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München toleriert Konzert von Pink-Floyd-Mitbegründer Roger Waters in der Olympiahalle ‒ „Müssen es ertragen“

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Von: Sebastian Fuchs

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Roger Waters
Das Konzert von Pink-Floyd-Mitbegründer Roger Waters in der Olympiahalle in München findet statt. (Symbolbild) © Guido Adler/dpa

Die Stadt München kann das Konzert von Roger Waters in der Olympiahalle in München nicht verbieten. Der Pink-Floyd-Musiker darf trotz Antisemitismus-Vorwürfen auftreten.

München ‒ Der Stadt sei es aus rechtlichen Gründen nicht möglich, den Vertrag mit dem Konzertveranstalter außerordentlich zu kündigen, heißt es in dem Beschluss, den der Stadtrat am Mittwoch gefasst hat. Das Konzert wird also toleriert. Distanzieren will man sich dennoch.

+++ München will Roger-Waters-Konzert in der Olympiahalle verhindern ‒ Anwälte werfen kalkulierten Rechtsbruch vor +++

München kann Waters-Konzert nicht verhindern: Stadt will dennoch Zeichen setzten

Die Stadt werde rund um das Konzert Zeichen für Völkerverständigung, internationale Solidarität und gegen Antisemitismus setzen, ebenso für das Existenzrecht Israels und die Souveränität der Ukraine.

Wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) berichtet, will Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) zudem mit der bayerischen Staatsregierung nach Möglichkeiten suchen, eine gesetzliche Grundlage zu schaffen, damit Kommunen in ähnlich gelagerten Fällen Auftritte verbieten können. 

Kritik an Pink-Floyd-Mitbegründer Waters wegen Antisemitismus-Vorwürfen und Verschwörungsideologien zu Russlands Krieg in der Ukraine

Waters wird unter anderem kritisiert für seine Nähe zur BDS-Kampagne (Boykott, Desinvestitionen und Sanktionen), die zum Boykott des Staates Israel und seiner Güter wegen der Palästina-Politik aufruft.

Bei Konzerten ließ er Ballons in Schweineform mit einem Davidstern aufsteigen. Auch Äußerungen zum Krieg in der Ukraine sorgten für Aufsehen ‒ etwa, dass Russlands Präsident Wladimir Putin damit den Faschismus in dem Land bekämpfen wolle und dass die USA ein Hauptaggressor sei.

Proteste und Forderungen nach Verboten: Waters-Konzerte auch in Hamburg, Köln, Berlin und Frankfurt

Waters will im Mai in Hamburg, Köln, Berlin, München und Frankfurt am Main auftreten. In allen fünf Städten gab es Proteste und Forderungen nach Verboten. In Frankfurt wiesen der Magistrat der Stadt und Hessens Landesregierung die Messe als Vermieter der Halle an, den Vertrag außerordentlich zu kündigen, was aber zunächst nicht zur Absage des Konzerts führte.

Waters hatte daraufhin juristische Schritte gegen mögliche Verbote angekündigt und sich auf die Meinungsfreiheit berufen. Zudem sei er nicht antisemitisch, teilte er über sein Management mit. Antisemitismus sei abscheulich und rassistisch und er verurteile ihn ebenso vorbehaltlos, wie alle Formen von Rassismus.

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