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Chor „Loud and proud“ sucht neue Leitung – sonst ist Schluss mit der außergewöhnlichen Singgemeinschaft

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Von: Ursula Löschau

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Marion Schwarz (rechts) mit einigen Sängerinnen des Rock- und Pop-Chores „Loud and proud“ im Seniorentreff.
Marion Schwarz (rechts) mit einigen Sängerinnen des Rock- und Pop-Chores „Loud and proud“ im Seniorentreff. © Ursula Löschau

Der Neuhauser Seniorenchor „Loud and proud“ steht kurz vor dem Aus. Gesucht wird eine neue Leitung für die musikalische Seniorengruppe. Die Geschichte des Pop-Chors:

Neuhausen - Songs von den Beatles, Metallica oder AC/DC anstelle von Volksliedern oder Chorälen: Die Mitglieder des Rock- und Pop-Chors „Loud and Proud“ im Seniorentreff Neuhausen widersprechen mit ihrem Repertoire jedem Altersklischee und haben einen Riesenspaß dabei. „Wir sind mit dieser Musik aufgewachsen“, sagt eine der aktuell 25 Sängerinnen im Alter zwischen 58 und 85 Jahren. Nach zwölf Jahren Chorarbeit droht der Singgemeinschaft jetzt allerdings das Aus. Der langjährige Leiter der Gruppe ist ausgeschieden und ein Nachfolger wurde noch nicht gefunden. „Wenn das nicht bald klappt, ist der Chor gestorben“, sagt Marion Schwarz, Geschäftsführerin im Seniorentreff und selbst Mitwirkende.

Das Projekt startete 2012 als generationenübergreifendes Angebot. „Wir dachten erst an Leute von 20 bis 100“, berichtet Schwarz. Und die Idee schlug ein. „Wir waren weit über 70 Interessierte beim ersten Treffen“, erinnert sich eine Sängerin der ersten Stunde. Von den Jüngeren blieben zwar nicht viele, rund 50 Frauen und Männer nahezu aus der ganzen Stadt ließen sich aber auf das Experiment ein und coverten seitdem zu Playback-Musik bekannte Rock- und Pop-Titel.

Seniorenchor vor dem Aus: Trotz Pandemie wollen Mitglieder weitermachen

In den ersten Jahren gab es jeweils bis zu fünf Auftritte – vom Jahresempfang des Neuhauser Bezirksausschusses über das Tollwood-Sommerfestival bis zum Seniorentag im Kultur- und Veranstaltungszentrum Backstage. „Wir waren die Alten, die nicht ‚Blümlein auf der Heide‘ gesungen haben“, sagt ein Chormitglied mit zufriedenem Lächeln.

In den vergangenen Jahren hat nicht zuletzt die Pandemie Proben und Auftritte stark erschwert. Rund 25 Mitglieder sind aber immer noch mit Freude dabei und würden gerne an die vorige Arbeit anknüpfen – wenn es denn einen neuen Chorleiter gäbe. „Man vermisst seine Mitsänger. Es sind Freundschaften entstanden“, sagt Schwarz. Und gut für die Gesundheit und geistige Fitness sei das Singen ebenso: „Wir haben alle Songs auswendig gelernt. Das ist schon eine Herausforderung und Training für den Geist.“ Den Reiz dabei bringt eine der Sängerinnen so auf den Punkt: „Früher habe ich die Lieder mitgegröhlt, ohne die Texte zu verstehen. Jetzt bin ich 75 und weiß, was ich singe.“

Voraussetzungen und Infos

Der Rock- und Pop-Chor hat bisher einmal pro Woche jeweils mittwochs im Seniorentreff, Leonrodstraße 14 b, geprobt. Gesucht wird ein Chorleiter, „der gewillt ist, mit uns dieselbe Musik zu machen wie bisher“, sagt Marion Schwarz. Außerdem seien „Verständnis für ältere Menschen, Humor und Geduld“ vonnöten. Über alles Weitere, auch das Honorar, informiert Schwarz auf Anfrage unter Telefon 13 92 84 19 10. 

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