Hochbunker-Denkmal in Sendling soll Kulturbunker fürs Viertel werden

Ehemaliger Kriegsluftschutzbunker soll zum Kulturbunker werden - Der BA will das Denkmalgebäude an der Thalkirchner Straße fürs Viertel öffnen. Die Chancen...
Sendling - Ein Bürgerschreiben gab den Anstoß. Darin wurde angeregt den momentan vermieteten Kriegsluftschutzbunker für Chorproben zur Verfügung zu stellen. Das entfachte in der jüngsten Sitzung des Sendlinger Bezirksausschusses erneut die Diskussion um eine Öffnung des Denkmals an der Thalkirchner Straße.

Kulturbunker für Sendling: Öffnung des ehemaligen Kriegsluftschutzbunker an der Thalkirchner Straße
Die Idee traf bei den Lokalpolitikern auf Zustimmung – zumal sie das Kommunalreferat, als Eigentümer des Gebäudes, bereits 2019 aufgefordert hatten, die Räume für eine kulturelle Nutzung zu öffnen. „Der Bunker ist ein Ort der Geschichte“, sagte Philip Fickel (SPD). Er müsse für die Allgemeinheit zugänglich sein. Christina Hesse (Grüne) schlug vor, die Sendlinger Kunstszene könnte die Räume auch für Ateliers nutzen.
Rene Kaiser (FDP) merkte wiederum an, dass es bestimmte Auflagen des Kreisverwaltungsreferats gebe, die dabei berücksichtigt werden müssten: „Im oberen Bereich fehlt ein zweiter Rettungsweg. Außen müsste eine Feuertreppe angebracht werden.“ Die Außenflächen könnte zumindest mit Installationen gestaltet werden, riet Hesse. „Manche Künstler wären froh, wenn sie den Bunker von außen bespielen könnten.“
BA-Chef Markus Lutz (SPD) blieb skeptisch, ob der aktuelle Mieter dafür bereit sei. Denn das Kommunalreferat vermietet den Hochbunker seit Sommer 2017 an den „Verein zur Pflege der Münchner Fußballkultur“ – eine Vereinigung, die sich aus der Fanszene des TSV 1860 gegründet hat. „Ich rechne nicht damit, dass der Fußballverein bald umzieht.“
Das Stadtteilgremium einigte sich darauf, beim Kommunalreferat und der Gruppe anzufragen, ob eine kulturelle Nutzung in Frage kommt. „Und sei es nur im Untergeschoss, oder einmal im Jahr zum Tag der Offenen Tür“, empfahl Lutz.
Sendlinger Hochbunker soll zum Kulturbunker werden: So stehen die Chancen
Gegenüber Hallo teilte Andreas Sigl, Sprecher des Kommunalreferats, mit, die Behörde habe „als Vermieter keinen Einfluss auf konkrete Veranstaltungen beziehungsweise Ideen für mögliche Nutzungen.“ Dies sei Angelegenheit des Vereins, der aktuell einen unbefristeten Mietvertrag habe. „Wir sind natürlich gerne bereit, die Ideen weiterzugeben“, fügt Sigl hinzu. Einen offiziellen Ansprechpartner hat der Fanclub mit etwa 300 Mitgliedern nicht, ebenso keine Webseite. Ein angefragtes Mitglied, wollte sich zu den Plänen nicht äußern.
Den Bunker für Kreative zu öffnen, befürwortet auch der Verein „Kunst in Sendling“. Dieser hatte den Hochbunker bereits vor dem Fußballclub für einzelne Veranstaltungen angemietet. Für eine dauerhafte Bleibe habe es allerdings finanziell nicht gereicht. Der Preis für die Miete sei zu hoch gewesen, erklärt die Vorsitzende Berit Opelt.
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