Dabei haben bei Weitem nicht alle Polizeiinspektionen (PI) bisher eine Sicherheitswacht. Aktuell gibt es rund 100 Ehrenamtliche in neun PIs: 13 (Schwabing), 15 (Sendling), 24 (Perlach), 27 (Haar), 28 (Ottobrunn), 31 (Unterhaching), 42 (Neuhausen), 43 (Olympiapark) und 47 (Milbertshofen). Und: „Der Bedarf unterscheidet sich tatsächlich von der sogenannten Ist-Stärke. Nicht alle zur Verfügung stehenden Stellen sind dauerhaft besetzt“, sagt Erol. Der Bewerber müsse geeignet sein, „heißt: die grundlegenden Kriterien für ein Engagement erfüllen.“ Dazu gehöre auch ein gewisser Zeitspielraum: Mindestens fünf Stunden im Monat oder mehr müsse man schon aufbringen. „Das mit Familie und Beruf in Einklang zu bringen, ist selbstverständlich eine Herausforderung“, weiß der Sprecher.
Zudem gibt es Stadtbezirke und Gemeinden im Bereich des Münchner Polizeipräsidiums, die sich gegen Bürger in Uniform aussprechen, zuletzt unter anderem im Westend oder in Planegg oder. Wo sie unterwegs sei, habe man die Sicherheitswacht jedoch „immer in enger Zusammenarbeit und im Dialog mit den jeweilig zuständigen Ausschüssen eingeführt“, betont Erol.
Zu den Vorzeige-Beispielen gehören unter anderem Schwabing und Neuhausen. Bei der PI 13 gibt es diese Einrichtung bereits seit Mitte der 90er-Jahre. Ersin Erol hebt hervor: „Die Erfahrung zeigt: Umso länger eine Sicherheitswacht in einem Bereich im Einsatz ist, desto höher ist die Akzeptanz und positive Resonanz. Nicht zuletzt deshalb ist die Beteiligung im Bereich der PI 13 hoch.“ Dort seien alle Stellen bislang dauerhaft besetzt. Auch die PI 42 berichtet von einer geringen Fluktuation. Dort gibt es mit demnächst 21 Ehrenamtlichen mehr Mitwirkende als eigentlich vorgesehen sind. Das wären 18 Stellen.
Eingesetzt werden sie in den jeweiligen Stadtbezirken auf stark frequentieren Straßen und Plätzen, in Parkanlagen und Naherholungsgebieten sowie Fußgängerzonen und Einkaufsmeilen. Auch im Bereich von öffentlichen Verkehrsmitteln und bei lokalen Veranstaltungen im öffentlichen Raum setzt die Polizei die Mitglieder der Sicherheitswacht ein.
Kritiker wie die Stadtrats-Grünen finden, dass dies Aufgabe der Polizei und nicht die der Münchner sei. Unter anderem wird befürchtet, die Wacht werde als eine kostengünstige
„Billigpolizei“ eingesetzt. Das weist Michael Siefener, Sprecher des Bayerischen Innenministeriums, zurück: „Die Sicherheitswacht ist eine sinnvolle Ergänzung zur Polizeipräsenz, kein Ersatz. Stellen der Polizei werden nicht mit denen der Sicherheitswacht verrechnet.“
Für die Sicherheitswacht können sich Bürger bewerben, die mindestens 18 und höchstens 62 Jahre alt sind und eine abgeschlossene Schul- oder Berufsausbildung nachweisen können. In dem Werbeflyer heißt es: „Zuverlässigkeit, Verantwortungsbereitschaft und das Eintreten für die freiheitliche demokratische Grundordnung sind wichtige Voraussetzungen für das Ehrenamt.“ Es gibt eine Aufwandsentschädigung von acht Euro pro Stunde. Weitere Infos erteilt das Polizeipräsidium München unter Telefon 29 10 28 19, Näheres auch im Internet unter www.polizei.bayern.de/muenchen/sicherheitswacht.
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