Vieles von dem, was unter der Federführung des „GeodatenService“ im Kommunalreferat in enger Zusammenarbeit mit dem IT-Referat, dem Lehrstuhl für Geoinformatik an der Technischen Universität München (TUM) sowie weiteren Partnerorganisationen aufgebaut und weiterentwickelt wird, kann schon jetzt für Analysen, Simulationen und Was-Wäre-Wenn-Szenarien eingesetzt werden.
„Unter anderem bei der Stadtplanung, bei Mobilitätskonzepten, auf unserem Weg zur Klimaneutralität und zur Planung von Großveranstaltungen“, erläutert Frank. So wurde mittels Drohnenflügen eine virtuelle Version des Olympiastadions geschaffen, mit deren Hilfe im Vorfeld der anstehenden European Championships die ideale Platzierung von Anzeigentafeln und Co. ermittelt wurde.
Weiteres konkretes Beispiel: Mit Virtual-Reality (VR)-Brillen kann die Stadt Bürger besser in Entscheidungen der Verwaltung einbinden. Etwa, weil beim Blick durch die Brille die aktuelle mit der geplanten Situation verglichen werden kann. Das funktioniert bereits:
Im Rahmen einer Infoveranstaltung zum Projekt des Münchner Radentscheids in der Boschetsrieder Straße wurde dieses Instrument genutzt. München erreichte dafür beim „Fahrradpreis 2022“ bei 128 Bewerbern den 2. Platz. Nach dem Vorbild Boschetsrieder Straße sollen die VR-Brillen künftig auch bei weiteren Infoveranstaltungen zur Umsetzung des Radentscheids zum Einsatz kommen – dann mit den virtuellen Versionen des Bahnhofsvorplatzes, der Lindwurmstraße und des Altstadt-Radlrings.
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In einem Pilotprojekt wurden 76 von knapp 700 Altkleidercontainern des Abfallwirtschaftsbetriebs mit Sensoren versehen. Diese messen den Füllstand und übertragen ihn an die Datenplattform des digitalen Zwillings. Ergebnis laut Kommunalreferat: Früher mussten bei einer Freitagstour zur Entleerung der Container zwei Lkw starten. Dank des gezielten Anfahrens reicht ein Lastwagen, was sowohl die Umwelt schont als auch Arbeitszeit spart. Ende 2022 wird entschieden, ob alle Container Sensoren bekommen.
Originalgetreue Modelle der Stadt, die mithilfe von Daten des digitalen Zwillings mittels 3D-Druckern erstellt werden, machen die Stadt real erlebbar – nur eben in Miniaturform. Solche 3D-Modelle gibt es bereits unter anderem von der Altstadt und dem Kreativquartier. Die Modelle helfen bei der Bestimmung von Baugrenzen oder auch wenn es darum geht, das Solarpotenzial bestimmter Gebäudedächer zu untersuchen.
Bei der sogenannten „Augmented Reality“ (AR) – der erweiterten Realität – wird die reale Welt mit Digitalem kombiniert. Einigen vielleicht noch bekannt durch das Spiel „Pokemon Go“. So kann man durch eine Brille auf ein noch unbebautes Feld schauen, in das durch AR eine künftige Bebauung projiziert wird. So geschehen in Freiham (Hallo berichtete). Bei künftigen Entscheidungsprozessen und Öffentlichkeitsbeteiligungen werde diese Technik eine wichtige Rolle spielen, so das Kommunalreferat.
Quelle: www.hallo-muenchen.de