1. tz
  2. München
  3. Stadt
  4. Hallo München

Stadt will geteilte Gewerbenutzungen in München fördern ‒ wo es bereits jetzt funktioniert

Erstellt:

Von: Moritz Volk

Kommentare

Katrin Wesche-Kolo in ihrem Cafe in München.
Katrin Wesche-Kolo ist mit ihrem Tagescafé Mehrfachnutzerin einer Gewerbefläche. © Nilofar Ahmadi

Die Stadt München will geteilte Gewerbenutzungen fördern. Woran Partnerschaften bisher oft scheiterten und wie die Umsetzung in Zukunft erleichtert werden soll.

München ‒ Während Münchens Einwohnerzahl konstant steigt, bleibt die Anzahl an Flächen gleich. Ein daraus resultierendes Problem: Gewerberäume sind in der bayerischen Landeshauptstadt Mangelware und teuer.

75 Prozent der Münchner Unternehmensgründer finden es schwierig bezahlbare Flächen zu finden. Das hat eine Umfrage der Firma „Shquared“ unlängst herausgefunden. Diese hat eine Plattform entwickelt, damit verschiedene Gewerbetreibende gemeinsam Flächen nutzen können.

Stadt will geteilte Gewerbenutzungen in München fördern: Leitfaden soll praktische Umsetzung erleichtern

„Geteilte Nutzungen ermöglichen eine effizientere Flächennutzung und sind damit ein Gewinn für die Umwelt“, sagt Stadträtin Julia Post (Grüne). Auf Initiative ihrer Fraktion hat der Ausschuss für Arbeit und Wirtschaft jüngst beschlossen, gewerbliche Mehrfachnutzungen zu fördern, dafür soll ein Leitfaden erarbeitet werden.

Bisher scheiterten Partnerschaften oft an Genehmigungsverfahren. Der Leitfaden soll die Prüfung und Genehmigung von Nutzungsarten vereinfachen, indem er als Regelwerk zur Orientierung für Gründer, Flächenpartner und Stadtverwaltung dient. „Er soll das Konzept bekannter machen und die praktische Umsetzung erleichtern“, erhofft sich Jeanette de Pauli von „Shquared“.

Auf deren Plattform können nicht genutzte Büroflächen inseriert werden und Gewerbetreibende sich zusammenfinden. Eine bei der dies funktioniert hat, ist Katrin Wesche-Kolo. Am Dienstag, 9. Mai, eröffnet die Münchnerin ihr Tagescafé „Charlie & Lars“ an der Dachauer Straße 24 ‒ geteilt mit einem Showroom.

Umfrage der Firma „Squared“: Potenzial für Mehrfachnutzungen in München zur Genüge vorhanden

Das Konzept der Mehrfachnutzung kennt sie schon, vergangenes Jahr teilte sie sich mit der Münchner Käsemanufaktur Räume im Gartensalon in Schwabing. „Für mich eine tolle Chance, weil wir mit geringem Risiko und wenigen Investitionshürden das Café gründen konnten. Wir konnten anknüpfen an die Bekanntheit des Gartensalons und hatten gleich viele Stammkunden, die sich gefreut haben, dort wieder Mittag essen zu können.“

Potenzial für Mehrfachnutzungen gibt es in München zu genüge wie die Umfrage von „Shquared“ ebenfalls ergeben hat. Demnach werden Münchner Büros im Schnitt nur knapp die Hälfte des Tages genutzt, bei Gastronomie-Flächen ist es sogar noch weniger.

Mit dem Hallo München-Newsletter täglich zum Feierabend über die wichtigsten Geschichten aus der Isar-Metropole informiert.     

Auch interessant

Kommentare