Ring auszuweiten. Das Gremium folgte dem Wunsch aber nicht.

Dabei stieß Lasowski keineswegs auf taube Ohren. „Out of nowhere“ – wie aus dem Nichts kommend – hatte Patric Wolf (CSU), der Vorsitzende des Bezirksausschusses Schwabing-Freimann, die teilweisen Geschwindigkeitsbeschränkungen empfunden. Zwar hatte der BA ebenfalls mehrheitlich lange für Tempo 30 geworben und letztendlich auch dafür gestimmt, dennoch gab es eine Reihe von Einwänden.

Diskussion um Tempolimit 30 auf Leopoldstraße: Kritik wird laut

Die Münchner Verkehrsbetriebe äußerten sich kritisch, weil sich für die Nutzer von Bussen die Fahrtzeiten verlängern und die Pünktlichkeit weniger gewährleistet wäre. Auch Dagmar Föst-Reich (FDP) gab zu bedenken: „Die MVG hat erst kürzlich dafür gesorgt, dass der Busverkehr auf der Leopoldstraße beschleunigt wird. Jetzt wird er wieder verlangsamt.“

Die Stadt führt dagegen mehrere Argumente für die Beschränkung an. In der 2016 veröffentlichten Studie „Wirkung von Tempo 30 an Hauptverkehrsstraßen“ komme das Umweltbundesamt zu dem Schluss, dass dadurch die Luftschadstoffbelastung reduziert werde, heißt es aus dem Mobilitätsreferat.

Gleichzeitig reduziere sich die Lärmbelästigung für die Anwohner – „mindestens um drei Dezibel“. Auch entfielen durch eine einheitliche Geschwindigkeitsbegrenzung unnötige Beschleunigungs- und Bremsvorgänge, was sich ebenfalls positiv auf die Lautstärke auswirke.

Diskussion um Tempolimit 30 auf Leopoldstraße: BA und Polizei zufrieden

BA-Vize Lars Mentrup (SPD) begrüßte die Begrenzung: „Das neue Tempolimit ist gut begründet und funktioniert.“ Auch Ekkehard Pascoe (Grüne) pflichtete ihm bei. „Wer vor Ort schaut, erkennt: Es gibt keinen Stau. Der Verkehr läuft fließend.“ Das wurde von der Polizei bestätigt.

Vom Mobilitätsreferat hieß es, die Regelung gelte nun dauerhaft in beide Fahrtrichtungen. Wenn nun Tempo 30 auch noch beidseitig bis zum Mittleren Ring ginge, wäre auch Anwohner Robert Lasowski zufrieden.

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