Gefahrenstellen sind ein weiteres Thema: Die Bushaltestelle am Rotkreuzplatz stadteinwärts ist ihrer Erfahrung nach „völlig überlastet“. Sie moniert: „Auf dem kurzen Stück halten zu viele Busse, meist alle auf einmal. Die Radfahrer preschen dort durch, dass man als Fußgänger Angst bekommt. Und wenn der Bus nicht direkt am Bordstein hält, wird der Ein- und Ausstieg für viele Senioren sehr beschwerlich.“
Beispiel zwei: Bei der Fußgängerampel über die Nymphenburger Straße auf Höhe der Lazarettstraße gibt es kein Signal für die stadteinwärts fahrenden Radler. Kommen querende Fußgänger auf der in die Stadt hineinführenden Seite an, treffen sie direkt auf die vorbeisausenden Radfahrer. „Ich kenne das dort aus eigener Erfahrung. Aber das Problem gibt es noch an vielen anderen Stellen“, sagt Staudenmeyer.
Dauerndes Ärgernis – mit entsprechenden Auswirkungen auch im neunten Stadtbezirk – ist zudem der Serviceabbau bei Dienstleistern wie Post und Banken. „Das geht vor allem zu Lasten von Senioren, die noch nicht alles online machen können“, weiß die 73-Jährige.
Deshalb hat sich die Interessenvertretung auch entschieden gegen die Schließung der Postbank-Filiale am Romanplatz ausgesprochen. Das Unternehmen hält trotzdem daran fest, die Filiale noch in diesem Jahr zu schließen, wie Postbank-Sprecher Hartmut Schlegel auf Hallo-Anfrage erklärt. Man wolle allerdings warten, bis die Post in der näheren Umgebung einen Partner gefunden habe, der die Postdienstleistungen übernehme.
Wenn es um Teilhabe geht, denkt die Seniorenbeirätin für NeuhausenNymphenburg auch an die jährlichen Bürgerversammlungen. Staudenmeyer will die Stadt davon überzeugen, dass zwei Termine pro Stadtbezirk bürgernaher wären: einer am Nachmittag und einer abends. Denn: „Viele Senioren haben einfach Angst, am Abend noch aus dem Haus zu gehen.“ Eine Einwohnerversammlung hält sie für keine adäquate Alternative. „Das hat nicht dieselbe Gewichtung wie eine Bürgerversammlung.“
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