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Am Bonner Platz will die Versicherungskammer Bayern Häuser bauen und deshalb Bäume fällen

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Von: Gabriele Winter

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Die Mieter im Grundstück an der Degenfeldstraße wollen Bäume und Innenhof erhalten.
Die Mieter im Grundstück an der Degenfeldstraße wollen Bäume und Innenhof erhalten. © Gabriele Winter

Die Versicherungskammer Bayern will in Schwabing neue Wohnungen bauen. Dafür müssten Bäume und ein Innenhof weichen, was die Mieter sehr verärgert.

Schwabing-West ‒ Die Anwohner des Grundstücks an der Degenfeldstraße 14 und der Ansprengerstraße 25 sind beunruhigt. „Wenn die Versicherungskammer hier eine Tiefgarage baut, kann kein Baum mehr wachsen“, erklärt die Anwohnerin und Sprecherin der Mietergemeinschaft, Marina Burwitz.

Mit dem Neubau zweier Häuser inklusive Tiefgarage in diesem Karree würden wichtige Grünflächen verloren gehen und einige Mieter aus der Degenfeldstraße 14 müssten ihre Wohnungen verlassen. Deshalb will die Mietergemeinschaft am Freitag, 24. Februar, eine Petition an den Landtag übergeben. Sie beruft sich dabei auf Paragraf 34 des Baugesetzbuches, wonach „die Anforderungen an gesunde Wohn- und Arbeitsverhältnisse gewahrt bleiben müssen“.

Die Mieter sehen das nicht gegeben und befürchten eine Versiegelung. „Die große Linde müsste der Tiefgaragen-Einfahrt weichen“, weiß Burwitz und auch zahlreiche andere Bäume und Hecken würden entfernt. Das heize im Sommer das Areal auf und mache gerade den älteren Bewohnern zu schaffen.

Petition gegen Nachverdichtung: VKB weist Vorwürfe ab

Die Versicherungskammer Bayern (VKB) widerspricht diesen Vorwürfen. „Wir halten uns an die Gesetze“, betont ihr Sprecher Stefan Liebl. Man nehme Ersatzpflanzungen vor und begrüne die Dächer. Letzteres könne aber laut Burwitz den alten Baumbestand nicht ersetzen und trage weit weniger zu einem günstigen Stadtklima bei.

Zwar hat die VKB nach Protesten von Mieten und Einwänden des Bezirksausschusses Schwabing-West von ihren früheren Nachverdichtungsplänen Abstand genommen und will jetzt nur noch 50 statt 100 Wohnungen bauen. Auch soll es kein zusätzliches Gebäude im Innenhof geben.

Wie die Lokalbaukommission (LBK) bestätigt, hat sie nur einen Bauantrag für zwei sechsgeschossige Häuser und eine Tiefgarage gestellt. Dafür hat die LBK bereits einen positiven Vorbescheid erstellt. Auf den soll noch 2023 der Antrag auf Baugenehmigung folgen, so Liebl. „Es ist ja immer so, dass die einen Wohnungen haben wollen und die anderen die Grünflächen erhalten wollen.“ Die Mieter möchte mit ihrer Petition weiter für den Erhalt der Bäume und des Innenhofs kämpfen.

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